Bonbons leicht selber machen! Mit zahnfreundlichem Xylit und wohltuenden Kräutern für die Erkältungszeit! Das ist nicht schwer,
erfordert wenig Aufwand und du kannst selbst bestimmen, was in die Bonbons hineinkommt. Du benötigst eigentlich nur Kräuter,
Gewürze und Xylit. Falls du keine Mini-Silikonformen hast: Du kannst sie einfach in mundgerechter Größe auf ein Backpapier tropfen.
Ich habe mich hier für zwei Bonbon-Sorten entschieden. Für sehr leckere Mini-Bonbon-Herzen mit Orange, Rose und Zimt und einmal für
Bonbons bei Erkältung, rauem Hals und Halsschmerzen mit Salbei und Isländisch Moos.
Als Grundrezept gilt: 150 g Xylit plus 2 EL Kräuter- und Gewürzpulver. Du kannst auch getrocknete Früchte verwenden, also z. B. getrocknete
Himbeeren zu Pulver verarbeiten und leckere Himbeer-Bonbons zaubern.
Was ist eigentlich Xylit? Xylit ist Birkenzucker und ein Zuckeraustauschstoff. Er ist auch unter dem Namen Xylitol oder Pentanpentol bekannt und
er kommt nicht nur in Birkenrinde vor, sondern ist ein natürlicher Stoff, der auch in anderen Früchten, Beeren und z. B. Maiskolben vorkommt.
Xylit ist genauso süß wie Zucker und eigentlich ein Zuckeralkohol. Trotzdem ist es nicht nur gesund - allerdings gesünder als Zucker.
Super ist, dass Xylit den Blutzuckerspiegel nicht erhöht. Es gibt also keine Spitzen wie nach dem Verzehr von Zucker, daher ist es auch geeignet
für Menschen mit einem Diabetes. Außerdem hat es nur die Hälfte der Zuckerkalorien, ist aber keineswegs kalorienfrei.
Toll ist es auch für die Zähne, es bildet sich weniger Zahnbelag und es reduziert die Bakterien, die Karies verursachen und damit die Entkalkung
der Zähne. In großer Menge kann es beim Verzehr von Xylit aber auch zu Problemen mit der Verdauung kommen und es ist relativ teuer.
Aber für kleine Bonbons ist es durchaus besser als Haushaltszucker. Gerade wenn man bei Hustenkrämpfen gerne noch einen Bonbon vor dem
Einschlafen lutschen möchte.
Für die leckeren Orangen-Rosen-Herzchen brauchst du:
150 g Xylit
1 EL Rosenblüten, getrocknet
1 TL Zimt, 1 TL Orangenschale
evtl. Silikonform
Die Orangenschale nimmst du am besten frisch, d. h. sie sollte frisch geschält und dann 1-2 Tage auf der Heizung getrocknet sein. Ganz frisch
enthält sie zuviel Wasser und deine Bonbons werden evtl. nicht fest.
Die Orangenschale wird zusammen mit Zimt und Rosenblüten am besten in einer elektrischen Kaffeeemühle zu einem feinen Pulver gemahlen.
Ich habe mir mittlerweile eine zweite angeschafft, die ich nur noch für Kräuter, Blüten und Gewürze verwende.
In einem Topf erwärmst du das Xylit. Es dauert ein Weilchen, bis es - genau wie man es vom Zucker kennt - weich wird und schmilzt.
Schön rühren und warten bis es flüssig wird. Nun brauchst du nur noch dein Pulver einrühren und alles in deine Förmchen füllen.
Das war es schon. Alternativ eben kleine Tropfen auf ein Backpapier geben und warten bis sie fest sind. Das dauert je nach Bonbonsorte
30 Minuten bis 2-3 Stunden. Anschließend die Tropfen oder Herzchen aus den Formen lösen und luftdicht in ein Gläschen verpacken.
Die Herzchen sind übrigens nicht nur lecker, sondern auch gesund. Durch die Gerbstoffe und Flavonoide wirken die Rosenblüten heilend und
entzündungshemmend auf Mund- und Halsschleimhaut. Rosenduft- und -Geschmack wirken angstlösend und hellen die Stimmung auf.
Zimt wirkt schmerzlindernd und wärmend, es hemmt den Bakterienwachstum, ist antibiotisch und hilft auch gegen Halsschmerzen, Husten
und Erkältungen. Und auch die Orangenschale nutzt dem Hals: Es stecken jede Menge Flavonoide, Pektine, Mineralien, Bitterstoffe und
Vitamine darin. Sie ist lungenreinigend, schleimlösend, kurbelt den Stoffwechsel an und stärkt das Immunsystem und ist außerdem lecker.
Für die Erkältungs-Bonbons mit Salbei hatte ich:
200 g Xylit
1 Tl Salbei getrocknet
1 TL gemischte Gewürze, hier: Zimt, Kardamom, Ingwer und Anis
1 TL Holunderblüten, getrocknet
1 TL Isländisch Moos, getrocknet
Die Herstellung läuft genauso ab, wie bei den Orangen-Rosen-Herzchen. Also alle Kräuter und Gewürze mit der Kaffeemühle fein mahlen
und in das geschmolzene Xylit rühren. In Förmchen geben und trocknen lassen. Hinterher luftdicht im Glas aufbewahren.
Salbei ist super bei allen Entzündungen im Mund, im Rachen und Hals. Auch Sänger trinken gerne Salbeitee aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe
und der ätherischen Öle. Antiviral, antibakteriell, entzündungshemmend und astringierend in der Wirkung hilft Salbei bei Husten, Reizhusten,
Halsschmerzen und auch wenn die Bronchien betroffen sind oder bei Keuchhusten. Außerdem ist so ein Bonbon intensiver in der Wirkung als
ein Tee, denn hier hast du das ganze Kraut im Mund.
Ingwer ist wärmend und durchblutungsfördernd, wirkt antibakteriell und schmerzlindernd bei Husten und Halsschmerzen und weiterhin
schleimlösend. Anis wirkt ebenso schleimlösend und heilend auf die Bronchien.
Kardamom mit seinen ätherischen Ölen wirkt bei allen entzündlichen Prozessen der Atemwege, hilft bei Hustenkrämpfen und wirkt dort
entkrampfend und beruhigend.
Holunderblüten regen das Immunsystem an, wirken fiebersenkend, entzündungshemmend, lösen Schleim in den Bronchien und Nebenhöhlen,
helfen bei Erkältung, Halsschmerz, Fieber und trockenem Husten.
Und zu guter letzt: Isländisch Moos, das kennst du wahrscheinlich von vielen Erkältungssäften und Lutschpastillen. Isländisch Moos wächst fast
überall in Europa, nicht nur auf Island. Sein Name ist so doppelt irreführend, denn es ist auch kein Moos, sondern eine Flechte. Das Tolle an
dieser Flechte sind ihre Schleimstoffe. Diese bilden auf den Schleimhäuten eine Art Schutzschicht, gerade bei Husten ist das sehr wohltuend.
Auch bei gereizter Magenschleimhaut ist die Flechte einsetzbar. Sie hemmt auch das Bakterienwachstum und wirkt antibiotisch. Andere Namen
sind Fiebermoos oder Blutlungen-Moos und Hirschhornflechte. In Island war es früher auch ein Nahrungsmittel, z. B. gab es eine Suppe mit dem
schönen Namen Fjallagrasasúpa. Aber Achtung: Isländisch Moos, auch als Tee ist sehr bitter. Daher ziehe ich seine Wirkung in einem Bonbon
vor.
Nun bist du also bestens gerüstet, falls dich doch noch eine Erkältung erwischt. Mit den Bonbons kannst du aber auch vorsorgen, weil du damit
Bakterien den Nährboden entziehst, die Schleimhäute befeuchtest und sie mit einem Schutzfilm versorgst. So können sich die lästigen, kleinen
Dinger erst gar nicht bei dir einnisten.
Ab ca. Februar kannst du dann zusätzlich gegen Erkältungen einen Tee mit Haselkätzchen trinken. Im Sommer kannst du eine Erkältungstinktur
ansetzen, mit Rose, Holunder und Mädesüß. Etwas für dein Immunsystem kannst du mit einem Immun-Elektuar tun, und ebenso wohltuend
ist eine "Hot needle" oder eine Heiße Orangenfichte.
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