Hast du schon mal Buchenblätter-Tee probiert? Nein? Jetzt ist die Zeit, um vertrocknete Blätter in den Buchenwäldern zu sammeln.
Es ist Mitte November und auch in diesem Jahr frage ich mich wieder: Wo ist eigentlich meine Zeit geblieben? Gerade wanderte ich noch
über Madeira und auf einmal war schon Herbst. Nun laufe ich durch braune Buchenwälder. Es riecht nach Erde und Feuchtigkeit und
alles glänzt feucht. Blätter rascheln und knirschen unter den Schuhen, hier und da leuchtet ein roter Fliegenpilz oder die Ilex-Beeren.
Wunderbar..., also raus zum Spätherbst-Spaziergang!
Und da hinten stehen jede Menge Buchen - es hängen noch viele, braune Blätter an ihnen, viele liegen aber auch schon unten. Nimm dir einige
von den schönen, leuchtenden Blättern mit. Das liebe ich so sehr an Buchenwäldern: Selbst an einem grauen Regentag, leuchtet es warm in
Orange- und Brauntönen.
Ich hatte im letzten Frühling aus den saftigen, grünen Blättern der Buche die Buchenblätter-Onigiri gemacht. Nun wollte ich mal ausprobieren,
ob die trockenen Blätter lecker sind. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass man sie als Tee aufbrühen kann und das wollte ich jetzt mal testen.
Also: Wasser kochen, Teekanne vorbereiten und los geht es...
Bevor ich die Blätter aufgebrüht habe, sind sie natürlich noch gewaschen worden. Dann habe ich sie zwischen den Händen etwas gerollt, um
die Struktur etwas aufzubrechen und die Aromen herauszuholen. Ich hab 2 Versuche gemacht; einmal einfach als Tee aufgebrüht und die
anderen Blätter wurden für einige Minuten im Topf gekocht. Die letzte Variante hat mir besser gefallen. Buchblätter sind recht stabil und es
dauert einige Zeit, bis der Geschmack da ist.
Nach dem Aufkochen, ließ ich den Aufguß noch 10 min ziehen. Ich fand den Tee recht wohlschmeckend. Er duftet und schmeckt ein wenig wie
Schwarztee, nur eben wild. Etwas malzig, etwas nach Honig und auch bitter, denn es sind Gerbstoffe in den Blättern vorhanden.
Aber durchaus lecker. Wenn du Probleme mit den Nieren hast oder schwanger bist, solltest du aufgrund des höheren Gerbstoffgehaltes auf
den Tee verzichten.
Ich werde mir bei den nächsten Spaziergängen noch einige Blätter mitnehmen. Im Grunde passiert ja im Herbst bei den Baumblättern auch eine
Art Fermentation durch den Wasserentzug. Und genau so wird Schwarztee eben auch hergestellt.
Falls du mehr zur Buche lesen willst, z. B. über die Inhaltsstoffe, wie man die "frische Buche" als Heilpflanze einsetzen kann oder zur Mythologie
des Baumes, dann schau mal hier beim Rezept für die:
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.