Es ist Ende April und wenn man mal in die Wildkräuterwelt schaut, geht einem das Herz auf. Auf den Wiesen tummeln sich die
Gänseblümchen und die leuchtend gelben Löwenzähne. In den Gebüschen stehen Gold- und Pupurrote Taubnesseln, die ersten
Brennnesseln zeigen sich und blauer Ehrenpreis leuchtet mit Gundelrebe und Günsel um die Wette. Und ich war mal wieder im Wald,
habe das schöne Wetter genossen und ganz nebenbei mit meinen 2 Waldlieblingen mein Körbchen gefüllt. Ich fühle mich dann immer
etwas wie Rotkäppchen. Und diese Lieblinge sind heute die Hauptdarsteller: Wald-Sauerklee und Knoblauchsrauke. Es stehen ganze,
weiß-leuchtende Meere des Klees im Wald herum und man kann die Blätter und ebenso die hübschen Blüten verwenden. Sie schmecken
genau so säuerlich frisch wie die Blätter, mit einer kleinen Blütennote. Heute ist schließlich das Beltane Fest, da muß was Hübsches
auf den Tisch.
Und auch die Knoblauchsrauke duftet zwiebelig-knoblauchig vor sich hin. Wenn es im Wald so duftet, ist es entweder der Bärlauch oder
die Knoblauchsrauke. Auch hier könnt ihr Blätter und Blüten verwenden. Mehr zu beiden Wildpflanzen, zu den Inhaltsstoffen und auch,
warum man nicht all zuviel Sauerklee futtern sollte, findet ihr unter den entsprechenden links.
Die Törtchen sind gut vorzubereiten und das ist auch gut so, denn die wilden Grünen wollen immer schnell verarbeitet werden, gerade, wenn Blüten
mit im Spiel sind. Die Keksböden könnt ihr schon am Tag vorher oder vor eurem Waldspaziergang fertig machen, so ist nach dem Spaziergang
alles flott fertig. Auf dem Rückweg nach Hause habe ich mir noch etwas Deko gepflückt: Löwenzahn, Gänseblümchen, Sternmiere, Gundelrebe,
Ehrenpreis und einige Zierquitten-Blüten - alles essbar.
Für 6 Muffinförmchen-Böden:
100 g Salzkekse eurer Wahl, oder auch Vollkornkekse, Haferkekse
3 EL Butter
Die Kekse im Blitzhacker klein zermahlen. Die Butter schmelzen und flüssig unter das Kekspulver rühren. Fest in Silikon-Muffin-Förmchen
drücken. Wenn du sie später nach dem Füllen gleich servierst, kannst du sie so lassen und einfach in den Kühlschrank stellen. Willst du sie erst
später servieren, backe sie bei 180 Grad für 6-8 Min, dann weichen sie nicht so durch. Nun geht es auf Kräuter- und Blüten-Tour.
Eine große Handvoll Wald-Sauerklee und eine Handvoll Knoblauchsrauke reichen und dann eben noch Blüten deiner Wahl, schau was du bei dir
so findest und nimm nur das, was du kennst. Zu Hause läßt du dein Gesammeltes ca. 20 min unter einem Tuch liegen, damit sich evtl. kleine
Käfer-Besucher davon machen können. Die Blätter wasche ich dann immer, die Blüten lasse ich so.
In dieser Zeit kannst du schon deine Creme anrühren.
Frischkäse-Füllung
für 6 Muffinformen:
200 g Frischkäse
150 g griechischer Joghurt
Abrieb 1/2 Bio-Zitrone, Saft der Zitrone nach Geschmack
Salz, Pfeffer
Wald-Sauerkleeblätter- und Blüten
Knoblauchsrauke, Blätter und ggf. Blüten
wenn du es etwas kräftiger und herzhafter magst, gib 1-2 EL Blauschimmel-Käse mit in den Mixer
Blüten und Blättchen zum Ausdekorieren
Die abgetropften Blätter und einen Teil der Blüten (einige Blüten des Sauerklees für die Deko aufheben) mit Zitronenschale, Zitronensaft, Frischkäse,
Joghurt und evtl. den Käse im Blitzhacker zu einer homogenen Masse pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Die Keksböden aus den Silikonförmchen nehmen. Die fertige Frischkäsecreme in die Keks-Muffinförmchen einfüllen und mit den restlichen Blüten
und Blättchen dekorieren.
Es darf zu Beltene ruhig etwas üppiger sein - schön, dekorativ, blütig, blumig...., denn schließlich feiern wir an dieser 1. Mai-Nacht das pralle Leben!
Also, wie wäre es: Tanzt ihr mit blütigen, duftenden Wildkräuter-Frischkäsetörtchen in den Mai?
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
