Den Löwenzahn (Taraxacum officinale) und die Pusteblume kennt wohl jeder und die Verwechlungsgefahr ist gering. Wer mag es nicht,
im Sommer über eine Wiese zu laufen und in ein oder zwei kugelige Wattebäusche zu pusten und jedem Fallschirm neue Löwenzähne zu säen.
Es sind ca. 300 Samen auf einer Pustebume zu finden, 300 neue Möglichkeiten für den Löwenzahn.
Er wird nur 30-40 cm hoch, aber seine Wurzeln reichen bis zu 2 m in die Erde. Ganz schön tief für so ein Pflänzchen. Aus seiner Blattrosette
schieben sich, kaum ist der Schnee fort, die ersten zarten grünen Blätter aus der Erde. Man nennt ihn auch Butterblume, Sonnenwirbel oder
Kuhblume.
Auch ihn findet man auf fast jeder Wiese, seine Blätter können bis 40 cm lang werden und sind gesägt und gewellt, wie Löwenzähne eben,
der Stengel ist hohl und enthält einen weißlichen Milchsaft. Später kommen dann die Knospen und knallgelben Blüten dazu und diese werden
dann zur Pusteblume. Man kann sogar blühende Löwenzähne in eine Vase stellen, dann dabei zusehen wie sie sich schließen und sich dann
erneut als Pusteblume öffnen. Seinen Namen erhielt er übrigens, weil seine Blätter so gesägt aussehen, wie das Gebiss eines Löwens eben.
Der Held Theseus, der den Minotaurus im Labyrinth von Kreta besiegte, soll übrigens seine Stärke auch dem Löwenzahn zu verdanken haben.
Die Göttin Hekate, die Göttin der Magie und Wächterin der Tore zwischen den Welten, mischte ihm die Pflanze ins Essen und verlieh ihm
damit Löwenkräfte.
Der Löwenzahn gehört zu den Korbblütlern und ist vielseitig in der Heilanwendung. Er kurbelt unseren Stoffwechsel im Frühling an und entgiftet,
er putzt quasi alles mal gründlich durch, auch die Nieren reinigt er und ist wohltuend, wenn man zu Nierensteinen neigt. Er tut gut bei
Verdauungsbeschwerden, die von einer Gallen-, Magen-, oder Leberschwäche herrühren. Auch bei Gicht, Rheuma und anderen Gelenkerkrankungen
ist er hilfreich, ebenso wie bei Arteriosklerose, Wechseljahresbeschwerden und Hautleiden, wie Akne und Ekzemen.
Enthalten sind Bitterstoffe, Kalium, Magnesium, Vitamine A, B2 und C, Provitamin A, Phosphor, Flavonoide, Cumarine, Phytosterole und Inulin.
Er ist vielseitig einsetzbar, die Blätter zum So-Knabbern, in Blatt- und Wildkräutersalaten, in einer Suppe, im Smoothie, gedünstet wie Spinat,
er verträgt sich auch gut mit anderen Gemüsesorten. Als Tee aufgebrüht bringt er den Stoffwechsel in Fahrt, hilft gegen Frühlingsmüdigkeit
und auch bei leichten Kopf- und Verdauungsbeschwerden, da er die Organe anregt.
Je älter die Blätter im Jahr sind, desto bitterer werden sie auch, aber das ist bei allen Wildkräutern so, auch sind die Blätter nicht mehr so zart,
wie jetzt im Frühling.
Vielleicht hast du mal Lust einen goldenen Löwenzahnblütenzucker zu machen? Oder eine wilde Kräuterbutter herzustellen, ihn als Zutat auf
einer saftigen Wildkräuter-Focaccia zu nutzen oder gar magische Löwenzahn-Törtchen zu backen?
Die Knospen können wie Kapern eingelegt oder gebraten werden und aus den Blüten kannst du ebenso einen Tee zubereiten, sie in Öl einlegen
und für Naturkosmetik verwenden. Oder sie können in einer Tinktur verarbeitet oder in Honig eingelegt werden. Und man kann auch direkt einen
Löwenzahnhonig herstellen. Auch für ein Oxymel eignen sie sich. Aus den Wurzeln kann man übrigens einen Kaffeeersatz herstellen, das hat
man schon früher erkannt, also wenn du mal graben gehen magst, dann denke dran: eventuell hat er 2 m lange Wurzeln...
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