Dieser Herbst steht bei mir im Zeichen der Quitte. Von Naturkosmetik, über Quittensirup, Quittensenf, Quittenölauszug und Ingwer-Quitten-
Oxymel bin ich jetzt beim Quittenbrot gelandet. Das war schon lange auf meiner to do Liste...
Also stand ich in der Küche und hab Quitten gekocht, und gekocht und gekocht.
Für ein Backblech voller Quittenbrot brauchst du:
2 kg Quitten
300 g brauner Zucker
200 g weißer Zucker
200 g Gelierzucker 1:2
2 Bio-Orangen, Saft und Schale
1-2 Zimtstangen, 10 Kardamomkapseln, 6 Gewürznelken
Wasser (oder Apfelsaft)
Später noch Zucker zum Wenden
Die Quitten werden erstmal gewaschen und dabei muß der Pelz abgerieben werden, bis die Quitte goldgelb und glänzend vor einem liegt.
Dann werden sie halbiert und geviertelt. Dabei wird das Kerngehäuse entfernt. Die unverletzten Kernchen kannst du für eine erfrischende
Pflege deiner Haut nutzen, schau mal hier: Quittenkern-Gel.
Nun werden die Quitten in Stückchen geschnitten, in einen Topf gegeben und zum Kochen gebracht, entweder werden sie mit Wasser bedeckt
oder in Apfelsaft gekocht. Du kannst beides auch mischen.
Gekocht wird alles, bis die Quitten weich sind. Kurz abkühlen lassen und alles durch ein Sieb abgießen, dabei die Flüssigkeit auffangen
und diese für Quitten-Sirup beiseite stellen. In einem Topf die Quittenstücke mit 2 EL Flüssigkeit mit einem Stabmixer pürieren. Dann davon
1 kg Masse abwiegen und diesen für das Quittenbrot nutzen. Der Rest kann man noch prima für den Quittensirup-Ansatz nutzen oder
du nimmst es für ein Fruchtleder.
Das Kilo Quittenmus wird mit beiden Zuckersorten aufgekocht (Gelierzucker noch nicht zugeben). Dazu kommt die fein geschnittende
Orangenschale und der Saft. Du kannst auch noch Zimt-, Ingwer-, oder Nelkenpulver oder das Mark einer Vanillestange dazugeben,
das ist Geschmackssache. Gekocht wird das Ganze jetzt bis sich die Masse rotbraun verfärbt hat und sich vom Boden des Topfes löst.
Das hat bei mir ca. 3 Stunden gedauert. Es kommt darauf an, wieviel Flüssigkeit sich in der Masse befindet. Die letzten Minuten gibst du
den Gelierzucker dazu. Bereite ein Backblech mit Backpapier vor und streiche die Masse etwa 1 cm dick auf das Blech.
Du kannst das Quittenbrot entweder lufttrocknen lassen, das kann von 2 Tagen bis zu einer Woche dauern. Es hängt von der Umgebungstemperatur
ab, von der Luftfeuchtigkeit und der Restmenge an Flüssigkeit in deinem Brot. Ich habe meins 2 Tage lufttrocknen lassen und ihm dann nochmal
eine Ofenzeit gegönnt, bei Umluft und 60 Grad, bei leicht geöffneter Ofentür (damit die Feuchtigkeit abziehen kann, ca. 4 Stunden).
Teste mal, ob du es zwischenzeitlich wenden kannst. Dafür ein neues Backblech mit Papier vorbereiten, das Quittenbrot mit der Vorderseite auf
das neue Blech plazieren und das alte Backpapier abziehen. So trocknet es schneller und gleichmäßiger.
Du kannst auch probieren, es auf einer Matte im Dörrer zu trocknen, dass habe ich allerdings noch nicht ausgetestet.
Das Quittenbrot wird nicht so trocken wie ein Fruchtleder, es ist eher innen Gelee-artig. Nimm es dann aus dem Ofen und lasse es auskühlen.
Schneide es in Rauten oder steche es mit Plätzchenausstechern in lustige Formen - ganz wie du magst.
Wichtig ist: Die Stücke sollten jetzt in Zucker (Alternative Kokosraspel, gemahlene Mandeln, etc.) gewälzt werden. Wenn du sie ohne in Gläser oder
Dosen füllst, verkleben sie zu interessanten Quittenklumpen:)
Das Quittenbrot ist superlecker: Wie ein Fruchtgelee oder Fruchtriegel und dementsprechend gehaltvoll und süß, schon fast ein Konfekt.
Aber lecker! Es ist auch nicht die gesündeste Quittenvariante, aber auch ein prima Geschenk. Bei mir ist es jedenfalls nicht alt geworden.
Die Quitte wird bei mir jedes Jahr verwurstet, so findest du hier am blog noch:
Quitten-Honigkuchen mit Lavendel
Quittensirup
Quitten-Punsch
und für deine Haut:
ein Quitten-Herbstwellness-Körperöl
Quittenschalen-Gewürzöl
Falls du Rezepte oder Pflanzen hier von blog ausprobieren willst, lies bitte dazu den Disclaimer.