Der Frühling ist auch Fliederzeit. Der Duft von Flieder erinnert mich immer an meine Kindheit, wo man im Frühsommer Erdbeeren kauend
unter duftigen, lila oder weißen Dolden saß, den Fliederduft genoss und aus der Rückseite der einzelnen Blüten den süßen Nektar saugte.
Und weil ich den Duft so mag und ich den Frühsommer einfach mal konservieren wollte, hab ich mit den letzten Blüten des Jahres
einen Fliederzucker gemacht und auch gleich diese Plätzchen gebacken. Wenn ich mir diese Bilder so anschaue, habe ich sofort
diesen Duft in der Nase.
Doch bevor wir ein duftendes Frühlings-Plätzchen verspachteln können, ist erst mal etwas Fleißarbeit angesagt, denn wir brauchen dafür
Fliederblüten. Und die werden jetzt vom Ast gesammelt und zwar nur die lila Blüten, nix Grünes, denn das ist bitter und das wollen wir
nicht in unseren Plätzchen.
Du brauchst 2 gute Handvoll Blüten, eine Handvoll wird etwas zerkleinert und im Teig schon mitgebacken, den Rest benötigst du für deine
Glasur und die Deko. Das dauert schon etwas, aber dabei kann man dem Flieder ganz nah kommen. Betrachte es als kleine Flieder-Meditation
- tief einatmen und ausatmen....
Zutaten:
für 15 Quadrate von 6 cm
Für den Teig:
150 g Dinkel- oder Weizenmehl
100 g weiche Butter
50 g feiner Zucker
1/2 TL Salz
1/2 TL Backpulver
Abrieb einer Bio-Zitrone
1 Handvoll Fliederblüten
Für die Glasur:
140 g Puderzucker
Saft einer Bio-Zitrone (je nach gewünschter Glasurdicke)
1 Handvoll Fliederblüten
Für den Teig mischt du die Butter mit Zucker und rührst beides schaumig, die Fliederblüten kannst du etwas zerhacken. Reibe deine
Zitrone ab und mische den Abrieb mit Salz, Backpulver, Flieder und Mehl unter die Butter-Zuckermischung. Schön verkneten, in Folie
wickeln und kurz ins Gefrierfach legen.
Den Backofen kannst du schon auf 170 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Backblech fetten oder mit Backpapier belegen.
Rolle deinen Teig aus und steche Quadrate, Kreise oder sonst eine Form deiner Wahl aus und lege sie auf das Backblech. Lasse ein wenig
Platz dazwischen und backe die Kekse ca. 10 -12 min. Sie sollten eine leichte Bräune haben. Dann komplett auskühlen lassen.
Während die Kekse auskühlen, stellst du deine Glasur her. Den Puderzucker am besten durch ein Sieb geben, damit du später keine Klümpchen in
der Glasur hast. Mit Zitronensaft verrühren - soviel dazu geben, bis du eine dickliche Masse hast. Dann rühre die Hälfte der übrig gebliebenen
Blüten unter. Wenn deine Kekse kalt sind, kannst du sie mit der Glasur bestreichen und auf den noch feuchten Guß einzelne Fliederblüten geben.
Mit etwas Zucker bestreuen und aushärten lassen.
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
Verpacke sie licht- und luftdicht. Die Blüten halten nicht ewig und werden schnell braun, daher bewahre sie nicht länger als 2-3 Tage auf.
Am besten schmecken sie noch frisch. Und jetzt noch mal die Fliedermeditation - einatmen, ausatmen, Flieder inhalieren.
Wenn du Blüten über hast, kannst du dir auch noch einen Fliederzucker machen. Dazu gibst du abgezupfte Fliederblüten ohne Grün mit Zucker
zusammen in ein Schraubglas. Die nächsten 3 Tage öfter mal schütteln und eventuell braun gewordene Blüten aussortieren. Der Zucker nimmt
nach und nach den Fliederduft an.
Bewahre ihn danach am besten im Gefrierfach auf, dann behält der Flieder seine schöne Farbe. Im Winter kannst du damit Kekse oder Torten
verzieren und dabei an den Frühling zurückdenken.
Wie bei allen Rezepten und Hinweisen im blog, lies bitte dazu den Disclaimer.