Im Juli/August gab es früher bei uns im Garten eine absolute Zucchini-Schwemme. Die Teile waren riesengroß, man hätte jemanden damit
in den Erdboden rammen können und jeden Tag gab es irgend etwas mit Zucchini, bis sie mir zu den Ohren rauskamen. Hätte ich doch
damals nur schon dieses Rezept gekannt..., seufz...
Aber jetzt kenne ich es und ich möchte es mal weiter verbreiten. Ich finde es ist ein prima Rezept für laue Sommerabende, denn man muß
dafür nicht unbedingt in die Küche. Es läßt sich nämlich super vorbereiten, genau so wie die hefefreien Pfannenbrote, die nicht gehen müssen
und trotzdem fluffig locker werden.
Lib el Kousa, Mtawameh Lib Elkusa oder auch Lib Koosa stammt aus der levantinischen Küche, also aus dem Raum Israel, Syrien, Libanon,
Jordanien und ist eigentlich eine Resteverwertung, denn nur das innere Weiße der Zucchini wird normalerweise dafür verwendet. Dieses bleibt
ja übrig, wenn man gefüllte Zucchini mit Reis oder Hackfleisch zubereitet. Und so bedeutet "Lib" auch "Herz" und "Kousa" heißt "Zucchini",
also das "Herz der Zucchini".
Knoblauch und Zwiebel kommen dazu und bei dem Rest gibt es wahrscheinlich wieder mal einige regionale Unterschiede. Indisches Curry ist
ja auch nicht indisches Curry, jede Familie hat ihre eigene Curry-Mischung und ich denke, bei diesem Zucchini-Dip ist es das Gleiche. In meinem
Rezept steckt außer der obligatorischen Minze auch noch Petersilie, Kreuzkümmel und Koriander und ich habe das Grün der Zucchini mit
verwurstet, weil ich nix zum füllen hatte.
Also wer Wert auf DAS Original legt, der möchte sich bitte noch einmal ganz schlau machen. Die anderen dürfen weiterlesen...
Rezept für ein 350 g Glas Lib el Kousa:
500 g Zucchini
1 Zwiebel
6-8 Zehen Knoblauch oder auch gerne mehr (je nach Größe der Zehen und deinem persönlichen Geschmack)
Salz, Pfeffer
Kreuzkümmel
Olivenöl
Zitronensaft
Kräuter nach Geschmack: frische Petersilie, Minze und oder Koriander
Die Zwiebel schälen und klein schneiden, die Zucchini waschen halbieren und in Stücke schneiden. Wie groß, ist nicht so wichtig, denn
zum Schluss wird eh alles zusammen gemantscht. In einem Schuss Olivenöl die Zwiebel glasig braten, dann kommen die Zucchinistücke
und etwas Salz und Pfeffer dazu. Den Deckel auflegen und bei mittlerer Hitze schmoren. Öfters mal durchrühren. Den Knoblauch schälen
und reiben oder sehr fein hacken. Ca. nach 20 min sind die Zucchinis zusammengefallen, dann das Gemüse an den Rand schieben.
In der Mitte jetzt den Knoblauch anbraten und den Kreuzkümmel, denn der sollte mit angebraten werden, damit er sein Aroma entfalten
kann. Dann alles vermischen, kurz weiter schmoren. Dann den Herd ausschalten und die Mischung abkühlen lassen.
Ist alles abgekühlt, die Zucchinis zerdrücken, bis eine Paste entsteht. Die Kräuter nach Wunsch hacken und unter die Masse geben. Alles
verrühren und nochmals mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Zum Servieren einen Schuß Olivenöl und etwas Zitronensaft
obenauf geben und auch einige Kräuterblättchen.
Während die Zucchini-Masse abkühlt, kannst du dich an das Kräuter-Pfannenbrot machen, das geht echt flott.
Für 4-6 Brote (Brötchengröße) brauchst du:
300 g Dinkel- oder Weizenmehl
70 g Buttermilch oder Joghurt
1 EL Backpulver
1/2 TL Natron
1 Prise Zucker
1 knappen TL Salz
100-120 ml warmes Wasser
2 EL Olivenöl
1 TL Essig, weiß
3-4 Knoblauchzehen
Kräuter wie oben - also Minze, Koriander und Petersilie
Den Knoblauch schälen, die Kräuter waschen und trocknen und grob zerkleinern. Im Blitzhacker Knoblauch, Kräuter, Salz, Essig und Olivenöl
zu einem Pesto mischen. Mehl, Backpulver, Zucker, Natron in eine Schüssel geben und vermischen. 100 ml Wasser dazugeben und mit den
Knethaken des Mixers zu einem Teig kneten, dabei das Pesto und das Joghurt oder die Buttermilch unterziehen. Evtl. noch etwas Wasser dazu-
mischen, der Teig sollte in etwa Hefeteig-Konsistenz haben und du solltest ihn mit den Händen zu einem nicht klebenden Brötchen formen
können.
Eine Pfanne erhitzen, am besten eine in der du ölfrei braten kannst. Es geht aber auch eine Pfanne mit ein wenig Öl. Teile den Teig auf, so dass
4-6 Mini-Brote entstehen, drücke sie etwas platt, bis sie auf der Pfanne ca. 2 cm hoch sind. Backe sie auf jeder Seite ca. 5-7 min, der Teig
sollte auf das Doppelte aufgehen. Ich habe sie 2x gewendet, damit sie nicht anbrennen.
Dann lasse sie einen Moment abkühlen. Reiche etwas grobes Meersalz dazu und dann reiße dir ein Stückchen lauwarmes, fluffiges Kräuter-
Pfannenbrot ab, dippe es in dein Lib el Kousa und genieße den warmen Sommerabend - vielleicht mit einem Glas kühlen Weißwein.
Wenn du Rezepte oder Pflanzen von diesem blog probierst, lies bitte dazu die Hinweise im Disclaimer.