Alles da draußen hat seine Zeit und muß irgendwann vergehen. Wie wäre es mit ein wenig Unsterblichkeit,
mit den goldenen Äpfeln der Göttin Idun?
Nun neigt sich das Jahr dem Ende, viel Zeit hat es nicht mehr. Kalt ist es und nass, das Dunkel nimmt den größten Raum im Tagesverlauf ein.
Doch nicht mehr lange, denn schon zur Winter-Sonnenwende haben wir es geschafft. Der dunkelste Tag und die längste Nacht sind da,
danach wird die Sonne wiedergeboren und wir sehen einen Hoffnungsschimmer am Horizont.
Nun kommt jeden Tag ein wenig mehr Licht in unseren Alltag. Auch wenn es immer noch kalt und nass ist, unter der Erdoberfläche macht es
sich bereit das neue Leben. Es dauert gar nicht mehr lang. Die Transformation steht bevor.
Hast du Lust die goldenen Äpfel der Idun zu probieren? Kein Problem ...
Für 4 goldene Äpfel der Idun brauchst du:
4 mittelgroße Äpfel, möglichst mit gelber Schale, wie z. B. Golden Delicious
380 g Zucker
2 EL Zitronensaft
2 EL Wasser
Bio-Lebensmittelfarbe gelb und rot
1 TL essbarer Glitzer (keinen Bastelglitzer- oder Glimmer)
Schaschlikspieße oder gereinigte kleine Äste, Band und saisonale Blüten
Bereite einen großen Teller oder ein Brett mit Backpapier vor, die 4 Äpfel sollten nach dem Tauchgang nebeneinander gut Platz haben.
Gib den Zucker mit Zitronensaft und Wasser in einen kleinen, höheren Topf, so lassen sich die Äpfel später besser eintauchen. Bei mittlerer Hitze
dauert es etwas, bis der Zucker geschmolzen ist. Lasse ihn sanft leicht karamellig einkochen, bis er andickt. Er sollte nicht braun werden.
Nun gib die Lebensmittelfarbe dazu: 1 großen Spritzer gelb mit 1 kleinen Spritzer rot und das essbare Glitzerpulver. Alles miteinander verrühren.
Die Spieße oder Äste oben in den Apfel pieksen, den Stiel vorher entfernen. Nun je einen Apfel in das Goldglitzer-Karamell eintauchen, etwas drehen,
bis der Apfel komplett überzogen ist. Hochnehmen, etwas abtropfen lassen und den Apfel auf das Backpapier zum Aushärten stellen.
Mit allen Äpfeln so verfahren. Hast du kleine Äpfel reicht die Masse eventuell sogar noch für einen zweiten Überzug.
Mir wird das zu hart, aber wenn du es magst, warum nicht!
Nun sind deine Äpfel kandiert und müssen etwas trocknen. Sie sollten dann nicht lange aufbewahrt, sondern zügig verzehrt werden.
Willst du sie aufheben? Bitte nicht länger als 2-3 Tage und sie sollten dann luftdicht verpackt werden. Zucker zieht an der Luft Feuchtigkeit
und sie werden dann klebrig oder die Zuckerschicht löst sich.
Die Göttin Idun oder Iduna (die Verjüngende, die Erneuernde oder Immergrüne) ist die Göttin der Jugend und Unsterblichkeit in der nordischen
Mythologie. Sie gehört zu den Asen und hütet die goldenen Äpfel in ihrem Garten, dem Apfelland im Westen, indem auch ein Jungbrunnen liegt.
Sie versorgt die Götter regelmäßig mit diesen Äpfeln, denn nur so bleiben sie jung und schön. Diese Äpfel verleihen Unsterblichkeit, denn die
Götter sollen bis zum Weltuntergang, bis zur großen Dunkelheit Ragnarök fit bleiben, um ihre letzten Kämpfe auszufechten. Idun war mit dem
Gott der Dichtkunst Bragi verheiratet.
Einst kam ein Zauberkundiger namens Oegir nach Asgard und wurde dort mit einem Gelage von den Göttern empfangen. Und Bragi erzählte
Oegir die Geschichte, wie seine Frau, die Immergrüne von einem Riesen, namens Thjazi, entführt wurde. Das kam so:
Die Götter Odin, Hönir und Loki waren unterwegs auf einer Reise. Es gab nicht viel zu essen, aber irgendwann fanden sie eine Ochsenherde
und wollten einige Ochsen schlachten und verspeisen. Gesagt, getan, doch der Kochkessel wurde einfach nicht heiß. Über ihnen, in einer
Eiche saß ein Adler, der ihnen Hilfe anbot, wenn sie ihre Ochsen mit ihm teilen würden. Die Götter stimmten dem Handel zu und der Kessel
begann zu kochen. Als das Fleisch bald gar geworden war, packte sich der Adler sofort die besten Stücke, was den Göttern nicht gefiel.
Loki wurde wütend, nahm eine Eisenstange und gab dem Adler damit einen Stoß. Doch nun geriet auch der Adler in Wut, packte die Stange,
an der Loki noch hing und flog mit ihm fort. Der Adler flog hoch und Loki flehte darum abgesetzt zu werden. Der Adler stimmte zu, doch als
Gegenleistung wollte er die schöne Idun und ihre Äpfel der Unsterblichkeit. Loki stimmte schließlich zu und es stellte sich heraus, dass
der Adler eigentlich der Riese Thjazi war, der der Zauberei kundig war.
Auf der Rückreise behielt Loki sein Geheimnis für sich. Zurück in Asgard schmiedete er einen Plan. Er lockte die Göttin Idun in den Wald, da er dort
so schöne Äpfel gefunden hatte, die aussähen wie Schmuckstücke. Sie solle auch ihre Äpfel mitnehmen, um sie mit diesen in Vergleich zu setzen.
Idun folgt Loki neugierig in den Wald, doch kaum waren sie dort angekommen, tauchte der Riese in Adlergestalt auf, ergriff die Göttin und flog mit
ihr davon. Nun waren nur noch wenig Äpfel vorhanden in Asgard und Idun blieb verschwunden. Niemand wußte, wo sie war. Die Götter begannen
zu altern und wurden grau. In den Menschen auf der Welt schwand die Lebenskraft und der Brunnen der Weisheit des Mimir, versiegte.
Die Asen hielten eine Versammlung ab und fanden heraus, dass Loki als letzter mit Idun gesehen wurde, als sie zusammen in den Wald gingen.
Also hatte Loki auch mit ihrem Verschwinden zu tun. So zwangen die Götter Loki, dass er ihnen die Göttin und ihre Äpfel wiederbeschaffen sollte.
Die Göttin Freya lieh im dafür ihr Falkengewand und so machte sich Loki auf in die Unterwelt, um Idun zurückzuholen. Thjazi hatte Idun allein
zurückgelassen und war auf den See gerudert. Loki verwandelte Idun in eine Nuss, nahm sie als Falke in den Schnabel und machte sich auf
den Weg nach Asgard. Doch Thjazi merkte schnell, dass Idun verschwunden war. Er verwandelte sich wieder in den Adler und macht sich
sofort an die Verfolgung der beiden.
Loki flog so schnell er konnte, doch er trug Idun im Schnabel und wurde müde und der Adler kam schnell heran. Doch die Asen, die in Asgard
auf Loki und Idun warteten, sahen die Verfolgungsjagd mit an. So legten sie hinter den Mauern Asgards Hobelspäne aus.
Loki schaffte es mit letzter Anstrengung mit Idun über die Mauer. In diesem Moment entzündeten die Götter die Späne, die sofort lichterloh
brannten. Der Adler, der seinen Flug nicht mehr stoppen konnte, verbrannte sich die Flügel und stürzte herab, wo er erschlagen wurde.
Idun wurde wieder in die schöne Göttin verwandelte, machte sich sofort auf in ihren Garten und gab den greisen Göttern die goldenen Äpfel
der Unsterblichkeit zu essen. Darauf hin wurden sie wieder jung und stark, die gebeugten Rücken richteten sich wieder auf. Die Lebenskraft
hielt bei den Menschen wieder Einzug, Mimirs Brunnen begann wieder zu sprudeln. Alles wurde wieder hell und gut.
Als sich später Ragnarök ankündigt, versinkt Idun vom Weltenbaum Yggdrasil in die Unterwelt, wohin ihr Mann Bragi ihr folgt.
Eine ähnliche Geschichte gibt es in der griechischen Mythologie. Dort hüten Nymphen, die Hesperiden einen wunderschönen Garten mit einem
Baum, der goldene Äpfel trägt. Bewacht wird der Baum von dem Drachen Ladon. Gaia, die Erdgöttin selbst hatte diesen Baum einst Hera zu
ihrer Hochzeit mit Zeus geschenkt.
Auch wir können uns auf die Transformation vorbereiten, auf das kommende Licht - mit den gold-glitzernden Äpfel der Göttin Idun. Denn auch wir
fühlen uns nach jedem Winter wie neugeboren, in jedem Frühling ein Stück unsterblich. Bereiten wir uns also vor, verspeisen einen goldenen Apfel
und gedenken der Geschichte der Göttin Idun aus dem hohen Norden, die uns in den Frühling begleiten wird.
Falls du Rezepte nachmachen oder hier verwendete Kräuter ausprobieren möchtest, lies bitte dazu den Disclaimer.
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Pomonas Apfel-Basilikum-Oxymel