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Der Weißdorn


Der eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna) gehört zur Familie der Rosengewächse und ist eine ganz besondere Pflanze. Er ist ein Strauch

oder Baum und kann von 2 m bis zu 10 m hoch werden. Es gibt auch den zweigriffeligen Weißdorn (Crataegus laevigata). Man unterscheidet sie

an den Blättern, Blüten und Früchten. Der Name Crataegus kommt aus dem Griechischen und bedeutet krataios - hart. Denn der Weißdorn

besitzt ein sehr hartes Holz, dass früher sehr begehrt für Drechselarbeiten und Holzschnitte war.

 

Beim eingriffeligen Weißdorn hat die Blüte einen Griffel und die Beere im Herbst besitzt einen Kern. Die Blätter sind tief eingeschnitten und geteilt.

Beim zweigriffeligen Weißdorn hat die Blüte 2 bis 3 Griffel und die Beere auch 2-3 Kerne, die Blätter sind rundlicher, ungeteilt und wenig gelappt.

 

Anwenden kann man beide Sorten, sie sind ähnlich in der Wirkung. Manchmal wird der Weißdorn gerne mit der Schlehe verwechselt (Schwarzdorn),

aber man kann sich ganz leicht merken: Die Schlehe bekommt zuerst Blüten und dann die Blätter, beim Weißdorn ist es umgekehrt. Denn das, was als

erstes den Frühling in ein weißes Meer von duftigen Blüten hüllt, ist der Schwarzdorn.

Man kann Blüten und Knospen des Weißdorns von Mai bis Juni in Salaten, als essbare Deko, in Desserts oder zum Aromatisieren von Zucker nutzen.

Ich persönlich bin kein Fan der Weißdornblüten im Essen, ich empfinde den Geruch schon nicht sehr angenehm.

Die  Beerenfrucht nimmt man von August bis September als Zugabe in Marmeladen und Gelees.  Als Tee sind Blüten und Früchte nutzbar, sowohl

frischals auch gerocknet. Die Früchte schmecken süß bis sauer, bitter, mehlig, als Tee leicht süßlich. Die jungen Blättchen können in Salaten gegessen

werden.

 

Teste mal die Blüten des Weißdorns in einer leckeren wilden Butter oder probiere mal den magischen Weißdorn-Hibiskus-Wein.

 

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Enthalten sind im Weißdorn ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Saponine, Vitamin B, Vitamin C. Das Tolle ist, das der Weißdorn

eine Herzwirkung besitzt, vor allem auf das ältere Herz. Er wirkt durchblutungsfördernd, gefäßerweiternd und wirkt ausgleichend auf den

Blutdruck - hoher wird gesenkt, niedriger angehoben. Auch besitzt er bei Herzschwäche und Herzrythmusstörungen eine beruhigende,

ausgleichende Wirkung, er bringt das Herz gewissermaßen in seinen Takt zurück. Dadurch, dass er gefäßerweiternd wirkt,  hat er auch

einen guten Einfluß gegen Ateriosklerose und wird gerne bei Kreislaufstörungen, Erschöpfung, Nervosität, Reizbarkeit in den Wechseljahren

und Schlaflosigkeit, Schwindel und Tinnitus eingesetzt. Auch gerne bei Herzbeschwerden, Herzrasen oder Druckgefühl, welches seine Ursache

eher im emotionalen Bereich hat.


Der Weißdorn stärkt das Herz, egal in welche Richtung sich die äußeren Symptome entwickelt haben. So kommt der Weißdorn zu seinem

Namen: „die Herz und Blut stärkt und beschützt“. Beim Weißdorn ist wichtig zu erkennen, dass er über einige Tage und Wochen getrunken werden

sollte, da er seine starke Wirkung sanft, aber beharrlich entfaltet. Der Weißdorn ist eine wunderbare Heilpflanze fürs Herz. Er heilt, lindert und beugt

vielen Herzkrankheiten auf sanfte Art und Weise vor, im Gegensatz zu den anderen, meist giften pflanzlichen Herzmitteln. Er heilt uns auch auf spirituelle

Weise, denn er lehrt uns selbst zu lieben und uns mit unserem Animus, bzw. unserer Anima (unserem inneren Mann, unser inneren Frau) zu vereinigen

und so ganz und vollständig in uns selbst zu werden.

 

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Liest man in früheren Märchen und Gedichten von „Rosenbäumchen“ denkt man heute vielleicht sofort an die wunderschönen Rosengärten in
englischen Gärten. Aber: Im Märchen ist mit „Rose“ der heimische Weißdorn  gemeint, der früher gern als solche bezeichnet wurde denn er

zählt ja zur Familie der Rosengewächse. Der Weißdorn gilt als Schutzpflanze gegen böse Geister und so hatte man ihn gern nah am Haus.

 

Er wird auch Hagedorn, Heckendorn, Weissheckdorn, Christdorn, Hagäpfli, Heinzelmännerchen, Mehlbeerbaum, Mehlbeere, Mehldorn, Mehlkübeli,

Mehlwieken, Wibelken, Wubbelken, Wyssdorn, Zaundorn genannt, die Mehlnamen hat er seinen Beeren zu verdanken, die sind einfach mehlig.
Der Weißdorn blüht im Mai. Sein Aufblühen markierte den Zeitpunkt, zu dem das keltische Jahreskreisfest Beltane gefeiert wird. Er ist Symbol für

die große weiße Göttin, die die aufblühende Natur verkörpert und die zu diesem Zeitpunkt mit dem Sonnengott eine Bindung eingeht und sich

mit ihm vereinigt. Nur dieses Jahr ist alles etwas später dran, es ist gleich Juni und hier hat der Weißdorn gerade mit seiner Blüte begonnen.

 

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Und noch eine schöne Geschichte von Merlin und Nimue. In Großbritannien gibt es die Sage, dass der berühmte Zauberer Merlin verzaubert unter

einem Weißdorn schlafen soll. Nimue (Viviane, Elaine, Herrin vom See) war angeblich Merlins Schülerin.
Und Merlin und Nimue durchwanderten auf ihrem Wege viele Orte und Täler und Wälder. Manchen See überquerten sie, und Merlin brachte ihr

unterwegs seine ganze Zauberkunst bei. So kamen sie schließlich in die Bretagne, in den Wald von Brocéliande. Und genau zur vorbestimmten Zeit

erreichten sie den Weißdornbusch, der in voller Blüte stand und die Abendluft mit seinem süßen Duft erfüllte. Da legte sich Merlin unter den Busch und

bettete den Kopf in Nimues Schoß, und sie löste ihr langes schwarzes Haar, das nun um die beiden eine Art von Vorhang bildete. Und dann begann sie,

magische Weisen zu singen. Merlin war es, als hörte er das Summen der wilden Bienen auf den hügeligen heimatlichen Weiden aus der Zeit seiner Jugend herübertönen. Und dann sank er in einen Schlaf, der tiefer und ruhiger war als aller Schlaf der Sterblichen.

Und als Nimue bemerkte, daß er sich in tiefem Zauberschlaf befand, erhob sie sich, um einen neuen Zauber zu vollführen, einen Tanzzauber. Sie zog mit

ihren Schritten einen Kreis nach dem andern um den ganzen Busch. Neunmal umtanzte sie ihn, und während sie tanzte, öffnete sich zwischen den

Wurzeln eine Höhle und das Gras und die Steine und die verschlungenen Wurzeln hoben sich in die Höhe und bildeten ein Dach, bis auch die letzte offene

Stelle zugedeckt war. Und nun lag Merlin inmitten der Höhle, und nichts verriet den Ort, wo er lag, als ein Weißdornbusch, der auf einem steinigen

Erdwall wuchs.  "Ruhe hier, bis es Zeit ist für ein neues Erwachen", sagte Frau Nimue, nachdem der Zauber vollbracht war, und ging ihres Wegs.

Und dort liegt Merlin auch heute noch und schläft.

 

aus Rosemary Sutcliff: Merlin und Artus.

 

Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.

 

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