Heute ist Frühlingsanfang, dieses Jahr fällt die Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche auf den 20.3. und ich nehme es zum Anlass
für die Frühlingsgöttin einen Kuchen zu backen. In dunklem Schoko-Erdboden liegen die Granatapfelsamenkerne geschmiegt
in einen No Bake-Cheesecake und warten auf ihre Zeit, um zu keimen und zu einem großen Granatapfelbaum zu werden.
Für andere Pflanzen ist es bereits soweit und sie blühen in ihrem Moos-Grasbett und recken ihre Köpfe in die Frühlingssonne.
Aber nun zum Cheesecake.
Dieser Kuchen ist etwas aufwändiger, aber ich denke, ab und zu darf etwas Schönes auch mal mehr Arbeit machen. Er besteht aus einer
Bröselschicht aus Oreos oder anderen Schokokeksen, Haferflocken und Butter, gefüllt mit dem Cheesecake und den Granatapfelkernsamen.
Bis hierhin wird nichts gebacken. Den Ofen anwerfen mußt du erst für den Spinat-Moos-Bisquit, der darauf gekrümelt und später von einer
Menge Blüten gekrönt wird. Diese Zutaten sind für zwei kleine Mini-Kuchen gerechnet, die Formen sind knapp 15 cm Durchmesser groß.
Zutaten:
für den Schoko-Erdboden:
1 Rolle Oreo-Kekse (nur die Schokoschicht)
3 EL feine Haferflocken
1 gehäuften EL Kakaopulver
80 g Butter
Die Oreos auseinanderfummeln und die Creme-Schicht entfernen. Einen kleinen Topf erwärmen und die Butter sanft darin schmelzen.
Die Keksböden mit den Haferflocken und dem Kakaopulver in einem Blitzhacker zerkleinern. Deine Förmchen kannst du mit Folie
auslegen, damit nachher alles gut herausgelöst werden kann.
Wenn die Butter geschmolzen ist, gib sie zu den Bröseln und vermische alles gut mit einer Gabel. Teile die Mischung in den Formen
auf und drücke sie an Boden und Wände, denn später wird darin der Cheesecake stehen. Dann stelle sie in den Kühlschrank, damit
der Boden fest wird.
Zutaten:
für die Cheesecake-Schicht:
1 großen Granatapfel
30 g Zucker
400 g Doppelrahm-Frischkäse (das Wasser darin abgießen)
125 ml Schlagsahne
60 g Puderzucker
Mark einer Vanilleschote
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
Die Kerne aus dem Granatapfel entfernen und aufteilen:
1/2 Menge für einen Sirup-Swirl
1/4 als Kerne im Cheesecake
1/4 als Kerne für die Deko zum Schluss
Für den Sirup-Swirl gibst du den Zucker in einen kleinen Topf und erwärmst ihn, bis er geschmolzen ist. Vorsicht mit der Hitze,
du brauchst keinen Karamell, nur geschmolzenen Zucker. Dann gib die Granatapfelkerne dazu und zerquetsche sie mit einer Gabel.
Du erhälst einen schönen rosa Granatapfel-Sirup, den du durch ein feines Sieb abseihst. Beim Abkühlen dickt er an.
Entferne das Mark aus der Vanilleschote und gib es mit dem Zitronenabrieb zum Frischkäse und rühre alles gut durch.
Die Sahne schlägst du mit dem Puderzucker steif und hebst sie unter die Frischkäsemasse.
Wenn dein Schoko-Erdboden fest ist, teile die Frischkäsemasse in den Formen auf, gib zwischendurch immer einige Kerne dazu.
Ganz zum Schluss gießt du den Sirup darüber und ziehst ihn mit einem Holzstäbchen unter die Masse, du erhälst ein schönes rosa
marmoriertes Muster.
Die Magie
Der Granatapfel ist ein Fruchtbarkeitssymbol und jeder kleine Kern, der Samen in seiner roten, saftigen Hülle ist ein Symbol des Neubeginns.
Jeder einzelne trägt die Information für etwas Neues, einen Neuanfang, einen neuen Zyklus.
Was willst du jetzt in die Welt tragen? Vielleicht hast du an Imbolc schon den einen Gedanken oder die eine Idee (oder mehrere) im Kopf gehabt,
aber es war noch nicht der Zeitpunkt, um nach außen zu gehen. Jetzt zu Ostara wird es Zeit. Jetzt ist es Zeit, die Dinge, die noch zwischen
Kopf, Herz und Bauch umherwandern, umzusetzen. Deine Ideensamen dürfen ganz langsam ihre Köpfe aus dem Boden strecken und mit jedem
wärmeren Tag etwas größer werden. Gib noch gut auf sie acht, gib ihnen genug Wasser, Sonne und Dünger, denn sie sind noch klein und verletzlich.
Aber mit jedem Tag, jeder Woche werden sie stärker und größer, dann wird es Zeit, sie in die Welt zu entlassen.
Gib mit den Granatapfelsamen deine Wünsche und Ideen für dieses Jahr mit in den Kuchen und wenn du dir später den Cheesecake im Munde
zergehen läßt und die kleinen, saftigen Samen in deinem Mund zerplatzen, dann denke voller Vorfreude darüber nach, wie es sich anfühlt,
wenn du deine Ideen umgesetzt hast und sich deine Wünsche erfüllt haben. Sieh es vor dir und fühle die Energie, die von dieser Vision ausgeht...
Die Schalen des Granatapfels kannst du aufheben, falls du räucherst und einen ungespritzten Granatapfel bekommst. Die Räucherung der
Schalen in einer Mischung soll Wohlstand anziehen.
Nun gehen die Cheesecakes wieder in den Kühlschrank, mindestens für 3 Stunden, 4-5 sind besser. Während der Kühlung wird der Cheesecake
fest. Und du hast nun Zeit das Moos zu backen.
Zutaten:
für den Moos-Bisquit
180 g Spinat frisch oder tiefgekühlt
2 Eier
100 g Zucker
80 ml Öl (Sonnenblume, oder etwas anderes neutrales)
130 g Mehl (evtl. etwas mehr, je nach Saftigkeit deiner Spinatmasse :)
1/2 TL Backpulver
Den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze/Umluft vorheizen.
Beim Spinat hast du die Wahl, du kannst den frischen in den Blitzhacker packen oder TK-Spinat nutzen. Dieser hat aber relativ viel Wasser,
ich habe ihn aufgetaut und durch ein Sieb das Wasser herausgedrückt. Eier und Zucker kannst du mit einem Mixer schaumig rühren, dann
gib das Öl und den Spinat dazu und verrühre alles gut. Zum Schluss gib Mehl und Backpulver hinein, rühre nochmal durch und gib alles
in eine Backform. Backe ihn etwa 30 min, mache eine Stäbchenprobe und wenn nichts mehr klebt, nimm ihn aus dem Ofen und lasse
dein Moos abkühlen.
Wenn er ausgekühlt ist, kannst du ihn zu kleinen fluffigen Moosbällchen zerkleinern und langsam deine Blumendeko vorbereiten.
Dann häuft du das Moos auf den Cheesecake.
Und nun kannst du dich mit der Blumendeko austoben. Du kannst essbare Blumen nutzen, davon gibt es leider Ende März noch nicht soviel.
Hornveilchen, Veilchen, Stiefmütterchen sind allerdings essbar und ich habe hier noch Primeln (nicht essbar) und Kamille genommen.
Und ich hatte Glück, dass gerade mein Orangenbaum blüht und so konnte ich auch Orangenblüten pflücken. Wenn du schon Gänseblümen findest,
die sind auch essbar. Zwischendurch streust du immer mal einige Granatapfelkerne ein. Und dann wünsche ich dir eine schöne Frühlings-Tag- und-
Nachtgleiche, einen tollen Frühlingsanfang oder ein schönes Ostara-Fest und guten Appetit.
Warum denn nun eigentlich der Granatapfel zum Ostara Fest?
Der Granatapfel enthält in sich dicht gepackt unzählige kleine Granatapfelkerne, seine Samen, die von einem durchsichtigen roten Mantel
umgeben sind. Ich finde ihn wunderschön, jeder Granatapfel ist ein kleines Wunder. Über seine gesundheitlichen Vorzüge werde ich ein anderes
Mal erzählen, denn demnächst gibt es ein Granatapfel-Gesichtstonikum. Und hier ist ein link zum Granatapfel-Rosmarin-Vanille-Sirup.
Aber jetzt zurück zum Frühlingsanfang. Der Granatapfel ist seit jeher ein Symbol der Fruchtbarkeit, für das Blut und das Leben. Er steht aber auch
für die Macht und auch in der griechischen Mythologie ist er natürlich zu finden. Als sich die Göttinnen Hera, Aphrodite und Athene darum stritten,
wer von ihnen die Schönste sei, beendete Prinz Paris von Troja diesen Streit, indem er der Aphrodite einen Granatapfel reichte.
Aber auch bei der Göttin Persephone spielt er eine große Rolle. Persephone war die Tochter von Zeus und Demeter und wurde auch Kore genannt.
Eigentlich war sie die Göttin des Frühlings, aber Hades, der Gott der Unterwelt und der Bruder des Zeus verliebte sich in sie. Hades bat bei seinem
Bruder um die Hand von Persephone, Zeus lehnte nicht ab, stimmte aber auch nicht zu, denn ihm war klar, dass die Göttin des Frühling nicht in der
finsteren Unterwelt leben wollen würde.
Als Persephone auf einer Wiese Blumen pflückte, stieg Hades aus der Unterwelt hervor und entführte sie. Zeus ignorierte ihre Schreie und so war sie
in der Unterwelt gefangen und wurde die Frau des Hades. Demeter, die Göttin der Fruchtbarkeit der Erde, der Jahreszeiten und der Saat war voll Gram,
aber auch voller Zorn und hinderte alle Pflanzen am Wachsen, so dass eine große Hungersnot bevorstand. Und sie bestand bei Zeus darauf, dass sie ihre
Tochter zurück bekam. Hades stimmte zu, aber nur, wenn sie noch nichts in der Unterwelt gegessen hatte. Aber Persephone hatte 6 Granatapfelkerne
gegessen und so wurde vereinbart, dass sie 6 Monate in der Unterwelt als Göttin des Todes leben sollte und 6 Monate als Göttin auf der Erde wandeln
konnte. Und in diesen 6 Monaten ist bei uns Frühling und Sommer, geht sie in die Unterwelt, herrscht bei uns der Winter. So entstanden die Jahreszeiten.
gemeinfrei Wikipedia described at URL: http://www.tate.org.uk/art/artworks/rossetti-proserpine-n05064