Bärlauch - mein knoblauchiger, grüner Freund. Heute verpackt in leckerem Öl mit Zitrone.
Der Frühling ist in vollem Gange und wir nähern uns schon fast dem Frühsommer. Alles ist dieses Jahr viel zu früh, ich kann selbst schon am
Holunder die Knospen sehen. Das ist hier im Norden sonst im Juni der Fall.
Aber da das nun so ist, sollten wir noch die Zeit des Bärlauchs nutzen. Obwohl er schon blüht und seine Kraft von den grünen Blättern in die
Samenanlage wandert, ist er trotzdem noch verwendbar, auch wenn er nicht mehr so zart ist. Die Blätter werden fester und etwas zäher, sind aber
immer noch essbar, die Samen und Blüten ebenfalls. Da er seinen Geschmack und die Wirkung am besten kühl und roh abgibt, machen wir heute
ein leckeres, knoblauchiges, zitronenfrisches Salatöl.
Alles, was du dafür brauchst sind leere Fläschchen, Bärlauch (auch mit Blüten), eine Bio-Zitrone und ein gutes Öl. Ich habe mich für ein Omega 3-
Öl-Gemisch entschieden. Ich habe Leinöl mit Weizenkeimöl und Hanföl gemischt. Omega 6 Fettsäuren nehmen wir meist genug mit der Nahrung
auf, sie stecken z. B. in Eiern, Butter und Käse, Nüssen und vielen Getreide- und Fleischsorten. Omega 3 Fettsäuren haben wir in der Nahrung meist
nicht genug. Deshalb ist gerade das Leinöl mit seiner Alpha-Linolensäure eine Omega 3 -Bombe, man muss nur den Geschmack mögen, denn es ist
leicht bitter. Die ungesättigten Fettsäuren haben wichtige Aufgaben in unserem Körper. Unsere Zellen bleiben elastisch, auch unsere Haut und unsere Schleimhäute. Fettsäuren reagieren mit Elektronen, d.h. in unserem Körper kommt etwas in den Fluss, das ist z. B. wichtig für unsere Augen und
unser Gehirn, denn das besteht überwiegend aus Fett. Sie gleichen unseren Cholesterinspiegel aus und lassen unsere Blut fließen und erhalten die
Herzfunktion.
Zusammen mit der verdauungsfördernden, entgiftenden, antimikrobiellen, blutverdünnenden und kreislauffördenden Wirkung des Bärlauchs
ist das Omega 3 Öl eine prima Kombi.
Gib einfach den gewaschenen und abgetrockneten Bärlauch mit der Schale einer Zitrone in einen Elektro-Mixer, füge das Öl hinzu und gib Gas -
allerdings nur soviel wie nötig ist, um den Bärlauch und die Schale grob zu zerkleinern. Beim Mixen entsteht Wärme und das tut dem Bärlauch
nicht so gut. Durch einen Kaffee- oder Teefilter oder ein Mulltuch wird das Öl nun abgeseiht, direkt in die frisch ausgewaschenen Flaschen.
Dann sieht das Öl so frisch und grün aus, wie hier auf den Bildern. Die Schwebstoffe sinken in der Flasche nach unten, daher schüttelst du es am
besten einmal, bevor du das Öl nutzt. Es schmeckt wunderbar im Salat-Dressing, zu einem frischen Brot oder auch in einem herzhaften,
grünen Smoothie. Nur Erhitzen solltest du es nicht und man sollte es nicht länger als ein halbes Jahr aufbewahren.
Wenn du Pflanzen oder Rezepte hier am blog probieren möchtest, lies bitte dazu den Disclaimer.
Noch Ideen zum Bärlauch gefällig?
Bärlauch-Essig und Bärlauch-Öl
Spargel-Erdbeer-Bärlauch-Crostini
Herzhafte Bärlauch-Käse-Schnecken
Vielleicht begegnen dir im Wald im Mai noch 2 andere Schönheiten, nämlich das Maiglöckchen und das Salomon-Siegel. Mit dem Maiglöckchen
wird der Bärlauch vor der Blüte auch gerne verwechselt, da es gerne mal einfach dazwischen wächst. Das Maiglöckchen ist allerdings giftig.
Also pflücke den Bärlauch nur, wenn du dir ganz sicher bist. Wenn beide blühen, kannst du dir hier allerdings ziemlich sicher sein.
Als "Maiglöckchen unterm Dach" wird das Salomon-Siegel gerne bezeichnet. Denn die Blüten hängen glöckchenartig unter den Blättern.
Sie wird auch Duft-Weisswurz genannt und ist ebenfalls in allen Pflanzenteilen giftig. Die Pflanze ist eine Springwurzel, die große Zauberkraft
besitzen soll und mit der man verschlossene Türen zu verborgenen Schätzen öffnen kann. Den Namen bekam das Salomon-Siegel durch eine
Geschichte um König Salomon. Die Weisswurz besitzt einen Wurzelstock, der im Herbst abstirbt und so eine tiefe Narbe hinterläßt, die aussieht
wie ein Siegel. Es soll dem Ring des Königs Salomon ähneln, mit dem er Dämonen befehligte und seinen berühmten Tempel bauen ließ. Und im
Salomon-Siegel sollen auch kleine Wald-Elfen wohnen...