Runen-Bier-Brot oder pain d'épi

 

Wir feiern Samhain, das keltische Neujahr und das Ende der diesjährigen Erntezeit. Dafür backe ich ein Schwarzbier-Brot

oder pain d'épi, verziert mit magischen Runen.

 

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Runen-Bier-Brot oder pain d'épi

 

Warum ein Bierbrot? Das dunkle Bier gibt dem Bier eine gewisse herbstlich-herzhafte Süße, aber auch Bitterkeit und damit einen unverwechsel-

baren Geschmack. Ich habe ein Köstritzer Schwarzbier verwendet, du kannst aber auch helles Bier nutzen. Es enthält bereits Hefe aus dem

Gärungsprozess und lässt sich daher prima zum Backen einsetzen. Ein Mini-Restalkohol bleibt auch nach dem Backen, der ist aber so gering,

dass sogar Kinder das Brot essen können.

 

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Die Form des pain d'épi habe ich gewählt, da die Erntezeit endet. Die Getreideernte ist schon lang vorbei, aber da Mehl dieses Jahres ist in

diesem Stangenbrot in Form einer Getreideähre enthalten. "Pain d'épi" bedeutet "Ährenbrot", kommt aus dem Französischen und wird

normalerweise aus einem Baguette-Teig hergestellt.

 

Das Rezept für 4 Stangen des Runen-Bier-Brotes:

 

300 g Weizenmehl

250 g Dinkelmehl

1/2 Würfel frische Hefe (21 g)

2 TL Salz

100 ml lauwarmes Wasser

1 1/2 TL Honig

250 ml Köstritzer Schwarzbier, zimmerwarm (oder ein anderes Bier deiner Wahl)

 

Aktivkohlepulver zum Bemalen

 

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Zuerst bereitest du einen Grundteig zu. Fülle das lauwarme Wasser in eine Schüssel und löse den Honig darin unter Rühren auf. Dann bröselst

du die Hefe hinein, löst sie unter Rühren auf und läßt das Ganze 10 min abgedeckt stehen, bis die Mischung Blasen wirft.

 

Den Backofen lauwarm vorheizen.

Danach mischt du das Mehl und Salz dazu und lässt den Teig entweder in der Küchenmaschine kneten oder nimmst deine warmen Hände.

Ich finde, Hefeteig muß per Hand geknetet werden! Dabei gibst du immer wieder Bier dazu und knetest es nach und nach unter.

Eventuell benötigst du ein Schlückchen mehr Bier, vielleicht etwas weniger. Der Teig sollte eine schöne runde Kugel bilden. Decke die Schüssel

mit einem feuchten Geschirrtuch ab und stelle sie in den lauwarmen Backofen. Dort sollte der Bier-Teig gehen, etwa für eine Stunde oder bis

er sich verdoppelt hat.

 

Nun den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und 2 Backbleche mit Backpapier belegen. Den Teig wieder ordentlich durchkneten und

in 4 Portionen teilen. Aus jeder Portion eine Rolle formen, die ca. 30 - 35 cm lang ist. Die Rollen mit Abstand auf das Backblech legen, leicht

befeuchten oder noch einmal mit dem feuchten Tuch abdecken und dort noch einmal für ca. 30 min gehen lassen. Den Backofen vorheizen auf

250 Grad, Ober- und Unterhitze.

Die Brote mit Mehl bestreuen. Mit einer Schere schneidest du nun von oben schräg seitlich den Teig ein, dabei seitlich abwechselnd bis

ca. 2/3 des Teigdurchmessers, so dass es wie eine Getreideähre aussieht.  Anschließend formst du die entstandenen Zipfel spitz nach außen zu.

 

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Nimm 1-2 EL Aktivkohlepulver und rühre es mit Wasser zu einer dicklichen Flüssigkeit an. Nun kannst du mit einem Pinsel dein Muster oder

deine Runen aufmalen. Backe die 4 Runen-Bier-Brote bei 250 Grad, für ca. 20-25 min, bis sie goldbraun sind und duften.

Statt der Aktivkohle kannst du auch Pflanzenfarben, wie Hagebutten- oder Rote-Beete-Pulver nutzen, ich fand den Hell-Dunkel-Kontrast aber

hier schöner.

 

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Ich habe mich für 2 Futhark-Runen aus dem 2. Aett (aus der 2. Gruppe) entschieden, die mich zur Samhain-Zeit und im Winter begleiten sollen.

Mit ihnen werde ich wieder einmal in meine Unterwelt tauchen, Entscheidungen treffen und hoffentlich gestärkt daraus hervorgehen.

Die H-ähliche Rune heißt Hagalaz, die kreuzähnliche Rune ist Naudiz oder Nauthiz.

 

Hagalaz ist eine Rune des Winters und mit dem altenglischen Wort "hail" verwandt. Wörtlich übersetzt heißt es "Hagel" und steht für Unwetter,

wie Stürme, Schnee, Kälte und den Schmerz. Sie gehört zum Donner- und Regengott Thor. Es ist eine Rune, die wie ein Wintersturm alles

fortweht, was nicht fest zu dir gehört. Denn Winter bedeutet Schnee, Frost, ein Ende, Zerstörung und Tod. Doch unter dem weißen, reinen

Schnee warten die zarten Samen eines Neuanfangs auf neues Leben. Hagalaz zeigt uns die Veränderung, die Transformation und die Dualität

des Lebens. Auf jeden Winter folgt ein Frühling mit einem Neuanfang, wir entwickeln uns stetig weiter durch das winterliche "Sterbenlassen",

denn das was gerade draußen in der Natur passiert, passiert auch oft in uns selbst. Wir schauen, was noch zu uns gehört oder was wir in

uns "erfrieren" lassen sollten, da es uns nicht mehr dient und weiterbringt.

Erstmal wirkt Hagalaz beängstigend, doch es ist unsere Natur, etwas sterben zu lassen, wenn es keine Weiterentwicklung mehr für uns gibt.

Etwas muß gehen, damit Neues kommen kann. Wir brauchen freie, leere Hände, um wieder Neues zu empfangen, um in eine neue Welt über

zu gehen. Das kann Trauer und Verlust oder Angst auslösen, Unsicherheiten bringen. Doch alles Neue ist meist beängstigend, denn wir sind

Gewohnheitstiere. Wir wissen, was wir momentan haben und geben uns manchmal lieber mit faulen Kompromissen zufrieden, als etwas

Neues zu wagen.... Doch frage dich: Dient mir das? Ist es das was du wirklich willst oder vermeidest du das Neue nur aus Angst und weil du

nicht weißt, was da kommt? Jeder von uns kennt diese Gefühle, wenn wir einen neuen Weg gehen wollen. Doch Veränderung ist auf dieser

Welt nicht vermeidbar, nichts dauert ewig, das Rad des Lebens dreht sich immer weiter und du drehst dich mit.

Hagalaz hilft dir dabei, Entscheidungen zu treffen, Altes gehen zu lassen, Hindernisse zu überwinden, mit Rückschlägen fertig zu werden.

Das Wichtige ist: Lass dir dabei Zeit! Es ist ein tiefgreifender Reinigungsprozess in dir im Gange, das erledigt man nicht über Nacht. Es dauert

und es bedeutet oft, dass es erst schmerzhaft wird, bevor du gereinigt und frei in einen neuen Zyklus gehen kannst.

 

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Meine 2. Rune war Naudiz oder Nauthiz, was übersetzt Not oder Zwang bedeutet. In meinem Leben ist viel im Umbruch, ich bin gerade

mit dem was da ist, nicht zufrieden. Also muß ich mich damit auseinandersetzen, dies anerkennen und akzeptieren, dass es auf bestimmten

Wegen, die ich eingeschlagen habe, kein Weitergehen mehr gibt. In der Vergangenheit haben wir Entscheidungen getroffen, die jetzt unsere

Gegenwart bestimmen. Sie bestimmen auch unsere Zukunft, es sei denn, wir sind bereit etwas zu verändern. Naudiz hilft uns dabei, die Not

als Triebkraft, als Motivation zu nutzen, um unseren eigenen Weg zu gehen, radikal unseren Bedürfnissen und unserem Schicksal zu folgen

mit unserer Willenskraft, mit genug Ausdauer und Vertrauen in den eigenen Weg.

Naudiz steht für das Schicksal und die drei Nornen der nordischen Mythologie. Sie weben das Schicksal jedes Menschen und der Welt,

das Netz Wyrd. Sie weben unseren Lebensfaden von der Geburt bis zum Tod. Unser Schicksal ist bereits gesponnen, unser Lebensfaden steht

fest. Doch können wir unser Leben mit Entscheidungen, die wir heute treffen, morgen neu bestimmen und Einfluß auf unser morgen nehmen.

 

Das Leben ist nicht immer so, wie wir es wollen, nicht alles funktioniert nach Plan und wir fühlen uns dort, wo wir gerade sind vielleicht nicht

richtig. Es ist nicht alles im Gleichgewicht und das, was wir wollen und uns gerade wünschen, ist oft nicht das, was wir gerade brauchen.

Wir treffen alle "richtige" und auch "falsche" Entscheidungen, die unseren Lebensweg bilden.

Wenn ihr euer Leben rückblickend betrachtet, werdet ihr feststellen, dass manches, was nicht geklappt hat, euch an Orte oder zu Menschen

geführt hat, wo ihr euch gut gefühlt oder viel gelernt habt. Also  war es richtig - es gibt eigentlich kein richtig oder falsch! Naudiz lehrt uns

was notwendig ist, die Reduktion auf das Wesentliche, sie hilft uns durch Krisen zu gehen, inneren Widerstand aufzubauen und jede Lektion,

die uns das Leben bietet anzunehmen. Not-wendig -  was steckt in diesem Wort?

Wir "wenden" die "Not": Wir akzeptieren, dass in jedem Leben Probleme auftauchen, Hindernisse, Verzögerungen, harte Realitäten und

Herausforderungen zu meistern sind. Naudiz dient dabei als Motor für unser eigenes Wachstum, um unser eigenes Schicksal zu formen und

unsere Ziele zu erreichen. Wir verstehen so unser Leben besser, begreifen, wie die Zahnräder unseres Lebens ineinandergreifen.

Naudiz kann Fäden zusammenführen oder auch trennen, wenn es nötig ist. Unser Schicksal mag gesponnen sein, doch wir können immer wieder

mit Mut, Geduld, Ausdauer, Willenskraft unsere Not wenden. Alles was passiert ist, war für dein Leben passend - unbequem vielleicht, aber für

deinen Weg passend. Wir haben mit unseren Entscheidungen eine Vergangenheit und damit eine Gegenwart gewählt, doch unsere Zukunft

kann eine ganz andere sein.

 

Auf diese Betrachtungen und Bedeutungen der Runen kannst du dich beim Backen der Brote fokussieren. Konzentriere dich auf sie, bleibe

entspannt, wenn du die Runen aufmalst! Schau den Broten beim Backen zu! Auch beim späteren Essen - fokussiere dich auf die Bedeutungen

der Rune und auf deine Ziele - so ziehst du ihre Energie in dein Leben, in deine Realität. Und wie geschrieben: Hab Geduld mit dir, lass dir Zeit,

besinne dich immer wieder in deinem laufenden Prozess auf die Runen, sieh sie vor deinem geistigen Auge. Sie müssen langsam in dein Inneres

sinken, um dir weiterzuhelfen.

 

 

Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte oder Rituale nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.

 

Andere rituelle Rezepte?

 

Orangen-Sonnenkuchen mit Wintersonnenwend-Gelee

Pomonas Apfel-Basilikum-Oxymel

Aphrodites Rosen-Vanille-Sirup

Granatapfel-Blüten-Cheesecake für Ostara

Soul cakes zu Samhain

Sommersonnenwend-Holunder-Erdbeer-Cookies

Magische Löwenzahn-Zitronen-Törtchen

Vollmond-Blüten-Badesalz

Selbstliebe-Tee-Ritual

Kamille-Zucker-Peeling

Milch-Kräuterbad

Beltane-Bärlauch-Feta-Frühlingsbrot

Imbolc-Kräuter-Muffins

Imbolc-Hafer-Kräuterbrotfladen

Wildkräuterbrot zum Schnitterfest

Magischer Weißdorn-Hibiskus-Wein

Sommersonnenwend-Wein

 

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