Die gelben Früchte gibt es z. Zt. überall. Pfirsiche, Aprikosen, Mirabellen - lecker! Das nächste Weihnachtsfest kommt bestimmt und so
setze ich heute schon mal ein Geschenk an - lecker fruchtigen Aprikosen-Likör.
Für den Liköransatz solltest du reife Früchte voller Geschmack wählen, die Aprikosen sollten aber auch nicht zu weich sein und keineswegs
irgendwelche braune Stellen aufweisen. Ich habe jetzt nur 1 Glas angesetzt, denn ich werde noch einige Liköre in diesem Jahr machen.
Es lohnt sich aber durchaus, mit der doppelten Menge zu arbeiten.
Aprikosen-Likör:
350 g reife Aprikosen
200 g brauner Kandis-Zucker
3-4 Gewürznelken
1 Tonkabohne
1 Zimtstange
1 Vanillestange
3-4 Kardamomkapseln
0,7 L Vodka oder Rum
optional: Du kannst zusätzlich 2-3 Aprikosensteine aufknacken und zusätzlich mit in den Likör geben.
Die Früchte werden gewaschen, getrocknet und entsteint und schließlich in kleine Stücke geschnitten. Gib sie in ein großes Schraubglas und
füge klein geschnittene Vanillestange, Zimt und aufgeknackte Kardamomkapseln dazu. Ebenso die Gewürznelken und die zerkleinerte Tonkabohne.
Der Kandis kommt dazu und dann füllst du alles mit Vodka oder Rum auf. Den braunen Kandis kannst du auch mit weißem ersetzen, ich finde
aber der braune gibt dem Ganzen eine leckere Karamellnote.
Kommen wir zu den Aprikosensteinen. Im Stein der Frucht sitzt der eigentliche kleine Kern, der Samen. Unsere Aprikosen, die es auf dem Markt
gibt schmecken süßlich, im Gegensatz zu den Wild-Aprikosen - diese schmecken bitter. In den Kernen ist das Amygdalin, ein Glykosid, welches
im Körper durch Enzymspaltung in Blausäure verwandelt wird. Ebenso wie bei süßen und bitteren Mandeln, ist der Amygdalin Gehalt bei den
bitteren Aprikosenkernen höher als bei den süßen. Amygdalin ist giftig, allerdings gehen wir mal davon aus, dass du nicht gleich die Flasche
Likör austrinken willst. In diesen Mengen ist das Amygdalin ungefährlich, denn die Kerne sollen nur den Bittermandel-Geschmack abgeben.
Ich habe jetzt auf die Kerne verzichtet und durch 1 Tonkabohne ersetzt, die ebenfalls vanillig-mandeliges Aroma abgibt.
Andere Nutzungen der Kerne sind: Aprikosenkern-Öl, die Herstellung der kleinen Schwester des Marzipans - Persipan und auch der Amaretto
wird mit den Kernen hergestellt, ebenso die italienischen Kekse Amarettini.
Schwenke deinen Likör mal ab und zu in den nächsten 2-3 Tagen, damit sich der Zucker gut verteilt. Dann lasse deinen Liköransatz ruhen, ca.
6-8 Wochen bei Zimmertemperatur. Schüttel ihn mal ab und zu und gib ihm ansonsten seine Ruhezeit. Danach wird er durch ein Tuch abgeseiht
und in frisch desinfizierte Fläschchen abgefüllt. Dabei kannst du ihn schon mal probieren. Sollte er noch nicht so ganz rund schmecken, oder
noch zu stark sein, kannst du ihn mit einem Zuckersirup verdünnen.
Und schon hast du kleine Weihnachtsgeschenke. Hübsch verpackt, vielleicht noch mit einem Stück Vanille- oder Zimstange im Likör, bereitest
du jemandem damit eine kleine Sommerfreude mitten im Winter.
Zauberhaft, leckere Aprikosen-Rosmarin-Törtchen kannst du übrigens hier nachmachen.
Falls du Rezepte oder Pflanzen hier vom blog ausprobieren magst, lies bitte dazu den Disclaimer.
Hier findest du einen:
Wilden Beerenlikör mit Eberesche
und hier gibt es noch einige Elixiere:
Rosen-Robinien-Vanille-Elixier
unter Beiträge nach Themen kannst du auch noch einige Weine finden.