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Der Waldmeister

Wenn irgendeine Pflanze Sinnbild für den Monat Mai ist, dann wohl der Waldmeister, meistens bekannt als Zutat der Mai-Bowle oder mir,

als gebürtiger Berlinerin, als Sirup zur Berliner Weiße oder natürlich als grüne Götterspeise oder Wackelpudding.

Das 1. Waldmeister-Bowlenrezept wurde übrigens schon im 9. Jh. erwähnt, von dem Benediktiner-Mönch Wandalbertus.

Der Meister des Waldes, Galium odoratum, ist meistens ab April zu sehen. Er wächst, wie sein Name schon erkennen läßt, am liebsten

im Wald, gerne in schattigen Laubwäldern, Buchenwäldern und auf Lehmböden. Sein Name bedeutet "Wohlriechendes Labkraut", denn

er gehört, wie das Kletten-Labkraut, zu den Labkräutern. Ernten kann man ihn ab Mai bis Juni und ich liebe diesen Duft, gerade nach einem Regen,

wenn die Feuchtigkeit auf den Blättern liegt, verströmt er sein sanftes Aroma. Dieses läuft aber erst zu Hochtouren auf, wenn er abgeerntet wird

und anfängt zu welken. Dann gibt er das Cumarin ab, welches für dieses Aroma zuständig ist. Cumarin ist auch Bestandteil der Tonka-Bohne und

ihr kennt bestimmt auch den Duft von Heu, wenn es trocknet, auch das ist das Cumarin.

 

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Waldmeister-Blüte

 

Der Waldmeister enthält außer Cumarin noch Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide und Asperulosid, ein Glykosid mit einer schmerzstillenden

Eigenschaft. Als Heilpflanze kommt er heute nur noch wenig zum Einsatz, aber als Tee genossen, kann er bei Koliken und Krämpfen

oder auch zur Leberstärkung, Herzstärkung oder bei Regelschmerzen eingesetzt werden. Auch als Stimmungsaufhellung, zur Schlafförderung -

z. B. in einem Kräuterkissen zusammen mit Lavendel o. ä. - kann er nützlich sein oder bei Migräne, Nervosität und Herzklopfen.

Die frischen Blätter kann man zerreiben und auf kleinere Wunden oder Insektenstiche auflegen. Die Gerbstoffe bilden dann eine Art Schutzfilm

auf der Haut. In alten Büchern heißt er auch Waldmutterkraut, denn er wurde auch bei Frauenkrankheiten eingesetzt, auch gehört er zu den

Bettstroh-Kräutern, denn er hüllt Mutter und Kind in ein warmes Gefühl der Geborgenheit. So hat man früher Matrazen oder Kissen mit ihm

gestopft, um die Geburt zu erleichtern oder damit keine Wochenbett-Depression aufkam. Auch hat man ihn den Gebärenden um die Waden

gebunden und er ist durch das Cumarin als sanftes Venenmittel zu gebrauchen, er wirkt entstauend und beeinflusst den Lymphfluss positiv.

Übrigens macht er sich  gut in einem Motten-Säckchen, einfach in den Kleierschrank hängen, das mögen Motten gar nicht.

 

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Waldmeister

 

Er war eine Zeitlang verboten, denn er galt als krebserregend. Dies ist mitterlerweile aber vom Tisch. Allerdings sollte man aufgrund des

Cumarins den Meister des Waldes sparsam einsetzen. Zuviel davon kann Kopfschmerzen oder Übelkeit auslösen und er sollte nicht zusammen

mit Blutverdünnern (er wirkt ebenfalls gerinnungshemmend) genommen werden. Soll er bei dir also die Maibowle mit seinem Geschmack vollenden,

gilt: Nicht mehr als 3 g Waldmeister pro Liter Flüssigkeit. Geerntet werden die oberen 3-4 Austriebe der noch nicht blühenden Pflanze, dann läßt

man ihn 1-2 Tage anwelken und hängt ihn kopfüber in die Bowle. Den Stengelabbruch läßt man draußen, denn dort werden die meisten Cumarine

abgegeben.

Probiere doch mal den leckeren Erdbeer-Waldmeister-Sirup, der schmeckt zu jeder Jahreszeit wie Sommer im Glas. Oder auch, wenn der

Waldmeister ganz frisch und besonders aromatisch ist, eine Frühlings-Waldmeister-Bowle.

 

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Waldmeister-Blüte

 

Man nennt den Waldmeister auch Duftlabkraut, Herzfreude oder Herzfreund, Maiblume, Maitee, Steinleberkraut, Waldelfenkraut oder

Halskräutlein. Er gehört zum Planeten Mars und damit auch zum Element Feuer. Bei den Germanen war der der Göttin Freya gewidmet und im

Französischen heißt er "Königin der Wälder - reine des bois". So sind in dieser Pflanze männlich und weiblich vereint.

Früher wurde er auch gerne in Liebestränken und auch zur Beltane Nacht eingesetzt. Und man hat Kühen, die keine Milch gaben, Waldmeister

in ihr Futter gemischt um ihre Fruchtbarkeit zu steigern und die Milchproduktion anzuregen. Im Mittelalter wurde er z. B. in Kirchen verstreut,

in Haus und Hof verräuchert, schützte er den Grund und Boden vor bösen Zauber- und Hexenkräften und Dämonen.

Wie der Name Waldelfenkraut schon sagt: Er war eine große Versuchung für die Waldelfen und so konnte man sie mit Wadmeister anlocken.

 

Schließlich fand der Waldmeister in der Magie bei Geldzaubern Anwendung. Ein Stengelchen im Portemonnaie und das Geld geht nie aus, denn der

Waldmeister lockt das ausgegebene Geld wieder zurück. Trug man ein Sträußchen bei sich, unterstützte es die Chance bei Wetten zu gewinnen.

Probiere es mal aus, auf jeden Fall kann der Waldmeister ein bisschen mehr, als nur gut in Eis oder Bowle schmecken...

 

Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.