Bald ist Mabon, der Tag an dem im frühen Herbst Tag und Nacht gleich lang sind. Es ist der Gegenpol zu Ostara im März, auch dort sind
Tag und Nacht gleich lang. An Ostara machen wir uns bereit für helle, sonnige Tage, denn nach diesem Zeitpunkt wird der Sonnengott
immer stärker bis zur Sommersonnenwende. Danach werden die Tage wieder kürzer, der Sonnengott macht sich auf den Weg ins Dunkel,
in die Schatten. Zum Schnitterfest Anfang August ist dies schon deutlich zu merken, es wird später hell und früher dunkel, in der Natur
beginnt der Rückzug nach innen. Und auch wir müssen langsam Dunkel, Rückzug und Schatten willkommen heißen. Erste Frühnebel,
das Grün ist nicht mehr so kraftvoll und auch in der Tierwelt beginnt das Vorräte anlegen für den kommenden Winter.
Lughnasadh, das Schnitterfest läutet die Ernte ein, sie setzt sich über Mabon fort; Beeren, Wurzeln, Nüsse, Kastanien und Früchte
werden reif. Die ganze farbige Fülle der Natur zeigt sich jetzt noch einmal, damit wir gut über den Winter kommen. Die Erntezeit geht
weiter bis Samhain im Oktober, dies ist der Ernteschlusspunkt. Nach Mabon sind die Tage kürzer als die Nächte, die Dunkelheit beginnt
ihren Siegeszug, der Sonnenkönig stirbt und wird erst nächstes Jahr wiedergeboren. Doch heute wird gefeiert, wir feiern das, was die Natur
uns schenkt, all die Fülle, die noch einmal da ist.
Die Natur legt noch mal alle ihre Kraft ins Außen; Gelb, Orange, Rot, Purpur bis violett - Astern, Dahlien, Kürbisse, Trauben, Kastanien und Nüsse.
Und dies sind auch die Farben an Mabon, auch das Gold - Gold wie das Herbstlicht, welches durch die gelber und kahler werdenden Bäume dringt.
Meine Lieblingsjahreszeit hat begonnen. Ich liebe Morgennebel, die Morgenkühle, wenn die heißen Schwaden einer Tasse Tee zu sehen sind.
Ich liebe das Licht, den Geruch nach Erde und Feuchtigkeit, all die Fülle und Farben - alles in der Natur gibt nochmal sein Bestes, bevor es das
Dunkel und die Kälte verschluckt. Und ich liebe sogar die Wehmut, die Traurigkeit, die Melancholie an den Regentagen- Mabon ist der endgültige
Abschied vom Sommer und der Wärme und Helligkeit. An Mabon können wir uns auch mit unseren Schatten auseinandersetzen, die in dem Leben
da draußen in der Sommerhitze vielleicht keine große Rolle gespielt haben. Aber es wird Zeit für den Rückzug, in die eigenen 4 Wände, nach innen -
die Natur macht es uns vor.
Und auch die Tiere zeigen uns, was jetzt wichtig ist. Eichhörnchen wuseln mit dicken Backen durch gelbes Laub und verstecken ihre Vorräte.
Vogelschwärme machen sich auf den Weg nach Süden, sie wissen einfach, wann es Zeit ist. Bei den Hirschen beginnt die Brunft, sie röhren und
brüllen, eine anstrengende, leidenschaftliche Zeit beginnt für sie. Im Mai und Juni werden die kleinen Rehkitze geboren, während das Jahr also
zu Ende geht, wird der Samen gesetzt für eine neue Generation, für ein neues Jahr voller Sonne und Licht, für einen neuen Zyklus.
Wie du Mabon feiern kannst und nochmehr Gedanken dazu kannst du unter Mabon - feiern wir die Fülle lesen.