An den Birkenzweigen hängen mittlerweile zarte, hellgrüne Birkenblätter. Hast du sie schon mal probiert? Aus den Blättchen habe ich jetzt
eine Frühlings-Tinktur angesetzt, denn die Birke ist DER Frühlingsbaum schlechthin.
Abgesehen davon, dass sie mit ihrer schwarz-weißen Rinde, ihrer Wuchsform und den schwingenden Zweigen irgendwie leicht und elegant
wirkt, ist sie auch ein sehr gesunder Baum. Schon im Mittelalter war der Birkenblätteraufguss oder Tee sehr beliebt, vor allem bei Erkrankungen
der Blase oder der Nieren, z. B. Nierensteinen oder Blasenentzündungen. Aber auch bei Hauterkrankungen, wie Ausschlägen oder Schuppenflechte
ist sie einsetzbar, ebenso bei Gicht, Rheuma oder Diabetes. Als Frühjahrskur für 3-4 Wochen getrunken ist der Tee reinigend und harntreibend,
er macht den Körper wieder bereit für den Sommer.
In der Birke, bzw. in den Blättern sind Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe enthalten, ebenso schäumende Saponine, die reinigend wirken,
Kalium, Calcium, Vitamin C und Terpene und Phytosterine. In sofern wirkt der Tee oder die Tinktur verdauungsfördernd, durchblutungsfördernd,
entzündungshemmend, die Birke lindert Krämpfe, stärket das Immunsystem und wirkt auch antibakteriell, antiviral und antimykotisch.
So werden Magen und Darm reguliert, der Kreislauf angeregt und gestärkt, die Leber geschützt und das ganze System wird ordentlich durchgespült.
Nach dem Winter, aber auch einfach mal zwischendurch ist so eine Kur also sehr wohltuend. Bei Nierenschwäche oder Herzproblemen solltest
du die Birke nicht einsetzen und dich vorher mit einem Arzt besprechen.
Falls du noch mehr zur Birke lesen willst oder mal Frühlings-Birken-Kekse backen magst, dann schau mal hier. Und nun zur Sole-Tinktur.
Ich habe ja hier am blog schon einige Tinkturen vorgestellt, u. a. die Erkältungstinktur, die Mädesüss-, oder Fichten-Kiefernadel-Wacholder-Tinktur.
Alle diese Tinkturen habe ich mit Alkohol angesetzt. Ich bin aber nicht so ein Freund von Hochprozentigem und habe nun nach einer Alternative
zu Vodka und Co. gesucht. Nun probiere ich es mal mit einer sehr alten Methode, der Sole-Tinktur. Auch für einen Pflanzenauszug für Kinder ist
diese Methode geeignet. Da man Salz öfter mal am Tag nutzt, ist es kein Problem diese Tinktur einzusetzen.
Aber was ist Sole eigentlich? Eine Sole ist eine gesättigte Salz-in-Wasser-Lösung. Gesättigt bedeutet, dass soviel Salz im Wasser enthalten ist, dass
sich keins mehr auflösen kann. Das heißt hier: Eine 26 %ige Salzlösung ist gesättigt = 100 ml Wasser + 26 g Salz = gesättigte Lösung = Sole.
Worauf ist zu achten: Das Wasser sollte entweder Quellwasser sein, schadstoffreies Wasser oder abgekochtes Leitungswasser. Und du solltest auf
eine hohe Qualität des Salzes achten. Also kein Industriesalz, sondern ein hochwertiges, naturbelassenes Salz, wie Steinsalz, Siedesalz oder Meersalz,
denn dieses enthält noch viele gute Mineralien. Salz in Sole gelöst ist ein natürliches Elektrolyt, es enthält auch noch Spurenelemente wie u. a. Zink,
Magnesium, Kalium und Phosphor. Nicht umsonst bekommen wir nach einer OP isotonische Kochsalzlösungen injiziert. Und auch als Nasenspray
oder Dampfbad ist es in der Erkältungszeit sehr beliebt. Salz wurde ja lange Zeit verteufelt, dass es den Blutdruck erhöhe. Neue Studien gehen
davon aus, dass dieses nur bei Industriesalz der Fall ist, bei unbehandeltem, natürlichen Salz haben wir das Problem nicht.
Ich mache immer etwas mehr, also nehme ich auf 500 ml Wasser 150 g Salz (lieber etwas mehr, damit du sicher gehen kannst, dass wirklich
eine gesättigte Lösung entsteht). 24 Stunden sollte die Mischung jetzt stehen lassen. Dass die Lösung wirklich gesättigt ist, erkennst du evtl.
an dem kleinen Rest Salz, der sich nicht mehr aufgelöst hat. Das Tolle an der Sole ist: Sie ist quasi steril, es können sich weder Pilze noch Bakterien
in ihr vermehren und so ist sie verschlossen quasi unbegrenzt haltbar. Und sie ist ein super Lösungsmittel für unsere Pflanzenteile, aus denen wir
nun für eine Tinktur die Inhaltsstoffe ausziehen können.
Wir bestehen ja auch aus viel Wasser und Salzen und schon diese Grundsole wirkt entschlackend und dient der Stärkung des Immunsystems,
ist ebenso durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und antibakteriell. Und sie ist auch toll für die Haut, die Haut scheint aufgepolstert,
denn das Salz bindet die Feuchtigkeit in der Haut. Hier noch einige weitere Vorteile von Sole: Lindert Schmerzen, aktiviert die Zellerneuerung,
bakterien- und keimtötend und damit gut einsetzbar für die Wundheilung, stärkt Knochen und mineraliseriert die Zähne, zusammenziehend
und entgiftend. Nun kannst du die Grundsole noch mit Pflanzen kombinieren und damit die Wirkung noch intensivieren und auf deine
Bedürfnisse anpassen.
Für die Birkenblätter-Sole nimmst du eine große Handvoll Birkenblättchen und 100 ml deiner Grund- oder Basissole. Ich habe die Blättchen einmal
grob geschnitten, sie im Glas mit der Sole vermischt und bin einmal mit dem Pürierstab durchgegangen, so können die Inhaltsstoffe besser
in die Sole wandern. Dann gut verschließen und ca. 3-4 Wochen an einen warmen Platz stellen. Öfter mal schütteln... und später, nach der Auszugs-
zeit durch einen Tee- oder Kaffeefilter abseihen. Und dann bei Bedarf oder kurmäßig einsetzen.
Ihr könnt eure Pflanzensolen-Tinktur über das Essen geben und damit würzen, als Salatsauce nutzen oder einfach 1 TL in ein großes Glas Wasser
geben und trinken. Für Umschläge oder Kompressen nehmt 1 Teil Tinktur + 5 Teile Wasser, tränkt ein Tuch damit und legt es auf die betroffene Stelle.
Bei Halsschmerzen kannst du damit gurgeln oder 1 TL der Sole-Tinktur als Zahncreme-Ersatz nehmen um Zahnfleischentzündungen zu beruhigen.
Wenn du Rezepte oder Pflanzen ausprobieren magst, lies bitte vorher den Disclaimer.