Der Bärlauch oder Bär-Lauch (Allium ursinum) ist einer meiner Lieblings-Wildkräuter im Frühling. Man nennt ihn auch Waldknoblauch,
Wilder Knoblauch, Zigeunerknoblauch oder Hexenzwiebel. Falls du ihn mal wild findest, wird er sich ankündigen mit weit hinreichendem
Knoblauch-Duft. Meist findet man ganze Teppiche davon oder eben gar keinen.
Er mag es gerne schattig und feucht, steht also gerne in Auenwäldern, an kleinen Flüsschen oder in Laub- oder Mischwäldern. Anfang März schiebt
er sich aus der Erde und bereits Mitte März bis April kann man seine leckeren Blätter ernten. Du kannst ihn auch noch mitnehmen, wenn er blüht,
die Blätter sind dann aber meist nicht mehr so schön zart. Auch die Blüte besitzt den Knoblauch-Duft- und -Geschmack.
In ihm stecken viele Inhaltsstoffe und wie in allen Wildkräutern davon eine ganze Menge. Es finden sich viel Vitamin C, Kalium und Mangan,
Flavonoide, Saponine, ätherisches Öl, Schleimstoffe und Lauchöle, Alliine und Allicin.
Er wird ca. 20 bis 40 cm hoch und besitzt schmale, lanzettige Blätter, oben sind sie dunkler, unten heller gefärbt mit Längslinien bis zur
Blattspitze. Der Stiel ist heller, auf der Vorderseite glatt und hinten gewölbt. Zwei Blätter liegen zusammen in einer Hülle, aus der sich
auch die Blüte schiebt.
Falls du ihn mal wild finden solltest: Er läßt sich gerne mit dem giftigen Maiglöckchen verwechseln und diese Blätter stehen auch mal eingestreut
in einem Bärlauchteppich. Schau dir also genau jedes Blatt an, reibe daran, und dann kannst du es am Knoblauchduft erkennen.
Auch die giftigen Herbstzeitlosen schmuggeln sich darunter, aber auch deren Blätter sind geruchlos. Außerdem sind Bärlauchblätter an der
Unterseite matt, die Maiglöckchenblätter glänzen, Herbstzeitlose glänzen sowohl an der Ober- als an der Unterseite. Und Bärlauchblätter
besitzen einen deutlichen Stiel. Vorsicht auch mit dem Aronstab und Tulpenblättern, auch da gibt es bei jungen Blättern eine Verwechslungs-
gefahr.
Meist nutzen wir den Bärlauch gerne in der Küche. Am liebsten mag ich das erste Bärlauchbrot des Jahres. Dick mit Butter, Salz und Blättern
des Bärlauchs. Man kann ihn vielseitig verarbeiten, z. B. als Pesto, in Wildkräutersalaten, in Suppen (z. B. 9-Kräuter-Suppe / Gründonnerstagssuppe),
in Kräuterquark und Kräuterbuttern oder du kannst seinen Geschmack konservieren.
Schau dir hier an: Bärlauch-Essig, Bärlauch-Öl, Bärlauch-Salz. Du kannst ihn auch in Nudelteige einfügen, in Strudel oder Kräuterbroten backen.
Und auch die Blüten sind dekorativ in Salaten oder Pasta-Sauce. Hier findest du meine Bärlauch-Käse-Schnecken, einen leckeren Bärlauch-
Brotaufstrich mit Gurke, wunderbare Erdbeer-Spargel-Crostini mit Bärlauch und sogar einen cremigen Bärlauch-Käsekuchen.
Nur trocknen kann man ihn leider nicht.
Aber er besitzt auch eine Heilwirkung, denn er wirkt cholesterinsenkend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, verdauungsanregend
und antibakteriell. Auch für eine Frühlingskur oder ein Oxymel kannst du ihn einsetzen, denn er ist auch blutreinigend, entgiftend, stärkend
und tonisierend. Auch eine Tinktur kannst du dir zaubern, so dass du seine Heilwirkung auch nach der Bärlauch-Zeit für dich nutzen kannst.
Wie du eine Tinktur ansetzt, kannst du z. B. hier und hier anschauen.
Der Bärlauch kann bei Bluthochdruck oder Arteriosklerose helfen, die Darmsanierung unterstützen, Frühjahrsmüdigkeit lindern und Haut-
probleme und -Entzündungen mindern. Auch bei Bronchitis ist er nützlich.
Der Name Bärlauch oder Bärenlauch stammt von den Germanen, die den Bären als heiliges Tier verehrten. Angeblich sollen Bären den Bärlauch
fressen, denn er ist die erste Pflanze im Frühling, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen. Und er verleiht ja auch durch seine Inhaltsstoffe
Bärenkräfte :)
Also, falls du ihn wild findest, es lohnt sich eine (oder mehrere) Hände voll davon mitzunehmen. Die Bärlauch-Saison ist kurz, nutzen wir sie.