Ich stehe total auf Granatäpfel. Auch, wenn das Schälen und Kernchen herauspulen etwas nervig ist - sobald die ganzen kleinen, rubinroten
Samendiamanten herauspurzeln ist alles vergessen. Knackig, süß und säuerlich - ein Kernchen ist eine Geschmacksexplosion und gesund sind
sie auch noch. Außerdem erhalten kleine Geschenke die Freundschaft und in 1 Woche ist Weihnachten, also Zeit um nochmal für ein schnelles
Mitbringsel zu sorgen.
Zutaten
für 3 Fläschchen à 250 ml
2 Riesengranatäpfel oder 3-4 kleinere
8 Zweige Rosmarin
1 Vanillestange
200 g Zucker
1 Stück Zitronenschale (von einem Viertel Bio-Zitrone)
Die Flaschen auskochen oder desinifzieren, ebenso die Verschlüsse.
Den Rosmarin waschen und mit 50 ml Wasser, der eingeritzten Vanillestange und dem Stück Zitronenschale aufkochen und 10 min leicht köcheln
lassen, dann den Rosmarin, die Vanille und die Zitrone entfernen.
Die Granatäpfel entkernen. Nachdem ich vor einiger Zeit mal fast meine Küche renovieren mußte, weil ich alles mit Granatapfelsprengseln
bekleckert hatte, mache ich das jetzt folgendermaßen: Ich rolle den Granatapfel auf meinem Küchenbrett ein wenig hin und her, damit sich
die Kernchen schon mal etwas lockern. Dann schneide ich den oberen Deckel ab und ritze die Schale außen ein. Das geht am besten an den
gut zu sehenden Segmenten des Granatapfels, wenn er so leicht 5-6 eckig aussieht. Manche sind auch ganz rund, dann schneidet man die
Schale einfach 5-6x ein. Dann fülle ich eine Schüssel mit Wasser und breche das Ganze unter Wasser auseinander. Dann fummele ich die Schalen
ab und entferne die Häutchen, dabei fallen die Kernchen einfach raus und die restlichen Häutchen schwimmen an der Wasseroberfläche.
So kann man die Kerne gut herausnehmen.
Die Kerne einsammeln und mit einem Stabmixer zerkleinern. Durch ein Tuch in den Topf mit dem Rosmarinsud abseihen. Wenn der Saft komplett
ist, wird alles noch einmal mit dem Zucker aufgekocht. Den heißen Granatapfelsirup einfüllen und fest verschließen.
Wem das alles zu anstregend ist, kann natürlich auch fertigen Granatapfelsaft kaufen, aber ich mag es alles selbst zu machen. Wenn man alles
durch das Tuch passiert, bleibt ein naturtrüber Granatapfelsaft mit einer sehr schönen Farbe.
Ein Band, etwas Grün, ein Rosmarinzweig oder einige Beeren machen das Ganze zu einem schönen, kleinen Geschenk für die Weihnachtszeit
oder auch zum Jahresende, denn man kann ja den Sirup auch in einem Silvester-Cocktail nutzen.
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
Weiter unten findest du noch einige Infos zum Granatapfel.
Der Granatapfel (Punica granatum) wird den Weiderichgewächsen zugeordnet. Seine Heimat liegt in Nordindien, Afghanistan und im Iran,
mittlerweile wird er aber im gesamten Mittelmeerraum angebaut.
Punica oder aus dem lat. puniceus, bedeutet punisch und so geht sein Name auf die Phönizier zurück, sein Name ist auch Punischer Apfel.
Granatum kommt vom lat. granum, also Kern, Samen oder Körnchen, dieser Name wird klar, wenn man den Granatapfel von innen betrachtet,
denn er ist voller kleiner, leuchtend roter Kerne.
Die Bäume werden ca. 3 bis 5 m hoch und er kann mit einigen hundert Jahren schon ziemlich alt werden. Kleinere Sträucher, die ebenfalls
Granatäpfel tragen, bezeichnet man als Zwerggranatapfelbaum.
Aus kleinen, orangeroten, manchmal auch rosa oder gelben Blüten wächst die Granatapfelfrucht heran. Wer schon mal einen Granatapfel in der Hand hatte,
weiß, wie schwer sie sein können; 12-20 cm können sie werden, es gibt sogar Exemplare, die ein knappes Kilo wiegen. Sie reifen über Grüntöne langsam
zu orange und dann zu schön rot heran. Der Granatapfel gehört zu den Scheinfrüchten. In einem schwammigen, weißlich roten Gewebe, von Membranen
getrennt, liegen in den Kammern dicht an dicht die wunderschönen, saftigen Kerne mit dem säuerlich-frischen Fruchtfleisch. In dieses eingehüllt liegt
der eigentliche Samen. Bis zu 1000 Stück kann ein Apfel enthalten.
Die ersten Nachweise von Granatäpfeln stammen aus der frühen Bronzezeit, auch als Grabbeigabe für höher gestellte Beamte wurden sie gefunden.
Beliebt war sein Sadt auch als Färbemittel für Teppiche und Wolle. Gepflückt werden sollten sie im reifen Zustand, sie reifen nicht nach. Bei Vollreife öffnet
sich die Frucht von allein.
Der Granatapfel ist ein echtes Superfood, Kalium, Phosphor, Calcium, Vitamin B und C und Folsäure sind enthalten. Das Wichtigste an ihm sind aber die
Polyphenole, die antioxidativ wirken, ebenso wie die enthaltene Ellagsäure und das Puniclagin.
Der Granatapfel soll bei Herz-Kreislaufbeschwerden helfen, ebenso wie gegen die Enstehung von Thrombosen, Schlaganfall, Lungenembolie und Herzinfarkt. Auch gegen Bluthochdruck soll er wirken, gegen Arthritis, auch eine stark entzündungshemmende Wirkung soll in ihm stecken, Krebszellen bremsen.
Vorsichtig sollte man sein, wenn man regelmäßig Granatäpfel verzehrt und Blutgerinnungsmittel einnimmt. Wie bei Grapefruitsaft kann es zu Wechselwirkungen
mit dem Medikament kommen, die Wirkung wird eventuell herabgesetzt.
Wenn du mehr zum Sinnbild des Granatapfels wissen möchtest und zur Mytholgie, kannst du das hier im blog finden:
Erfrischender Granatapfel Gesichtstonic
Granatapfel-Blüten-Cheesecake für Ostara
Mehr zum Rosmarin findest du bei: Herzhafte Rosmarin-Parmesan-Kekse
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