Die Rauhnächte stehen vor der Tür und damit die Zeit, in der wir wieder mehr räuchern. Ich habe kleine Räucherpralinen
für euch, mit vielen Schutzkräutern. Mit denen könnt ihr die Sonne und das Licht zurückholen, euch und eure Umgebung
reinigen und einen Schutzmantel gegen alles Negative für euch weben!
In den Rauhnächten, die bei mir mit der Wintersonnenwende starten, räuchere ich eigentlich jeden Abend. Manchmal ist mir nach Reinigung,
manchmal nach etwas Entspannendem und manchmal eben nach Schutz.
Viele Kräuter und Harze besitzen schützende Wirkung und da ich auch etwas für das Auge haben wollte, habe ich kleine Mini-Pralinen aus den
Kräutern hergestellt.
Für ca. 20 Räucherpralinen (ca 1 cm x 1,5 cm) habe ich hier erstmal ein Grundrezept für dich: Dabei werden 2 TL Gummi arabicum mit der
doppelten Menge Wasser angesetzt und ca. 2 Stunden zum Quellen stehen gelassen. Dazu kommen 1 1/2 TL Honig und ca. 4 EL einer Mischung
aus Kräutern, Harzen und Kohle.
Gummi arabicum ist der harzige Pflanzensaft einiger afrikanischer Akazienbäume. In der Lebensmittelindustrie kennen wir ihn unter E14,
er dient als Stabilisator und Verdickungsmittel. Geerntet wird der Saft wie der Ahornsirup, danach wird der Saft getrocknet und zu einem
weißen Pulver verrieben. Im alten Ägypten wurde das Pulver zur Mumufizierung genutzt. Hier in den Räucherpralinen nutzen wir die Wirkung
um die Räuchermasse fest zu bekommen und damit die Pulver besser zusammenhalten.
Mein Kräuter-Harz-Mix bestand aus:
1 TL Wacholderbeeren
1 TL Beifuß
1 TL Johanniskraut
1 TL Alantwurzel
1/2 TL Tulsi
1/2 TL Holunderblüten
1 TL Myrrhe
1 TL Copaiba-Baumharz
+ 1 Räucherkohlentablette ohne Schnellzünder (der zusätzliche Geruch wäre hier nicht so schön)
Die Wacholderbeeren und alle Kräuter und Blüten in einen Standmixer geben und zu einem möglichst feinen Pulver mahlen, zum Schluss die
Kohle dazufügen und ebenfalls zermahlen. Die Harze bitte nicht im Standmixer mitmahlen, denn es ensteht Hitze und die Harze werden weich
und können das Mahlwerk verkleben.
Die Harze separat in einem Mörser fein zerkleinern und dann unter die Kräuter-Kohle-Mischung geben und verrühren.
Nach der Quellzeit den Honig unter das Gummi arabicum rühren und langsam, löffelweise zu den Kräutern geben. Benutze nur soviel Feuchtigkeit,
wie nötig. Es sollte beim Rühren eine kompakte Paste enstehen. Probiere öfter mal ein Kügelchen zu formen und zusammenzudrücken.
Klappt das, ist die Mischung fertig. Klappt es nicht, noch etwas Flüssigkeit oder Honig dazugeben.
Du kannst kleine Kugeln oder Kegel formen, ich habe mich für eine Mini-Silikon-Form für Schoko-Pralinen entschieden. Ganz nach unten in
die Form kommen einige zerkleinerte Blüten, wie Rosen und Kornblume. Dann formst du kleine Kugeln (wenn du empfindliche Haut hast, würde
ich dir Latex-Handschuhe empfehlen). Die Kugeln drückst du in die Förmchen, die Masse muss richtig gut hineingedrückt werden, damit alles
gut zusammenklebt.
Danach lässt du die Räucher-Pralinen 2 Tage trocknen. Drücke sie aus den Formen und lasse sie weitere 24 Stunden trocknen.
Nun sind sie einsatzbereit und können wie ein Räucherkegel entzündet werden.
Tulsi: Das Heilige Basilikum (Ocimum sanctum) wird in Indien als die heilige Pflanze verehrt. Allein ihr Duft soll bereits alles Negative fernhalten.
Beim Räuchern wirkt es tief reinigend, es löst Fremdenergien und transportiert sie nach draußen. Tulsi legt eine Art Schutzmantel um uns und
hält so auch Fremdenergien von uns fern. Es klärt unsere Umgebung, öffnet unsere Herzen und öffnet uns für das Licht.
Beifuß: Eine der ältesten Räucherpflanzen der Welt ist der Beifuß (Artemisia vulgaris). Schon bei den alten Germanen wurde er zu den Sonnen-
festen und Sonnenwenden genutzt, denn er vertrieb alles Böse und Dämonische. So wurde er als Gürtel um die Hüfte gebunden, daher bekam er
den Namen Sonnenwendgürtel. Der magische Beifuß reinigt und schützt zugleich, er hilft uns Altes loszulassen und und für Neues zu öffnen und
es freudig zu begrüßen.
Johanniskraut: Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) bringt uns das Licht in dunkle Nächte. Um die Sommersonnenwende gesammelt,
dient sie als Stimmungsaufheller und Lichtbringer, denn da hat diese Ritualpflanze das meiste Licht gespeichert. Es schützt vor bösen Geistern,
macht von innen stark, bringt uns bei Problemen auf den richtigen Weg und unterstützt uns auf neuen Wegen.
Alant: Der Alant (Inula helenium) ist ebenso eine starke Zauberpflanze. Zum Räuchern nutzt man die Wurzel, die auch Odinskopf genannt wird,
denn sie war früher dem Gott Odin geweiht. Ähnlich wie das sonnengelbe Johanniskraut bringt uns der Alant das Licht und die Sonne in unsere
dunklen Winternächte. Beim Räuchern verbreitet er Frieden und Ruhe, gibt innere Balance und erkennt wo wir unsere Energie abgegeben haben
oder wo sie uns entzogen wurde. Er baut eine Schutzatmosphäre um uns, so sind wir vor fremden Energien geschützt.
Holunderblüten: Der Holunder (Sambucus nigra) ist ein stark reinigender Begleiter. Er schützt deinen Körper, das Haus oder Wohnung. Er ist ein
Mittler von dieser Welt zur Anderswelt, er gibt uns Schutz bei Veränderungen und neuen Lebensabschnitten und hilft uns Belastendes loszulassen.
So sind wir frei, um uns auf neue Wege zu begeben und er weiß, wann es dafür Zeit ist. Holunder gibt uns die Möglichkeit, Dinge aus einer anderen
Perspektive zu betrachten, wie bei der Karte des Gehängten im Tarot. Abends geräuchert kann er für bildhafte Träume sorgen.
Wacholderbeeren: Der Wacholder (Juniperus communis) ist ähnlich dem Beifuß eine sehr alte Pflanze für Rituale. Er reinigt und desinfiziert die
Raumluft und dafür wurde er in Zeiten der Pest und Cholera schon eingesetzt. Er vertreibt böse Mächte, schlechte Energien, schützt vor Flüchen
und negativen Emotionen von anderen. Er zentriert, bringt dich zu dir zurück und baut ein Schutzschild um dich herum.
Myrrhe: Die erdende Myrrhe ist auch schon ganz alt. Im Judentum und im alten Ägypten war das Myrrheharz ein Mittel zur Konservierung der
Toten. König Salomo wurde mit ihr gesalbt, Jesus bekam sie zur Geburt von den 3 Magi und all das zeigt ihren Wert an. Verräuchert man
Myrrhe, stärkt das unser weibliches Sein und auch unsere weibliche Ahnenlinie. Sie wirkt entspannend, gibt Geborgenheit, reinigt und heilt.
Sie hilft uns unsere innere Stärke zu finden, durch nicht so schöne Lebensmomente zu gehen und hilft uns bei der Versöhnung mit dem
Vergangenen und unserem Lebensweg.
Copaiba-Baumharz: Der Balsambaum (Daniellia oliveri) wird auch Copal-Baum genannt, das Harz wird in Westafrika wie Weihrauch verräuchert.
Der Baum schützt sich vor der Hitze und produziert sehr viel Harz. Dieses läuft bis zum Boden und reift dort zu halb versteinertertem Harz.
Dieses wird im Sand unter den Bäumen gesammelt. Beim Räuchern legt er sich als Schutz um Verletzungen, beruhigt und harmonisiert,
wirkt reinigend und wohltuend auf die Herz-Ebene.
Ich wünsche euch erhellende Momente in dunklen Nächten und eine aufschlussreiche Rauhnachtszeit!
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
Andere Räucherrezepte:
Smudge-Sticks oder Kräuter-Räucherbündel
Beltane-Frühlingsliebe-Räuchermischung