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Frühlingsblüher Teil 3

Hier kommt der 3. Teil zu den Frühlingsblühern. Heute habe ich Narzissen, Osterglocken, Tulpen und Traubenhyazinthen im Angebot.

Beginnen wir mit den:

Narzissen

Narzissen (Narcissus) sind Zwiebelpflanzen und gehören wie die Osterglocken zur Familie der Amaryllisgewächse, den Amarillidaceae.

Sie blühen von Februar bis April, es gibt Mini-Sorten von 10 cm, aber sie können auch ca. 50 cm erreichen. Ihre Farben reichen von weiß,

gelb, apricot und orange und es gibt weltweit - Achtung festhalten - ca. 24.000 Sorten.

Narzissen gelten als Symbol der Wiedergeburt, der Überwindung des Todes, der Dunkelheit, sie versprühen Licht und Lebendigkeit.

Nicht umsonst sind sie bei uns zu Ostern so beliebt, denn dort wird die Auferstehung Jesu Christi gefeiert. Außerdem ist dann endgültig

Frühling, auch wenn es noch den einen oder anderen kalten Tag gibt. Das Licht hat die Oberhand, das Dunkel weicht zurück.
Der Name leitet sich übrigens aus dem griechischen ab, - narkein - bedeutet betäuben, daher auch unser Wort Narkose. Und tatsächlich

duften manche Narzissensorten wunderbar und  sehr intensiv. Die auf den Fotos z. B. hieß Bridal Crown und von 6-7 Blüten duftete

der ganze Raum.

 

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Auch hier gibt es eine Geschichte aus der griech. Mythologie, die ihr bestimmt auch kennt - vom schönen Narcissus. Dieser war der Sohn der

Nymphe Leiriope und dem Flussgott Kephisos. Er war so schön, das die Frauen- und Männerwelt reihenweise in Ohnmacht fiel (vielleicht

roch er auch nur so betäubend ;) Narcissus fand das zwar toll, aber er fand alle Frauen, die er traf eher langweilig. Und sooooo interessant

und schön wie er, war ja eh keine.

Eines Tages verliebt sich die Nymphe Echo in ihn, als er durch den Wald irrte. Er fragte sie nach dem Weg, aber Echo wiederholte immer nur seine

letzten Worte. Dafür konnte sie ja nichts, sie war schließlich von Hera dazu verflucht worden, nur als ein Echo zu antworten (das hatte mal wieder

mit Zeus und seinen Affären zu tun). Er wies jedenfalls ihre Liebe zurück, und Echo schwand dahin und nur das Echo blieb am Leben.

Die Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit, die Nemesis trat auf den Plan. Narcissus sollte sich in jemanden verlieben, den er niemals haben konnte,

der unerreichbar für ihn sein würde. Als er nun an eine einsame Quelle kam, erblickte er sein Spiegelbild im Wasser und verliebte sich in sich selbst,

ohne zu erkennen, das es nur eine Spiegelung war (nun ja). Sein Spiegelbild erwiderte seine Gesten und er konnte ihm näher kommen, aber erreichen

konnte er es nicht. Seine Tränen fielen ins Wasser und das Spiegelbild verschwand. Narcissus klagte und weinte, denn seine Liebe war unereichbar,

sein Klagen wurden von Echo wiederholt. Schließlich starb er an seiner unerfüllten Liebe. Es gab keinen Leichnam, nur eine Blume, mit weißen

Blütenblättern und einer gelben Mitte, die Narzisse.
Dies ist übrigens auch wieder eine Geschichte aus den Metamorphosen des Ovid. Und auch der Begriff Narzissmus stammt von dieser Geschichte ab.

Aber zurück zur Narzisse.

 

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Auch die Narzisse ist leider giftig, sie enthält Amaryllidaceen-Alkaloide und einige Arten enthalten auch das Alkaloid Narcissin. Die Pflanzensäfte

können die Haut reizen; die Narzissenkrankheit ist eine Kontaktdermatitis. Manche ihrer Alkaloide sind aber auch in der Heilkunde einsetzbar.

Galantamin ist mittlerweile in Medikamenten für die Erkrankung von Demenz und Alzheimer enthalten.

 

Und hier noch ein Narzissen-Gedicht aus der arabischen Dichtkunst:


Schau an der Erde Gärten und betrachte
die Spur des Künstlerwerks von Gott dem Herrn,
wo Silberaugen, in die Höhe blickend
mit wie aus Gold geschmolznem Augenstern
auf dem smaragdnen Stiele Zeugnis geben,
dass Gott erkennet keinen Nebenherrn.

Abu Nuwas, 9. Jahrhundert

 

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Osterglocken

Um es zu klären, jede Osterglocke ist eine Narzisse, aber nicht jede Narzisse ist eine Osterglocke. Osterglocken sind Narzissen, die Gelbe Narzisse

(Narcissus pseudonarcissus) ist die Osterglocke, auch Osterglöckchen, falscher Narzissus, Trompeten-Narzisse. Sie sind eine Unterart der Narzisse,
deshalb gehe ich nicht näher darauf ein, aber es gibt einige Bilder. Ich finde Zwiebelgewächse immer faszinierend. Man stellt sie zu Hause hin,

sie sind gerade mal 8-10 cm hoch, man beachtet sie mal 2-3 Tage nicht und: Plöpp, sind sie 30 cm hoch und in voller Blüte.

 

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Traubenhyazinthen

Die Traubenhyazinthen (Muscari) oder auch Perlhyzinthen, Glöckchentraube gehören ebenso wie die Hyazinthen zu den Spargelgewächsen

(Asparagaceae). Es gibt sie in weiß, rosa, in einem hellen Blau, bis hin zu dunklem Blauton oder bis violett. Der Name Muscari stammt daher, das

einige Sorten einen Musk-Moschuston verströmen. Ansonsten ist die Traubenhyazinthe eine reine Zierpflanze und sie ist ebenso giftig, wie ihre
Verwandte, die Hyazinthe und für sie gilt auch alles, was du unter den Frühlingsblühern 1 zur Hyazinthe findest.

Und auch wenn mit ihr nichts anzufangen ist: Ich mag ja diese kleinen blauen Blüten und sie gehören zum Frühling bei mir einfach dazu.

 

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Tulpen

 

Die Tulpe (Tulipa) gehört zu den Liliengewächse (Liliaceae). Auch sie kann von 10 cm bis zu ca 70 cm hoch werden. Über Kasachstan, Persien

und die Türkei kam sie irgendwann zu uns, schriftliche Erzeugnisse gibt es zu ihr schon aus dem 9. Jh aus Altpersien. " tülbent" war das Wort für

eine alte türkische Kopfbedeckung, die ganz ähnlich aussieht wie die Tulpe.
In der Kunst und Literatur steht die Tulpe für Vergänglichkeit, in der Sprache der Blume für Zuneigung, für die perfekte Liebe, sie ist aber auch ein Frühlingssymbol und damit ein Zeichen der Wiedergeburt.

Auch hat jede Farbe ihre Symbolik:

 

gelb = für Glück und Wohlstand

rot = für die ewige Liebe

weiß = als Symbol für Reinheit, als Entschuldigung

rosa = für Zuneigung und Fürsorge

lila =  für Eleganz und Liebe auf den ersten Blick

 

In der Türkei hat die Tulpe immer noch einen hohen Stellenwert, sie ist ein beliebtes Motiv in der Kunst und sie ist sogar die Nationalblume

der Türkei und ziert das Wappen der Osmanen. In einer türkischen Geschichte heißt es : Es blüht aus dem Blut jeden Kriegers eine Tulpe,

der für seinen Stamm gestorben ist.

 

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Im 16. Jahrhundert wurde sie dann auch bei uns gezüchtet, in Österreich, Belgien und Holland. Zuerst waren die Tulpenzwiebeln Tauschobjekte,

dann aber boomte der Markt mit den Zwiebeln, der Preis für Tulpenzwiebeln wuchs in unermessliche Höhen. Die "Tulpenmanie" bezeichnet die

erste Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte. Man konnte sehr reich werden mit diesen Zwiebeln, aber auch alles verlieren.

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Und natürlich hab ich auch noch etwas in der griechischen Mythologie gefunden, ich glaube es gibt fast zu jeder Pflanze eine Geschichte.

Tulip war die Tochter des Meeresgottes Proteus. Dieser war dem Meeresgott Poseidons unterstellt und hütete dessen Robben und andere

Meeresgeschöpfe. Tulip hatte einen Bewerber, einen Erdgott, den Gott der Jahreszeiten, Vertumnus oder  Voltumna. Sie hatte

aber so gar kein Interesse an ihm. Er verwandelte sich in einen Jäger und jagte Tulip durch den Wald.  Aber bevor er sie fangen konnte,

wurde sie von Artemis gerettet und in eine Tulpe verwandelt.

 

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Momentan gibt es etwa 150 Sorten der Tulpe und ihre Farben sind vielfältig und auch mehrfarbig, es gibt sie von weiß über sämtliche

Farben des Regenbogens bis fast schwarz, einfach oder gefüllt, eher rundlich oder spitz zulaufend, es gibt Damen-Tulpen, Felstulpen, Wildtulpen,

Seerosen-Tulpen, lilienblütige, gefranste, späte, frühe Tulpen, Rembrandt-Tulpen, Papageitulpen, usw ...

 

In der Heilkunde oder Medizin spielen sie keine Rolle, sie sind auch - wie die meisten Frühblüher - giftig. Der Kontakt mit dem Pflanzensaft

kann bei Menschen Tulpendermatitis oder Tulpenkrätze hervorrufen und die Zwiebeln und  Stiele enthalten das Tulipanin, welches zu

Übelkeit, Erbrechen, Untertemperatur und Magen-Darmbeschwerden führen kann.

Die Blütenblätter allerdings sind essbar, man kann sie in Blattsalaten oder als essbare Deko nutzen, in Eiweiß und Zucker tauchen, um

einen Cocktail oder eine Frühlingstorte aufzupeppen. Dabei sollte man, wie bei jeder essbaren Pflanze darauf achten, daß sie unbehandelt

ist, also am besten aus dem eigenen Garten. Sie schmecken grün und leicht süßlich, aber das ist nach Sorte vielleicht verschieden.

Ich hab's probiert und beschlossen, das es Wohlschmeckenderes gibt als Tulpenblüten, aber als Deko werde ich sie wohl mal nutzen.

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