Hast du schon mal Kapuzinerkresse gegessen oder bewunderst du nur immer die schönen gelben, roten oder orange-farbenen Blüten?
Die wenigsten wissen, dass die Kapuzinerkresse auch eine anerkannte Heilpflanze ist und auch in der Küche ist sie gut zu gebrauchen.
Mir war heute mal wieder nach Salzkeksen und meine Kapuzinerkresse auf dem Balkon blüht zwar noch nicht, hat aber schon eine stattliche
Blattanzahl. Also gehe ich mal etwas ernten und dann backen wir Cookies.
Zutaten
für ca. 30 Stück, ca. 5 cm Durchmesser und 4-5 mm Höhe
Die Anzahl deiner Cookies richtet sich etwas nach deiner Blatt-Größe. Wenn du also sehr große Blätter hast, werden es eben weniger Cookies :)
150 g Dinkel- oder Weizenmehl
1 TL Meersalz, etwas Pfeffer, etwas Chili
50 g Hartkäse (Parmesan oder Bergkäse)
eine Prise Zucker
Abrieb 1/2 Bio-Zitrone
100 g Butter
1 Eigelb
1 Handvoll Pistazien (wenn du gesalzene Pistazien kaufst, brauchst du etwas weniger Salz im Teig)
6-10 Kapuzinerkresseblätter + die entsprechende Blattzahl für die Deko auf den Cookies
das übrig gebliebene Eiweiß, etwas Meersalz und etwas Olivenöl
Herzhafte Rosmarin-Kekse findest du hier.
Die Pistazien zusammen mit den Kresseblättern und dem Parmesan im Blitzhacker fein mahlen. Die Zitronenschale abreiben und das Mehl
mit den Gewürzen vermischen. Alles zusammen mit Butter und Eigelb verkneten, eine Rolle in deiner Kapuzinerkressen-Blattgröße formen und
im Kühlschrank in einer Dose 2 Stunden kühlen.
Dann den Backofen auf 170 Grad vorheizen, Ober- und Unterhitze/ Umluft und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Die Rolle aus dem Kühlschrank nehmen und in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben auf das Backpapier legen. Da sie nicht so stark
aufgehen wie andere Kekse, kannst du sie ruhig etwas enger legen.
Backen sollten sie etwa 12-15 min, das hängt aber auch ein wenig von deinem Cookie-Durchmesser ab. Kurz vor goldbraun sollten sie sein,
wenn du sie aus dem Ofen holst. Den Ofen anlassen und die Cookies ca. 4-5 Min abkühlen lassen. Dann flott mit dem verquirlten Eiweiß bepinseln,
die Blätter auflegen und etwas andrücken. Diese mit etwas Olivenöl bestreichen und mit Salzkörnern bestreuen. Dann gehen deine Cookies
nochmal 2 Minuten in den Ofen. Ein bisschen Beobachtung der Blätter ist ganz gut, sie sollten nicht verbrennen. Und das war es schon.
Ich persönlich mag dieses kressige, scharfe Aroma sehr gerne, probiere es doch mal aus...
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
Die Kapuzinerkresse Tropaeolum majus wird auch Inkakresse, Salatblume, indische Kresse oder Kapernblume genannt. Früher kannte man sie
nur in Südamerika, erst im 17. Jh. kam sie dann zu uns. Sie klettert und rankt gerne, also sollte man ihr, wenn man sie im Garten oder Balkon hat,
einige Rankhilfen anbieten. Bis in den Herbst hinein bekommt sie ihre schönen großen Blüten. Essbar sind die Blätter, genau wie die Blüten,
auch die späteren Samen kann man nutzen.
Betrachtet man die Blüte von der Seite, erinnert sie an eine Kopfbedeckung der Kapuzinermönche, ihr Aroma ist scharf und kresseartig, daher
der Name Kapuzinerkresse. Auch nennt man sie Kapuzinerli, Kapuzinerlein oder Mönchskappe.
In ihr sind die Inhaltsstoffe Vitamin A, B und C vorhanden, ebenso Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor und Schwefel, Carotinoide und
Senfölglykoside, die ihr das scharf-pfeffrige Aroma verleihen. Auch Oxalsäure ist vorhanden und so sollte man sie in Maßen verzehren, ebenso
wie z. B. den Wald-Sauerklee oder Rhabarber.
Ihre antibakterielle, schleimlösende und immunstärkende Wirkung hilft bei Erkältungen, Halsentzündungen und Husten, aber auch bei
Harnwegsinfekten. Da die Senföle auf der Haut auch eine wärmende und durchblutungsfördernde Wirkung haben, können sie auch bei in Hautölen
oder Salben bei Muskelkater, Muskelschmerzen oder Prellungen eingesetzt werden.
Die Blüten und Blätter kannst du über einen Salat geben, aber auch ein Kräuterquark, eine Kräuterbutter, ein Pesto sind möglich. Die Blütenknospen
können ebenso wie die Samen in Essig eingelegt und als falsche Kapern verarbeitet werden. Schön ist es, im Winter immer etwas Kapuzinerkressen-
butter eingefroren zu haben. Sie passt gut zum Grill- oder Ofengemüse oder zum Fleisch.
Es macht keinen Sinn Kapuzinerkresse zu trocknen, denn die Senföle und ätherischen Öle, die sie so kostbar macht, würden sich dabei in Luft auflösen.
Also: Frische Blätter und Blüten essen, sie in Butter konservieren oder ein Essig, Öl oder eine Tinktur ansetzen, so bleiben die Öle erhalten.