Vanille, Mandel, Marzipan und Heu - ein selbstgemachter Tonkabohnen-Duftauszug!
Eine meiner Lieblingszutaten in der Küche sind Tonkabohnen. Also habe ich mir ein ganzes Glas gegönnt - voll von schwarz-braunen duftenden
Samen des Tonkabohnenbaumes. Leider wächst dieser nur im südamerikanischen Raum, sonst hätte ich schon einen auf dem Balkon
stehen :)
Mittlerweile nutze ich die Bohnen fast lieber als die Vanille-Schoten, die ja in guter Qualität schon ziemlich hochpreisig sind. Ich finde die
Tonkabohne kann sogar noch etwas mehr als die Vanille. Öffnet man dieses Glas haut es einen fast um - in positivem Sinne.
Es duftet intensiv süßlich, nach Vanille, Mandeln und Marzipan. Aufgrund der enthaltenen Cumarine kommt einem auch ein Hauch von Heu
in die Nase. Die Tonkabohne verströmt den Geruch von frisch gemähtem Gras, dass einige Stunden in der Sonne trocknete.
Ihr kennt den Duft bestimmt auch vom Waldmeister. Er besitzt ebenfalls den Inhaltsstoff Cumarin, einen sekundären Pflanzenstoff, der den
entsprechenden Pflanzen ihr Aroma verleiht. Diesen nimmt man aber erst wahr, wenn die Pflanze verletzt wird und trocknet.
Daher soll man bei der Zubereitung von Bowlen oder ähnlichem den Waldmeister immer einige Stunden antrocknen lassen.
Du kannst die Bohne zum Backen nutzen oder für Süßspeisen, Quarks, Obstsalate, in Marmeladen und Gelees rühren - alles lecker!
Ein Erdbeer-Tonka-Marshmallow-Kuchen schmeckt jedenfalls wundervoll. Dazu reibst du die Tonkabohne einfach mit einer feinen Reibe in
deinen Kuchenteig. Meist brauchst du gar nicht viel, eine halbe Bohne reicht schon, denn sie ist sehr intensiv. Du kannst sie ebenfalls mit
einer Milch oder Sahne aufkochen und etwas ziehen lassen und die Flüssigkeit damit aromatisieren.
Eines noch zum Cumarin: Man sollte Tonkabohnen, Zimt und ebenso den Waldmeister sparsam verwenden und nicht auf Dauer. Cumarine
können, wenn sie regelmäßig und dauerhaft eingenommen werden zu Schädigungen der Leber führen. Außerdem wirken sie auf die
Aufnahme von Vitamin K im Körper, dies hat wiederum Einfluß auf die Blutgerinnung. Es spricht aber überhaupt nichts dagegen, mal ab
und zu seinen Kakao mit einer Prise Tonka zu würzen, mal einen Kuchen mit der Bohne zu backen oder sie in die Marmelade zu geben.
Also keine Angst vor der dunklen, schrumpeligen Bohne!
Ich wollte diesen Duft schon immer mal in ein Parfum bannen, aber egal ob in Öl oder in 40 %igem Alkohol - es gelang mir nie diesen Duft
zu extrahieren. Nun habe ich es geschafft - mit ein wenig Geduld und Hochprozentigem, nämlich 90 %igem Alkohol aus der Apotheke. Auch der
ist nicht günstig, da auf diesen hochprozentigen Alkoholen ziemlich viel Steuer bezahlt wird - aber das war es wert.
Du brauchst nur 3 Dinge: Den Alkohol mit 90 oder 95 %, Tonkabohnen und Geduld. Gib in ein Schraubglas zur Hälfte die Tonkabohnen und fülle
mit Alkohol auf. Dann verschließt du das Glas und läßt die Tonkas 3 Wochen ausziehen. Schüttel das Glas öfter mal und stelle es dunkel. Danach
kannst du durch einen Teefilter abseihen und den Auszug in eine dunkle Flasche abfüllen.
Ich werde mir daraus nun ein Parfum zaubern, das Rezept dazu wirst du bald hier unter: Tonka-Neroli-Parfum finden.
Andere Parfums gibt es hier:
2x Body-Splashes für den Sommer
Eine feste Tonka-Vanille-Body-Butter hüllt dich in den warmen Tonka-Duft und in der Badewanne machen sich die Bade-Sprudel-Pralinen
gut und duften ebenfalls wunderbar.
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.