Die Sommersonnenwende ist der Gegenpol zur Wintersonnenwende. Sie ist der Beginn des astronomischen Sommers und kann auf den
20., 21., oder 22.6. fallen. Sie ist dann, wenn die Sonne auf der Nordhalbkugel der Erde ihren höchsten Stand erreicht hat, sie steht
senkrecht auf den Wendekreisen der Erde. Auf der Südhalbkugel ist Wintersonnenwende, die bei uns auf den 21. oder 22.12. fallen kann.
Das Sonnenjahr ist knapp 6 Stunden länger als das Kalenderjahr und dadurch verschiebt sich auch die Sommersonnenwende auf 6 Stunden
später. Dazu kommen noch die Schaltjahre. Wenn im Februar noch ein Tag dazukommt, liegt sie einen Tag vor dem des Vorjahres.
Im Jahr 2022 fällt die Sommersonnenwende auf den 21.6.22.
Litha ist die Göttin für Fruchtbarkeit, für Ausgewogenheit und Balance, denn der Tag der Sommersonnenwende ist zwar der längste des Jahres,
aber danach werden die Tage wieder kürzer bis zur Wintersonnenwende. Die Sonne erreicht ihren höchsten Punkt, ihre größte Kraft und Macht,
alles steht in voller Blüte, danach geht es aber ganz langsam in die dunkle Zeit des Jahres.
Dunkelheit, Abschied, Sterben und Vergehen müssen wieder in uns integriert werden. Litha hält die Balance zwischen zunehmendem und
abnehmenden Licht. Ihre Kraft geht in alle Früchte und Samen, die es jetzt und später im Herbst zu Ernten gibt, es geht in die Erntezeit. Die Samen,
die im Frühling gesetzt wurden, brauchen jetzt Zeit und Geduld bis sie heranreifen. Sie brauchen auch Sonne und Wasser, aber weder zuviel
noch zuwenig, denn sonst verbrennen oder verfaulen sie.
Sonnengott und Mondgöttin, Tag und Nacht, hell und dunkel, diese Gegensätze werden in dieser Nacht zum Jahresmittelpunkt ausbalanciert.
Wir danken der Sonne mit einem Fest, aber auch die Nacht wird bewußt mit einbezogen. In einigen Kreisen ist es üblich, nur das Licht als gut
anzusehen und das Dunkel abzulehnen. Aber aus dem Dunkel ist alles Licht geboren, ob im Universum oder aus einer Gebärmutter.
Und auch wir haben 2 Seiten, ob wir es wollen oder nicht, jeder von uns besteht aus hellen und dunklen Anteilen, jeder von uns hat seine
Schatten und das ist ok. Denn erst das macht uns ganz, das macht uns vollständig, Ying und Yang, hell und dunkel, männlich und weiblich.
Akzeptiere deine Dunkelheit, sie gehört zu dir, balanciere hell und dunkel, Tag und Nacht in dir aus. So ist alles mit allem verbunden.
Es ist eine Nacht zum Innehalten, sich zu fragen, ob die Samen die man im Frühling gesetzt hat aufgegangen sind, ob die Pflanze, die gewachsen ist,
die Blüten und Früchte trägt, die man haben wollte, oder ob man sie noch will. Ob man sie noch eine Weile reifen läßt, um zu schauen, ob sie noch
Früchte treibt. Wir wissen jetzt was wir wollen, wohin wir gehen oder was wir nicht wollen und welcher Weg keinen Sinn mehr macht. Ich kann mich
in dieser Nacht entscheiden, ob ich etwas loslassen möchte oder kann, ich kann etwas im Feuer verbrennen, was nutzlos geworden ist, keinen
Wachstum zeigt oder mich selbst am Wachstum hindert oder keine Früchte trägt.
Es ist auch eine Zeit der Reinigung, sich von alten negative Energien zu befreien, Dinge zu klären, vielleicht etwas zu vergeben und Ordnung und Struktur
zu schaffen, um dann frei und mit neuer Energie in die 2. Jahreshälfte zu gehen. Aber auf jeden Fall feiern wir die Fülle, die Sonnenkraft, die Leichtigkeit,
die Ausgeglichenheit, die Freude, die Feuerenergie und den Genuß des Überflusses, der jetzt überall um uns herum herrscht.
Überall um uns herum ist alles bunt, es herrscht Blüten- und Farbenfülle. Die Rosen, der Mohn, Kornblumen, Margeriten blühen und die ersten Früchte
werden reif - absolute Lebenskraft. Die Rose ist unbedingt eine Pflanze der Sommersonnenwende, die Blume der Liebe und Schönheit, der Göttin
Aphrodite. Und auch die Rose hat eine helle und dunkle Seite, die duftende schöne Blüte und ihre spitzen Stacheln, auch die Blume dual.
Lehnen wir sie deshalb ab?
Und auch die Erd- und Himbeeren sind Sommersonnenwendpflanzen, die Zitronenmelisse, das Johanniskraut, Lavendel, Mädesüß, Thymian und
Rosmarin. Jetzt ist die Zeit um Kräuter und Blüten zu sammeln, denn jetzt ist der höchste Helligkeitspunkt des Jahres und damit sind die Pflanzen
voller Power. Mit abnehmendem Licht wandert ihre Kraft dann langsam in die Ausbildung der Samen und zurück in die Wurzel. Beifuß, Königskerze,
Nachtkerze, Schafgarbe - Zeit um Teevorrat für den Winter anzulegen, noch Tinkturen anzusetzen...
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.