Die Sommersonnenwende ist schon drei Wochen vorbei und es wird Zeit, für den Winter noch einmal Räucherkräuter zu sammeln. Dieses
gehört immer zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Kräuter sammeln und binden, die man im Winter verräuchern möchte - die ganze
Sommerkraft und Sonnenkraft steckt jetzt in den Pflanzen, die Kraft, die wir an kalten, rauen oder verregneten Tagen am nötigsten haben.
Ich habe heute richtig zugeschlagen und viele Kräuter und Blüten gefunden und gesammelt.
Die Helden des Tages waren dieses Mal: Brennnessel, Löwenzahn, Weißdorn, wilde Rosen, Natternkopf, Nachtkerzen, Beifuß, Lindenblätter,
das erste Mädesüß und die letzten Holunderblüten, Johanniskraut, Weiß- und Rotklee und die Strahlenlose Kamille.
Alles, was du sonst noch zum Räucherbündel binden benötigst, ist ein unbehandeltes Baumwoll- oder Leinengarn, du kannst auch andere
Naturmaterialien nutzen, wie Bast, Binsen oder Weide. Es sollte nur kein Synthetik- oder Wollmaterial sein. Denke daran, du willst es verbrennen,
den Duft der Kräuter genießen und das Ganze einatmen.
Worauf du sonst noch achten solltest: Am besten sammelst du Kräuter und Blüten, wenn sie trocken sind, gerade wenn du sie trocknen möchtest.
Im Idealfall waren gerade 2-3 trockene, warme Tage und du sammelst um die Mittagszeit. Die Pflanzen enthalten ja auch Feuchtigkeit, daher
solltest du wirklich auf trockene Kräuter achten, denn sonst könnten die Räucherbündel später von innen heraus schimmeln.
Auch sollte dein Smudge Stick dick genug sein, durch die Trocknung schrumpft das Bündel etwa um die Hälfte des Durchmessers, es ist
dann nur noch halb so dick.
Lege die Kräuter vor dir auf den Tisch und lege Stiele aufeinander, presse sie immer mal mit der Hand etwas zusammen. Zum Schluss kannst du
die Blätter von Rose, Linde oder Nachtkerze darauf legen. Am unteren Ende deines Bündels machst du mit deinem Garn einen Knoten und dann
wickelst du das Garn um das Bündel, einmal hoch, einmal runter, so dass es kreuzförmig verschnürt ist. Mach auch zwischendurch gerne mal einen
Knoten, denn du brennst das Ganze nachher ab und so gehst du sicher, dass dir dein Bündel nicht auseinander fällt.
Zieh das Garn wirklich fest, denn das Bündel schrumpft, es muß wirklich gut sitzen. Und dann hänge das Bündel an einem trockenen,
schattigen Ort auf und lasse es dort 2-3 Wochen trocknen. Zwischendurch sollte es keinesfalls feucht werden, kontrolliere auch ab und
zu mal, ob es irgendwo schimmelt. Dann solltest du es entsorgen.
Falls du selber nicht wickeln magst, es gibt fertige Kräuter- oder Räucherbündel, sogenannte Smudge Sticks auch fertig zu kaufen.
Die Räucherwirkung der einzelnen Kräuter und Blüten kannst du weiter unten nachlesen.
Brennnessel: Die Brennnessel treibt Negatives aus und legt mit ihrem Rauch Schutz über die Räume. Auch bei seelischen Problemen kann man
mit ihr räuchern, an diesen Tagen, wo einem alles über den Kopf wächst oder ein Ereignis geschieht, mit dem man so gar nicht zurecht kommt.
Die Nessel bringt einen sofort in die Gegenwart, sie bringt Feuerkraft, zeigt Stagnationen an, klärt sie und bringt Energien wieder in den Fluss.
Löwenzahn: Er bringt uns Kraft und Energie, gibt uns den Mut, neue Wege zu beschreiten. Körper, Geist und Seele werden gestärkt, er bringt uns
eine warme, heilende Energie und wandelt negative Gedanken oder Blockaden um. Auch an Wegkreuzungen unseres Lebens ist er hilfreich,
denn er öffnet uns für Neues, er macht mental stark und ruhig und läßt uns unseren Weg im Vertrauen zu uns selbst gehen.
Weißdorn: Der Weißdorn reinigt und hält negative Energien von uns fern. Er besitzt eine Kraft, die das Herz stärkt, er tröstet uns und hilft bei
Traurigkeit und Depression, hilft uns in bedrückenden Situationen. An- und Entspannung werden wieder in das Gleichgewicht gebracht,
Balance wird wieder hergestellt.
Wilde Rosen: Der sinnliche Blütenduft der Rosen bringt uns in eine friedliche, harmonische, ausgeglichene Stimmung. Herzöffnend, liebevoll,
verzeihend - Rose hilft uns seelische Verletzungen anzunehmen und mit ihnen abzuschließen. Abschied nehmen, trauern - auch dabei helfen uns
die Rosen, auch in hektischen, unruhigen Zeiten, in denen wir uns ständig mit Neuem konfrontiert sehen, gibt uns der Rauch der Rose die
Möglichkeit inne zu halten, zu sich selbst zu kommen, Zentrierung, Kraft, Mut und Balance zu finden.
Natternkopf: Der schöne blaue Natternkopf öffnet verräuchert für Visionen und Spiritualität, ist gut geeignet für Mediationsräucherungen.
Nachtkerzen: Die Nachtkerzenblüte geht erst am Abend auf und so bringt sie beim Räuchern Licht in die Dunkelheit oder in dunkel gestimmte
Tage. Sie beruhigt, entspannt, harmonisiert und heilt. Alte Gefühle können besser angeschaut, durchlebt, gereinigt und losgelassen werden.
Linde: Sie öffnet das Herz, wir werden gelassener, ruhiger, entspannter. Auch neue Aufgaben, die wir unangenehm finden oder bei denen
wir ein seltsames Gefühl im Bauch haben, gehen wir mutiger an. Die Linde ist ein Seelen- und Herztröster und öffnet uns für den Reichtum der
Welt, auch in schwierigen Zeiten.
Beifuß: Der Beifuß ist neben dem Weißen Salbei ein großer Reiniger. Er vertreibt negative Energien und Gedanken, wehrt auch folgendes, Negatives ab,
stärkt unsere Lebenskraft und gibt uns frische Energie. Er wirkt beruhigend und entspannend und hift auch bei plötzlich eintretenden Veränderungen
im Leben, wo man etwas oder jemanden loslassen muß.
Mädesüß: Das honigduftende Mädesüß verbessert das Raumklima und sorgt für einen positiven Energiefluß. Räucherungen mit der Wiesenkönigin
verbessern die Intuition und die Wahrnehmung und erleichtern jegliche Art von Neubeginn.
Holunderblüten: Sie helfen bei langsamer Transformation, ändern die Perspektive auf die Dinge, wirken positiv, klärend, reinigend, schützend, heilend, beruhigend und fördern die Hellsichtigkeit und Mentalkraft, bei abendlicher Räucherung können die Träume intensiviert werden. Schutzpflanze!
Johanniskraut: Eine tolle Pflanze für Winterräucherungen. Ein Lichtbringer - enthält die volle Sonnen- und Lichtpower des Sommers. Bringt Licht
in dunkle Tage, erhellt Verborgenes, wirkt reinigend, wärmend, beruhigend und aufhellend. Baut Spannungen ab (z. B. in Räumen, in denen
getritten wurde), stärkt uns von innen uns sorgt für verstärkte Kreativität, Positivität und Mentalkraft.
Weiß- und Rotklee: Der Rotklee hilft in Zeiten von Unruhe, Hektik, Panik - denn er beruhigt die Nerven, er hilft bei Stress, Ärger und Trauer und
bringt uns zurück in unsere Mitte, wirkt stabilisierend.
Kamille: Der Duft von Kamille wirkt ausgleichend, harmonisierend, reinigend. Kamille bringt Licht und Kreativität, vermittelt der Seele Ausgeglichenheit,
macht stark bei Trauer, Ärger und negativen Gedanken und schließt alte seelische Wunden. Sie ist ein Seelentröster, bringt Geborgenheit, wirkt
schlaffördernd und heilend.