Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird auch Herrgottsblut, Durchlöchertes Johanniskraut, Unser Frauen Bettstroh, Tüpfel-
Johanniskraut oder Tüpfel-Hartheu genannt. Es ist mehrjährig, wird bis 100 cm hoch und bildet Wurzeln bis zu 50 cm aus. Die gelben Blüten
öffnen sich von Ende Juni bis August. Die Blütenbätter sind einseitig gezähnt und am Rand schwarz punktiert, dies sind die Öldrüsen.
Beim Zerreiben der Knospen tritt ein roter Farbstoff, das Hypericin aus, das „Blut des heiligen Johannes“. Die Blüte ist 5-strahlig und an einer
Blüte finden sich 50 bis 60, manchmal bis zu 100 Staubblätter, die in drei Büscheln angeordnet den Fruchtknoten umgeben .
Die Blätter kann man von April bis Juli für Bitterlikör, Kräuterwein, Bier, Würzöle, Tee, als Suppenzutat, Kräuteraufstriche, Salat und Quiche
nutzen. Die Blüten von Mai bis Ende Juni als essbare Dekoration, in Brotaufstrichen, zum Einfärben von Gemüse oder Öl. Der Geschmack der
Pflanze ist herb-aromatisch wie Schwarztee, die Blüte schmeckt zart und süßlich.
Das Johannistkraut enthält ätherisches Öl, Hypericin, einen blutroten Farbstoff, (Achtung- photosensibel bis phototoxisch) und Hyperforin
(Flavonoide/ sekundäre Pflanzenstoffe), Gerbstoffe, die entzündungshemmend, zusammenziehend, antiviral/ antibakteriell wirken. Es enthält
auch Anthocyane (natürlicher Sonnenschutz der Pflanze), dieses natürliche Antioxidans schützt unsere Zellen vor Alterung und Entartung.
Bei regelmäßiger oder äußerlicher Anwendung von Johanniskraut muß man beachten, dass es phototoxisch wirkt und es auch Einfluß auf den
Hormonspiegel hat. D. h., die Haut wird etwas sonnenempfindlicher und es kann die Wirkung von Hormonpräparaten herabsetzen, z. B. die Pille.
Für die äußerliche Anwendung kann man die Blüten als Tinktur oder als Öl ansetzen, dabei färbt das Hypericin das Öl rot, es entsteht das
sogenannte Rotöl. Dafür wird ein gutes natives, kaltgepresstes Bio-Öl mit frischen Blüten angesetzt, an einem warmen, sonnigen Ort 4-6 Wochen
stehen gelassen, dann abgeseiht. Es sollte danach dunkel aufbewahrt werden und kann zur Wundheilung, bei Prellungen, Quetschungen und
Verstauchungen oder leichten Verbrennungen, Ischias-, Nacken-, Nervenschmerzen und zur Narbenheilung mit seiner entzündungshemmenden
Wirkung eingesetzt werden.
Als Tee, Tinktur oder Extrakt kann das Johanniskraut auch innerlich eingesetzt werden. Diese Pflanze ist eine Sonnenpflanze, die die Sonnenkraft-
und Wärme speichern kann, so ist sie zur Sommersonnenwende auf dem Höhepunkt ihrer Kraft und
kann zur Wintersonnenwende die dunkelste
und längste Nacht des Jahres erhellen. Sie ist eine Pflanze, die die innere Dunkelheit, Depressionen lindern kann, die dunklen Wolken auf der Seele
zu vertreiben vermag. Sie bringt wieder Helligkeit und Licht zurück, unsere innere Sonne wieder zum Leuchten. Sie macht von innen heraus stark,
wir können wieder in uns ruhen und sind uns Selbst wieder bewußt. Wir befinden uns wie unter einem leuchtenden Schutzmantel.
Sie ist eine mächtige Schutzpflanze und ein Wendekraut, sie unterstützt unsere Lebenswendepunkte, wehrt negative Energien ab und wendet nicht so
Gutes zum Guten hin. In den Blüten befindet sich das Hypericin, dieses kommt erst hervor, wenn man eine Blüte mit den Fingern zerreibt oder sie
länger einlegt. So geben sie ihre verborgene, versteckte Kraft nach außen ab und können auch heraus holen, was in uns ist. Verborgene Krankheiten,
versteckte Ängste und Verletzungen, sie holt sie ans Licht, macht sie sichtbar, um Transformation und so Lösung und Heilung zu ermöglichen.
Diese Pflanze hilft gegen Angststörungen, bei emotionalem Stress und bei Anspannung, sie wirkt nervenstärkend, beruhigend und stabilisierend.
Für Frauen ist der Tee auch krampflösend, hormonell ausgleichend und menstruationsfördernd.
Zum Räuchern ist sie auch geeignet: Welches Thema möchte ich verändern oder zum Guten wenden, welches Licht brennt in mir, ist es vielleicht
erloschen, ist es Zeit es neu zu entzünden? Welche dunklen Stellen habe ich in mir, die ich erhellen möchte, welche Ängste, Traumata, Verletzungen
müssen ans Licht gebracht werden, um sie zu transformieren und zu heilen? Als Schutzkraut für das Haus, um Negatives abzuhalten. Sie kann als
Wetterpflanze aber auch spannungsgeladene Luft entladen und Gewitter abwenden.
Viele Sagen und Legenden ranken sich um das Johanniskraut, mit seiner hellen und leuchtenden Macht. Eine besagt, dass ein junges Mädchen
schon fast der Verführungskunst des Teufels erlegen war. In ihrer Not kletterte sie auf einen Johanniskrautbuschen. Da verlor der Teufel die
Macht über sie. Am Johanniskraut rächte er sich, indem er seine Blüten und Blätter mit Nadeln durchlöcherte. Auch angebliche Hexen mußten
einen Trank mit Johanniskraut zu sich nehmen, damit der Teufel sie verließ.
Zu einem Kranz geflochten und auf das Dach geworfen, sollte es bei Gewitter das Haus vor Blitzeinschlag schützen und wurden in der Johannisnacht
Zweige des Krautes geschnitten und in eine Vase gestellt, die in dieser Nacht noch aufblühten, war das ein Zeichen, dass in diesem Jahr noch
Hochzeit gefeiert wurde.
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
Andere Einzel-Ölauszüge findest du bei:
Ölauszüge zu einem pflegenden Körperöl kombiniert, mit Früchten, Nadelbäumen und Gewürzen kannst du hier lesen:
Würzig-fruchtiges Winterwald-Bodyöl
Quitten-Herbswellness Körperöl