Hast du schon mal Brennnesseln gegessen? Du kannst sie in einen Smoothie geben und auch roh essen. Allerdings solltest du dann einmal
mit dem Nudelholz drüber gehen, damit die Brennnhärchen dir nichts mehr anhaben können. Du kannst sie auch kurz in kochendes
Wasser geben, nur ganz kurz, damit die Inhaltsstoffe weitgehend erhalten bleiben oder sie wie Spinat verarbeiten. Auch als Pesto sind
sie geeignet, auch gerne mit anderen Wildkräutern gemischt oder du probierst mal die Brennnessel-Buttermilch-Brötchen, kurz: BBB.
Wenn du mehr zu den Inhaltsstoffen und zur Brennnessel wissen willst, kannst du hier nachlesen.
Als erstes benötigst du logischerweise erstmal Brennnesseln. Du kannst sie eigentlich bis in den Herbst pflücken, aber die beste Zeit sie zu
verarbeiten ist jetzt so im April-Juni. Später wandert ihre Kraft dann in die Samenbildung und die Blätter werden zäher.
Jetzt im Mai sind sie schön zart und man kann oben nur die Spitzen ernten. Sammele sie nur dort, wo sie unbelastet wächst, also nicht
auf Hundewiesen, Parkplätzen oder stark gedüngten, landwirtschaftlich genutzten Flächen. Wenn du wie ich am Rande der Großstadt
wohnst, wird dir schnell klar, dass das gar nicht so einfach ist. Zum Ernten und späteren Waschen trägst du am besten Gummi-Handschuhe.
Wie du oben siehst, bin ich fündig geworden. Ich habe auch gleich Löwenzahn, Giersch, Himbeerblätter und die Augenbrauen der Venus
(Schafgarbe) mitgebracht. Einige Blättchen werden noch in einen Salat wandern und der Rest wandert in die BBB. Ich lasse die Blätter kurz
liegen, damit eventuelle kleine Bewohner noch davon krabbeln können, dann wird alles einmal gewaschen und ausgebreitet getrocknet.
Dann suche dir die schönsten, nicht zu großen Blätter aus für deine Deko oben auf den Brötchen, du brauchst je nach Brötchengröße 4-5
Blätter oder kreierst dein eigenes Design. Die Brötchen waren bei mir so etwa Donut groß und es wurden 8 Stück, denn sie gehen schön auf.
Zutaten:
3 Handvoll trockene Brennnesselblätter
330 g Mehl (Weizen- oder Dinkelmehl)
1 guten TL Salz
1 TL Zucker
1 knappen Würfel frische Hefe oder Trockenhefe
3 EL Olivenöl
190 ml warme Buttermilch
+ Olivenöl zum Bestreichen, grobes Salz zum Darüberstreuen, Brennnesselblätter als Deko
Heize deinen Backofen auf unter 50 vor und lasse ihn kurz auskühlen.
Die Brennnesselblätter werden einmal mit dem Öl und Salz zu einer Art Pesto im Blitzhacker zerkleinert.
Gib das Mehl in eine Rührschüssel, forme eine Mulde und gib dort die Hefe zerkrümelt oder das Hefepulver zusammen mit dem Zucker hinein.
Dann erwärme deine Buttermilch in einem Topf - nur lauwarm - und rühre sie dann in die Hefe-Mehl-Mischung ein. Am besten mit einem
Stabmixer oder in einer Küchenmaschine. Der Teig sollte ca. 5 min mit einem Knethaken bewegt werden. Dabei gibst du nach und nach das
Pesto dazu. Dann decke den Teig mit einem feuchten Tuch ab und stelle die Schüssel für 30 Min in den noch lauwarmen Backofen.
Wenn dein Teig nun gut aufgegangen ist, kannst du dir schon mal ein Backblech mit Backpapier vorbeiten.
Dann forme eine Rolle, es kann sein, dass du noch etwas Mehl dazu brauchst, denn der Teig sollte nicht mehr kleben. Die Rolle teilst
du in 7-8 Stücke und aus den Stücken formst du je einen Kloß. Dann drückst du ihn etwas platt, und bohrst mit der Rückseite eines
Kochlöffels ein Loch in die Mitte. Lasse die Teigrohlinge nochmal 15 min stehen und dann bohre das Loch nochmal nach.
Den Ofen heizt du währenddessen auf 180 Grad Umluft vor, erstmal auf Unterhitze.
Deine Rohlinge werden nun noch ein Stück gewachsen sein. Bestreiche sie mit Olivenöl und lege deine Deko-Brennnesseln auf. Etwas andrücken
und dann nochmal mit Öl drüberpinseln. Dann kannst du noch das Salz drüber streuen.
Schiebe sie in den heissen Ofen, warte 7-8 min und dann stellst du den Ofen auf Ober- und Unterhitze um. Ich finde, dann verbrennen die
Nesselblätter nicht so schnell.
Nach insgesamt 15-20 min sind deine Brötchen gut, lasse sie im Ofen auskühlen.
Sie schmecken übrigens superlecker, wenn sie noch lauwarm sind, passen zu Wurst und Käse oder sind einfach pur mit Butter ein Genuss.
Probiere sie doch mal aus, die wilden BBB ...
Heimdall oder Heimdallr, nord. „der Hellerleuchtende”, ist ein Schutzgott der nordischen Mythologie. Er ist „Wächter der Götter” und hütet die
himmlische Brücke des Regenbogens Bifröst. Eine seiner Gestalten ist der Seehund, der die neun Wellen ritt, um im Hier und Jetzt zu landen.
Ihm ist die Brennnessel (Wergulu) geweiht, denn die Brennnessel bringt uns auch sofort ins Hier und Jetzt, wenn wir sie berühren.
Aus den Stängeln der Brennnessel stellte man den Nesselstoff her, ihr kennt bestimmt das Märchen von den wilden Schwänen, indem die
Prinzessin ihre Brüder nur erlösen kann, wenn sie ihnen mit bloßen Händen Nesselhemden spinnt. Eine böse Hexe hatte sie in Schwäne
verwandelt.
In Siebenbürgen glaubte man, dass an Orten wo Brennnesseln wuchsen, der Eingang zu den Wohnungen von Erdgeistern sei. Schaffst du es
ein Haar eines Erdgeistes zu ergattern, kannst du Steine in Gold verwandeln. Wäre einen Versuch wert :)
Noch ein Liebestrank gefällig?
Koche Brennnesselsamen in Wasser und sage dabei: "Wie Jesus jeden Menschen liebt, auch selber den, der ihn betrübt, so sollst auch du in
Liebe mein, so brennend als die Nesseln sein." Den Sud giest du dann auf die Türschwelle des Angebeteten und er wird in heißer, feuriger Liebe
zu dir entbrennen. Berichte doch mal :)
Was zeigt dir die Brennnessel? Die Brennnessel ist eine Kämpferin und eine Beschützerin. Sie zeigt dir, wie du Abgrenzung lernen kannst. Wenn du
eine Katze gegen den Strich streichelst, wirst du meist ihre Krallen spüren oder zumindest eine verbale Antwort erhalten. Bei der Nessel ist es ähnlich,
behandelst du sie falsch, gibt sie dir mit ihren Brennhärchen schnell zu verstehen, dass sie das nicht mag. Die Härchen enthalten Ameisensäure und
diese ist für die juckenden und brennenen Quaddeln verantwortlich. Was das für dich heißt? Die Brennnessel hilft dir, dich in deinem Inneren gut zu
schützen, dich im Außen nicht von allem und allen berühren zu lassen, anderer Menschen Probleme nicht zu deinen zu machen. Lerne Grenzen
zu setzen, mache anderen klar, wie du behandelt werden möchtest und was du nicht magst. Wenn jemand über deine Grenzen geht, kannst auch du
deine Brennhaare ausfahren, denn du kannst nicht immer allen anderen alles rechtmachen, dabei bleibst du selbst auf der Strecke.
Wenn du sensibel oder schüchtern bist, zeigt dir die Brennnessel auch, wie du in deiner inneren Balance bleiben und starke Wurzeln bilden kannst.
Sie nährt auch deine Wurzeln, macht dich standfest und ausdauernd. Du kannst dich besser abgrenzen und sie reinigt und klärt deine Gedanken.
Auch besitzt sie viel Feuerelement und baut damit Kraft, Stärke und Willenskraft auf.
Während du deinen Teig knetest (ich knete ihn übrigens immer mit den Händen und nicht mit der Maschine), gib die Kraft der Brennnessel mit
in deine Brötchen. Starke Wurzeln, Kraft und Feuer, du kannst deine Meinung vertreten, mußt dich nicht von allem berühren lassen. Schütze
dein Inneres und wenn dich jemand nicht so behandelt, wie du es verdienst: Fahre deine Stacheln aus, zeige deine Grenzen und mache
dem anderen unmissverständlich klar, wie du behandelt werden möchtest.
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.