Letztens hatte ich euch ja einen Lipgloss mit Hibiskus-Glycerit vorgestellt. Nun hatte ich noch etwas Glycerit übrig und daher habe ich noch
eine reichhaltige Man-wird-ja-nicht-jünger-Creme gerrührt. Was ein Glycerit ist, wie man es herstellt und was es so tut, habe ich euch bereits
beim Lipgloss erklärt. Eine meiner Lieblingskombinationen ist irgendwie Rose und Hibiskus, vielleicht weil beides Herzenspflanzen sind.
Sie verbreiten gute Laune, wirken harmonisch und liebevoll. Was man sonst noch mit Pflanzenglyceriten anstellen kann, findest du bei
3x Sommerpflege.
Die Pflegecreme beinhaltet aber nicht nur Hibiskus-Glycerit, sondern auch noch Rosenwachs: LUXUS! Rosenwachs duftet richtig intensiv nach
Rose und er gibt hier in dieser Creme dem Ganzen Konsistenz, ein luxuriöser Ersatz für Bienen- oder Beerenwachs.
Rosenwachs ist eigentlich ein Nebenprodukt (wie wunderbar). Auf Rosenblütenblättern liegt normalerweise eine hauchdünne Wachsschicht,
die die Blüten vor der Austrocknung schützt. Nun kann man die leider nicht einfach so abkratzen :) Aber wenn ätherische Öle oder Rosen Absolue
hergestellt werden, werden die frischen Blüten von Rosa damascena oder centifolia mittels Lösungsmittels extrahiert. Das Lösungsmittel wird
danach zurück gewonnen und man erhält das Rosen Concrete. Dieses wird noch einmal extrahiert mittels Ethanol. Das wird wieder zurück
gewonnen und das Rosen Absolue bleibt zurück, ebenso wie ein wachsartiger-alkoholischer Rückstand. Nach einem Schmelzprozess wird diesem
das Ethanol entzogen und nun bleibt das Rosenwachs zurück. Ganz schön kompliziert - super für uns..., denn das Rosenwachs duftet nicht nur gut,
sondern tut genau das was es auf der Blüte tut, auch für unsere Haut. Es bildet einen Film, der dafür sorgt, dass unsere Haut nicht austrocknet.
Außerdem wirkt Rose entzündungshemmend, regenerierend, hautpflegend und ist ideal für reife, anspruchsvolle Haut - also meine.
Mehr zur Rose und ihren Inhaltsstoffen kannst du im Artikel Wildrosenöl lesen.
Nun zum Rezept der Pflegenden Creme. Ihr benötigt 1 Wasserbad mit 2 feuerfesten Gläschen. In einem erwärmt ihr die wässrigen
Bestandteile, in dem anderen die öligen Inhaltsstoffe eurer Creme.
Rezept:
Wasserphase:
50 g Rosenhydrolat
4 g Hibiskus-Glycerit
Öl- oder Fettphase:
20 g Mandelöl
10 g Wildrosenöl
10 g Shea-Butter
8 g Rosenwachs
Optional: ätherische Öle
ich hatte 5 Tropfen Patchouli - erhöht den Collagenanteil in der Haut, sorgt für Spannkraft und Straffheit,
besitzt ein Reparaturenzym, gutes Anti-Aging-Öl
4 Tropfen Myrrhe - stark antioxidativ, für reife Haut, zur Vorbeugung und Behandlung von Fältchen
hautfreundlich und mild
3 Tropfen Grapefruit
strafft das Gewebe
1 Blobb Vitamin E - Zellschutzvitamin, erhöht die Haltbarkeit deiner Creme
Schmelzt zuerst eure Ölphase, das dauert durch das Wachs etwas länger. Also erstmal den Wachs schmelzen, denn der benötigt eine
etwas höhere Temperatur. Dann Shea-Butter dazugeben und langsam unter Rühren alles schmelzen, nun noch das Mandelöl und das
Wildrosenöl unterrühren. Kurz warten und abkühlen lassen.
Danach wird im anderen Gläschen das Rosenhydrolat mit dem Glycerit erwärmt. Beide Gläschen sollten dann die gleiche Temperatur
haben, so um die 40-45 Grad. Nun wird mit einem Pürierstab oder Milchaufschäumer die Ölphase aufgeschlagen, dabei wird zügig aber
nach und nach die Wasserphase untergezogen. Es muß solange geschlagen werden, bis sich Öl- und Wasserphase verbunden haben,
bzw. emulgiert sind. Haben beide Phasen unterschiedliche Temperaturen oder rührst du nur kurz, verbinden sich beide Phasen
nicht richtig. Dann setzt sich die Wasserphase später in deiner Creme ab.
Beim letzten Rühren gibst du deine ätherischen Öle und das Vitamin E mit dazu. Fülle deine Creme in vorher desinfizierte Döschen und lasse
sie bei offenem Deckel komplett auskühlen. Erst dann verschließen.
Weiter unten findest du noch Infos zur Wirkung von Hibiskus auf die Haut.
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
Was macht denn eigentlich der Hibiskus in der Creme, bzw. auf der Haut?
Hibiskus enthält sehr viel Vitamin C und Zitronen-, Apfel- und Hibiskussäure, diese sorgen dafür, dass abgestorbene Hautzellen entfernt werden,
wie ein Fruchtsäurepeeling. Dadurch sieht der Teint gesünder und rosiger aus und die Zellteilung wird angeregt. Die Säuren sind auch
entzündungshemmend, mindern Unreinheiten und Irritationen. Auch wirken sie leicht aufhellend - schön bei Pigmentflecken und anderen
Unregelmäßigkeiten der Haut. Und Hibiskus wirkt antioxidativ, also sorgen dafür, dass deine Zellen länger leben, der Kollagenabbau wird
gemindert und die Haut bleibt länger straff und elastisch.