Im Winter haben Zitrusfrüchte Hochsaison und ich habe auf dem Markt wunderschöne Bio-Blutorangen ergattert - ich liebe diese Farbe.
Ich wollte schon immer mal einen Kuchen backen, wo man diese tolle Farbe auch gut sehen kann, also habe ich mich für diese Tarte entschieden.
Zugegeben - sie macht ziemlich viel Arbeit, denn es wird erstmal ein Blutorangen-Curd gemacht und dann werden auch noch Orangenscheiben
kandiert, es gibt noch einen Boden und eine Vanille-Honig-Sahne. Aber manche Dinge lohnen sich einfach und man wird mit einem Gute-Laune-
Sonnenuntergangs-Feeling auf dem Teller belohnt. Sonne können wir gerade wohl alle gebrauchen! Verplempern wir also keine Zeit - legen wir
jetzt mit dem Backen los.
Ich würde vorschlagen, du fängst mit dem Kandieren und dem Curd an. Das läßt sich auch super am Vortag erledigen, dann mußt du am nächsten
Tag nur noch den Boden backen und füllen.
Rezept:
für eine Tarte von 12 x 35 cm
Kandierte Orangenscheiben
ca. 10 - 16 Orangenscheiben von der Bio-Blutorange, je nach Größe
400 ml Wasser
1 Stück Vanillestange
150 g Zucker
Das Wasser in einer Pfanne mit größtmöglichem Durchmesser aufkochen lassen, die Vanillestange und den Zucker dazugeben und rühren, bis sich
der Zucker gelöst hat. Danach die Hitze reduzieren, so dass es nur noch leicht simmert.
Die Orangen waschen und mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden, ca. 3-4 mm dick. Die Scheiben nebeneinander im Zuckerwasser
verteilen und ca. 1 Stunde lang leicht simmern lassen, immer nach 15 min mal wenden, da die Scheiben schwimmen, so bekommen beide Seiten
ihr Zuckerwasser ab. Die Orangen verlieren dabei den bitteren Geschmack der Schale und sehen zunehmend wachsig aus. Mach vielleicht 2-3
Scheibchen mehr, dann kannst du zwischendurch auch mal prüfen, wie weich die Schalen sind.
Danach auf einem Backpapier auskühlen lassen. Der Sirup hat mittlerweile eine schöne rosa Farbe bekommen. Du kannst ihn aufbewahren und in
einem Cocktail verwenden oder mit Sprudelwasser aufgießen.
Blutorangen-Curd
Saft von 5 größeren Orangen (ich habe Blut- und andere Orangen gemischt)
150 g Zucker
2 ganze Eier
2 weitere Eigelbe
120 g Butter
Den Saft der Orangen auspressen und in einem Topf erhitzen, leicht kochen lassen, bis der Saft auf die Hälfte einreduziert ist. Dann lauwarm abkühlen
lassen. Jetzt setze dir ein Wasserbad an. Also einen kleinen Topf in einem großen Topf mit Wasser, welches erhitzt wird.
In den kleinen Topf gibst du die Eier und die Eigelbe. Die Eier sollten übrigens sehr frisch sein. Dann schlägst du sie mit dem Mixer auf und gibst dabei
nach und nach den Zucker dazu. Du schlägst solange, bis sich der Zucker komplett gelöst hat. Das Wasser im unteren Topf sollte fast kochen, aber nicht
ganz, sonst hast du Rührei:) Dann merkst du, das die Eiermasse cremig andickt und sahnig wird. Wenn diese Stufe erreicht ist, kommt schluckweise der
Orangensaft dazu. Weiterschlagen und nun noch stückweise die Butter unterziehen. Wenn alles eine schöne cremige Konsistenz erreicht hat und Stand
besitzt, kannst du den Curd in ein großes, sauberes Glas abfüllen und kalt stellen.
Oder, wenn du alles an einem Tag machst, gibst du ihn direkt auf den ausgekühlten, gebackenen Boden und stellst das Ganze in den Kühlschrank.
Der Curd wird beim Auskühlen noch fester.
Tarteboden
200 g Dinkel- oder Weizenmehl
70 g brauner Zucker
1/2 TL Salz
140 g Butter
Die Tarteform mit Backpapier auskleiden, den Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen.
Bringe die Butter in einem kleinen Topf zum Schmelzen. Das Mehl gibst du zusammen mit Zucker und Salz in eine Rührschüssel und nun kommt
noch die geschmolzene Butter dazu. Mit einer Gabel grob vermischen, dann mit den Händen verkneten. In die Tarteform drücken, so dass ein Boden
von ca. 4-5 mm entsteht, die Ränder nicht vergessen, denn diese halten nachher deine Curd-Füllung. Mehrfach mit einer Gabel einstechen.
Ca. 20 min backen, wenn der Boden goldbraun ist und duftet, ist er fertig. Auskühlen lassen. Dann mit dem Curd befüllen.
Bevor du den Kuchen komplett fertig machst: Der Tarteboden muss mit dem Curd gefüllt nochmal ca. 1 Stunde in den Kühlschrank, sonst kann
es sein, dass der Curd die Honig-Sahne und die kandierten Orangenscheiben nicht trägt.
Kurz vor dem Servieren nimmst du den gekühlten Tarte-Boden gefüllt mit dem Curd aus dem Kühlschrank und bereitest die
Vanille-Honig-Sahne
1/2 Vanilleschote
2 EL Crème fraîche
80 ml Sahne
1 EL Honig
Die Schote einmal aufschneiden und das Vanillemark herauskratzen. Die Sahne steif schlagen, das Vanille-Mark dazugeben und nach und nach
auf den Honig und die Crème fraîche. In Tupfen auf dem Curd verteilen. Zum Schluss mit den kandierten Orangenscheiben dekorieren und
evtl. noch einige Granatapfelkerne darüber streuen.
Und dann einen frischen Kaffee kochen und den Sonnenuntergang auf dem Teller genießen.
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.