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Die Feige - eine Pflanze mit Geschichte

 

Die Feige oder der Feigenbaum ist eine uralte Pflanze. Sie begleitet uns mit ihren Blättern schon durch die Bibel, denn dort waren die

Feigenblätter das erste Kleidungsstück der ersten beiden Menschen. Nachdem Adam und Eva im Garten Eden vom Baum der Erkenntnis

gegessen hatten, bemerkten sie ihre Nacktheit und verhüllten ihre Scham mit Feigenblättern. Beim Baum der Erkenntnis geht man heute

davon aus, dass es kein Apfel- sondern entweder ein Granatapfel-Baum oder tatsächlich ein Feigenbaum gewesen ist.

 

Man weiß nicht ganz genau, wo die ersten Feigenbäume standen. Man nimmt an, dass sie in Südwest-Asien standen und von sich von dort

wild verbreitet haben. Heute steht die Feige im gesamten Mittelmeerraum, in der Türkei und Griechenland, in Marokko und Ägypten, im Iran

und Syrien, aber auch in den USA, Brasilien, Südafrika, China, Australien und Neuseeland wird die Feige heute angebaut. So ist sie fast in der

ganzen Welt zu Hause und international bekannt. Man schätzt die Feigenfamilie mittlerweile auf knapp 1000 Sorten.

 

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Die Feige - eine Pflanze mit Geschichte

 

Die Echte Feige oder auch Ficus carica ist somit eine der ältesten Nutzpflanzen aus der Gattung der Feigen (Ficus). Sie gehört zur Familie der

Maulbeergewächse. Man kannte sie wohl schon bevor man Ackerbau betrieb. Der älteste Nachweis stammt aus Jericho. Dort wurden in einem

11.400 Jahre alten Haus Überreste von Feigen gefunden, die nicht mehr der Wildform entsprachen. Also wurde sie um diese Zeit schon für den

Anbau genutzt.

 

Die Feige ist sommergrün, im späten Herbst verfärben sich die Blätter bei uns gelblich und das Laub wird abgeworfen. Bis zu 10 m kann ein

Feigenbaum werden, bei uns werden solche Höhen eher nicht erreicht. Die Feige kann aber auch als kleiner Strauch wachsen. Bricht man die

Blätter ab oder erntet Feigen, sollte man immer darauf achten, nicht mit dem weißlichen Milchsaft in Berührung zu kommen. Dieser kann zu

einer Photodermatitis führen, also in Verbindung mit Sonneneinstrahlung eine entzündliche, blasenförmige Reaktion auslösen.

Die Blätter sind sehr stabil, manchmal behaart oder rauh. Bei manchen Sorten duften die Blätter. Ich hatte eines der Blätter in einem Fotoalbum

wiedergefunden. In einem Griechenland-Urlaub gesammelt, verströmte es nach Jahren noch seinen Duft.

Es ist nicht unbedingt ein Garten erforderlich, bei uns kann die Feige auch in einem großen Kübel gezogen werden.

 

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Die Feige - eine Pflanze mit Geschichte

 

Im Herbst bekommen wir auch hier frische Feigen zu kaufen, getrocknete sind das ganze Jahr erhältlich. Sie gelten als Superfood und das ist

nicht verwunderlich. Wer schon so lange gegessen wird, hat auch einen gesundheitlichen Nutzen.

Frische Feigen sind relativ kalorienarm, pro 100 g ca. 60 Kilokalorien. Sie enthalten viel Kalium, Eisen, Kalzium und auch viele Vitamine,

z. B. aus der B-Familie, wie B1, B2, B3, B5, B6 und B9, aber auch Vitamin K, C und E. Weiterhin enthalten sie Proteine, Fette und Phosphor.

Sie haben viele Ballaststoffe und sind super für den Darm, denn da kommt Bewegung rein. Die Vitamine sitzen - ähnlich wie beim Apfel - 

direkt unter der Schale, also isst du die am besten mit. Feigen sind blutreinigend. Auch die getrockneten Feigen sind sehr gesund, enthalten

aber sehr viel mehr Zucker und sind auch nicht mehr kalorienarm. Aber gerade, wenn dein Darm auf Trab gebracht werden soll, sind auch die

getrockneten Früchte zu empfehlen, solange du dazu genug Wasser trinkst. Noch enthalten sind Flavonoide und Carotinoide. Feigen helfen

somit gegen hohen Blutdruck, senken den Cholesterinspiegel und der Milchsaft kann aufgetropft gegen Warzen helfen.

 

Von den Feigen gibt es viele Sorten, nicht nur die meist violetten, die es bei uns zu kaufen gibt, sondern auch grüne und gelbe. Auch das

Fruchtfleisch ist nicht immer rötlich - lecker sind sie aber alle. Kaufe die Feigen nur reif, denn sie reifen -  sobald sie vom Baum gepflückt sind -

nicht mehr nach. Du solltest sie schnell verbrauchen, denn sie halten nur etwa 1-2 Tage lang und werden schnell matschig.

Es gibt z. B. die Sorten "Goldtropfen" in einem gelblich-grün oder die "Violetta", die Winter mit - 20 Grad aushalten kann, die grünlich-rote

"Bananenfeige"  und die fast schwarze "Noire de Caromb", usw. Gerade weil unsere Winter immer wärmer werden, könnte man sich so ein

Feigenbäumchen durchaus überlegen.

 

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Die Feige - eine Pflanze mit Geschichte

 

Neben der Bibel gibt es über die Feige noch viel zu erzählen. So gibt es in Indien die Aswattha- oder Pippala-Baum bekannte Pappel-Feige.

Sie trägt auch den Namen Buddha-Feige, denn unter ihr wurde Siddhartha Gautama zum Buddha, er erwachte unter ihr. In vielen Tempeln

stehen heute noch Buddha-Feigen, die alle Ableger jenen legendären Baumes gewesen sein sollen.

 

Auch in Rom spielte die Feige eine Rolle, in diesem Fall ein Ruminalischer Feigenbaum, der am Forum Romanum stand. Romulus und Remus,

zwei Brüder und Kinder des Gottes Mars und der Priesterin Rhea Silvia, wurden einst in einem Körbchen auf dem Fluss Tiber ausgesetzt.

Sie hatten Glück, denn an eben diesem Feigenbaum am Ufer blieb der Korb hängen und die Kinder wurden dort von einer Wölfin aufgenommen

und gesäugt. Danach wurden sie von dem Hirten Faustulus entdeckt, der ihr Ziehvater wurde.

Als die beiden erwachsen waren gründeten sie die Stadt Rom. Allerdings gerieten sie in Streit, wer denn der Namensgeber der Stadt sein

sollte. Remus unterlag in diesem Streit und verspottete seinen Bruder, der daraufhin so wütend wurde, dass er ihn erschlug. Übrig blieb also

Romulus und so heißt die Stadt heute Rom.

 

Da die Feigen auch den Milchsaft enthalten, war er der Baum der Göttin Juno, der milchspendenen Göttin der Göttin der Geburt, der Ehe

und Fürsorge. Aber er wurde auch als Baum des Gottes Mars angesehen, da der Milchsaft als sein Sperma angesehen wurde. 

Weiterhin galt er auch als Orakelbaum, denn die Feige sollte den Blitz abhalten können. Und auch die römischen Athleten aßen Feigen

vor jedem Wettkampf.

 

Im alten Ägypten gab es die Maulbeerfeige, auch Adamsfeige, Eselsfeige oder Sykomore genannt. Nicht nur die Früchte wurden genutzt,

sondern auch das Holz und der Milchsaft. Sie bauten Schiffe, Statuen, Särge und Möbel aus dem Feigenholz und nutzten den Saft als

Heilmittel. Die Feige galt als Fruchtbarkeitssymbol, war damals dem Gott Osiris aber auch der Liebesgöttin Hathor heilig. Im Neuen Reich

wurde sie als Himmelsbaum verehrt und war ein Symbol für die Göttin Nut, der Göttin des Himmels.

 

Auch der griechische Held Odysseus hatte Glück. Als er auf seinem Floß in den tosenden Strudel des Meeresungeheuers Charybdis gezogen

und unweigerlich im Meer zu versinken drohte, hielt er sich an einem Feigenbaum fest. Dieser wuchs an der Meerenge, in der Charybdis und ein

weiteres Ungheuer mit Namen Skylla ihr Unwesen trieben. So hing er an den Ästen der Feige über dem Abgrund, bis sein Floß wieder auftauchte

und er an Land gespült wurde.

 

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Die Feige - eine Pflanze mit Geschichte

 

In der griechischen Mythologie gabe es die Hamadryaden, die die Bäume beschützten. Diese Waldnymphen lebten mit und in den Bäumen

und starben auch mit ihnen. Die Waldnymphe Syke war die Beschützerin der Feige. Einst war sie eine Geliebte des Gottes Dionysos, der sie

nach ihrem Tode  in einen Feigenbaum verwandelte und sie damit unsterblich machte.

 

Die Feige galt als Vereinigung von männlich und weiblich. In Ägypten oder Griechenland galt die Feige als Symbol des Hodensackes, sie stand

aber auch als Zeichen für die weibliche Vulva oder die weibliche Brust.

 

Hildegard von Bingen nutzte Feigenblätter und die Rinde des Baumes und rührte aus diesen eine Salbe. Diese wurde bei Kopfschmerzen,

Brust- und Lendenschmerzen und Augenentzündungen aufgetragen.

 

Die Feige ist mild abführend, wirkt stärkend und in Japan forscht man seit einigen Jahren an ihr. Sie soll einen Wirkstoff enthalten, der

eventuell für Krebspatienten interessant sein kann. Er soll unter bestimmten Umständen tumorverkleinernd wirken. Die Feige soll weiterhin

Halsschmerzen, Husten und Entzündungen der Bronchien und der Speiseröhren lindern. Dazu kann man getrocknete Früchte einem Tee

zugeben oder ihn pur trinken.

 

Ficus soll übrigens auch aphrodisierend wirken. Das könnte am Phosphor liegen, vielleicht aber auch nur daran, dass sie eben schon seit

Urzeiten als Fruchtbarkeitssymbol und für männliche und weibliche Geschlechtsteile steht. Einen Versuch ist es wert :)

 

Hier findest du einen:

Feigen-Zwetschgen-Senf

und eine Feigen-Orangen-Marmelade

 

Wenn du Pflanzen oder Rezepte hier am blog probieren möchtest, lies bitte dazu den Disclaimer.

 

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