Es ist Dezember geworden und Weihnachten ist nicht mehr weit.
Draußen ist es ungemütlich, drinnen ist es umso netter, vor allem mit einer leckeren Tasse Tee.
Da hätten wir zuerst einmal einen weihnachtlichen Rotbusch-Kakao-Chai! Am liebsten mag ich ihn mit einem Schuss Hafermilch und etwas Honig.
Das Rezept für den Rotbusch-Kakao-Chai
für ein 100 g Glas:
20 g Bio-Rotbusch-Tee, möglichst fairtrade
40 g Kakaoschalen
15 g Ceylon-Zimtstange
10 g grüne Kardamomkapseln
5 g Gewürznelken
5 g Sternanis
5 g Bio-Orangenschale, getrocknet
Die Kakaoschalen und den Rotbusch-Tee vermischen. Die Zimtstange, die Kardamomkapseln zerkleinern und anmörsern, ebenso die
Gewürznelken und die Orangenschale. So können die Aromen besser austreten.
Alle Gewürze mit dem Rotbusch-Kakaoschalen-Mix vermischen und luftdicht im Schraubglas aufbewahren. Zur Zubereitung für eine mittelgroße
Teekanne gibst du 1 1/2 EL der Mischung in einen Topf mit entsprechender Wassermenge und läßt das Ganze einmal aufkochen und danach noch
5-7 min (je nach gewünschter Intensität) ziehen. Danach die Milch zufügen und durch ein Teesieb abseihen. Schmeckt lecker mit einem
Löffelchen Honig.
Kakaoschalen: Werden Kakaoschoten geerntet, sind in ihnen dicht gepackt viele Kakaobohnen von Fruchtfleisch umhüllt, enthalten. Wenn Kakao
hergestellt wird, wird das Fruchtfleisch entfernt und die Bohnen werden getrocknet und geschält. Das Tolle an den Schalen ist, dass sie süßlich
duften und auch schmecken und sie entfalten einen leckeren Kakaogeschmack. Kakaoschalen im Tee wirken durch den schokoladigen Geschmack
dem Süßigkeitenbedürfnis entgegen. Sie enthalten Magnesium, Vitamine A und C, Pektin, Theobromin und Kalzium, momentan forscht man
an der Entzündungshemmung bei chronischen Entzündungen und nach der Wirkung auf das Immunsystem.
Erste Untersuchungen zeigen durchaus ein positives Ergebnis. Außerdem besitzen Kakaoschalen eine entspannende Wirkung auf unsere Seele,
heben die Stimmung und sorgen für die Ausschüttung von Serotonin und Dopamin, also unserer Glückshormone.
Rotbusch-Tee: Der Rotbusch oder Rooibos (Aspalathus linearis) wächst in Afrika und gehört zu der Familie der Hülsenfrüchtler. Er ist das National-
getränk Südafrikas und ist völlig koffeinfrei. Er wächst als 1-2 m hoher Strauch mit vielen, dünnen Ästchen. Diese werden geerntet, zerkleinert und
zerquetscht, so setzt man die Fermentation in Gang. Durch Feuchtigkeit und Wärme oxidiert der Rotbusch und bei der Trocknung bekommt er seine
schöne rot-braune Farbe und sein Aroma. Neben Polyphenolen und Flavonoiden enthält er ätherische Öle und jede Menge Mineralstoffe, wie Kalium,
Magnesium und Fluor. Er soll vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, denn er verbessert beim regelmäßigen Trinken die Cholesterin-Werte.
Wichtig ist beim Rotbusch, dass man zu Bio-zertifizierten Tees und Fairtrade-Produkten greift, denn konventioneller Tee ist oft pestizidbelastet
oder leberschädigend. Dies kommt von einem Unkraut, das zwischen den Rotbusch-Büschen wächst und mitgeerntet wird.
Zimt: Bei Zimtstangen sollte man zum echten Zimt, dem Ceylon-Zimt greifen. Er ist teurer, aber fruchtiger und leichter. Der günstigere Cassia-
Zimt ist stark Cumarin-haltig, welches regelmäßig genossen, schädlich sein kann. Außerdem ist der Cassia-Zimt, der Chinesische Zimt kein
echter Zimt, dass ist nur der Celyon-Zimt.
Ätherische Öle geben ihm sein typisches Aroma, er wärmt und tut der Verdauung gut. Die Leber und die Muskulatur werden angeregt und der
Blutzucker- und Cholesterinspiegel positiv beeinflusst. Der Duft tut uns gut, er macht den Kopf klar. In der Schwangerschaft sollte man auf Zimt
verzichten und auch Kleinkinder sollten nicht massenweise Zimt über den Grießbrei oder Milchreis bekommen - vor allem eben, wenn man
Cassia-Zimt nutzt. Auch Diabetiker sollten bei der Verwendung vorsichtig sein und keinesfalls Zimtkapseln einnehmen, um dem Blutzucker
gut zu tun. Lieber mit einem Arzt abklären!
Grüner Kardamom: Auch der Kardamom ist gesund, er wirkt antibakteriell, hellt die Stimmung auf und hat einen positiven Einfluss auf das
Metabolische Syndrom, also auf verschiedene Erkrankungen oder Risikofaktoren, die bestimmte Herz-Kreislauf-, oder Stoffwechsel-Erkrankungen
begünstigen können. Er schmeckt süß, würzig und etwas scharf, im Ayurveda regt er Agni an, das Verdauungsfeuer, wirkt krampflösend, Magen-
und Herz stärkend.
Gewürznelken: Die kleinen, getrockneten Blüten des Gewürznelkenstrauchs kennen wir als Gewürznelken. Auch sie sind ein wichtiges Gewürz im
Ayurveda. Der hohe Gehalt an ätherischen Ölen wirkt antioxidativ, entzündungs- und gerinnungshemmend, sie hemmen Schmerzen, sie schützen
vor freien Radikalen, verhindern Gewebeschäden und chronische Erkrankungen. Sie sind so voller Power, dass man sie sogar gegen Heliobacter-
Besiedlung einsetzen kann. Eine Nelkentinktur kann bei Darmparasiten helfen. Solltest du Gerinnungshemmer einnehmen, denke bitte daran,
dass Gewürznelken das Medikament in der Wirkung verstärken können.
Sternanis: In Südost-Asien wächst der immergrüne Sternanis-Baum, aus den Blüten entwickeln sich die sternförmigen Früchte, die unreif geerntet
und getrocknet werden. Auch er besitzt einen positiven Einfluss auf die Verdauung, z. B. bei Völlegefühl oder wenn man Schärfe nicht so gut
verträgt. Im Tee hilft er gegen Husten und ist toll für die Bronchien, denn er wirkt schleimlösend und beruhigend und antiviral und antibakteriell.
Orangenschale: Die Orangenschale wirkt ebenso reinigend und schleimlösend auf die Atemwege, bei Atemwegserkrankungen oder Asthma. Die
enthaltenen Flavonoide machen die Arterien frei, die Schalen helfen bei Sodbrennen und Magenschmerzen, vor allem stressbedingter.
Dann hätte ich einen "Frisch und fruchtig-Tee" im Angebot. Er ist lecker mit dem Geschmack von Erdbeere und Apfel, erinnert ein wenig an den
Sommer und schmeckt zitronig frisch durch Zitronenverbene und Lemongras.
Für ein 100 g Gläschen des
Frisch und fruchtig-Tees benötigst du:
20 g Lemongras (Zitronengras)
15 g getrocknete Hibiskusblüten
15 g Zitronenverbene
15 g getrocknete Erdbeerscheiben
15 g Bio-Zitronen- oder Orangenschale, getrocknet
10 g getrocknete Apfelringe
10 g Rosenblütenblätter
Die Apfelringe in Stückchen schneiden, sehr große Hibiskusblüten und Erdbeerscheiben ebenfalls zerkleinern. In einer Schüssel alle Zutaten
miteinander vermischen und in ein luftdichtes Schraubglas abfüllen. Für eine mittelgroße Kanne 2 EL in ein Teesieb geben oder direkt in die
Kanne. Mit kochendem Wasser aufgießen und abgedeckt 8-10 min ziehen lassen. Abseihen und genießen.
Der Tee ist übrigens auch toll im Sommer als Eistee und zusätzlichen frischen Früchten.
Lemongras: Das Westindische Zitronengras oder Lemongras (Cymbopogon citratus) gehört zu den Süßgräsern und wird als Heil- und Gewürz-
pflanze angebaut. Bis zu 2 m wird das Gras hoch und ist bekannt aus der asiatischen Küche, in der es gern frisch verwendet wird. Sein Öl
kennt man auch als frisches, stark zitroniges Öl in Seifen, Kosmetik, Duschgel, etc.
In der Wirkung ist es entzündungshemmend, antibakteriell, und schleimlösend, vor allem bei Erkältungskrankheiten. Obwohl der Duft Dopamin
ausschüttet und darum beruhigend wirkt, macht der Duft doch klar im Kopf und munter.
Zitronenverbene: Die bis zu 2 m hohe Zitronenverbene (Aloysia citrodora) ist ein Kraut, dass eigentlich aus Südamerika kommt.
In Frankreich kennt man sie als „Verveine“. Sie gehört zu den Eisenkrautgewächsen. Neben ätherischen Ölen, die ihr sein Aroma verleihen, sind
Bitterstoffe, Flavonoide und Vitamine enthalten. Die Zitronenverbene hilft beim Einschlafen, ist appetit- und stoffwechselanregend und fördert
die Verdauung. Bei Erkältungen ist sie nett zu den gereizten Schleimhäuten, lindert Husten und Halsschmerzen.
Hibiskusblüten: Die säuerlich, frischen Blüten des Hibiscus sabdariffa geben dem Tee eine schöne rote Farbe. Er gehört zu den Malvengewächsen
und wird auch Afrikanische oder Rote Malve genannt. Neben verschiedenen Säuren, wie Zitronen- und Hibiskussäure, enthält der Tee viele
Anthocyane, Flavonoide und Vitamin C. Er hilft der Verdauung, ist krampflösend, gallentreibend, abführend und harntreibend. Er regt
den Stoffwechsel an, stärkt das Immunsystem und den Kreislauf und ist wohltuend bei Erkältung, nebenbei ist er ein starker Durstlöscher.
Erdbeeren: Erdbeeren enthalten eine Menge Antioxidantien und Polyphenole, wirken entzündungshemmend und antioxidativ, schützen die Zellen
vor Stress. Erdbeertee verbessert die Herz- und Kreislaufgesundheit, senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel und hält die Blutgefäße fit.
Apfel: Du kannst ganze Scheiben verwenden oder auch nur gtrocknete Apfelschalen, daher sollten es Bio-Äpfel sein. Äpfel sind gesund,
enthalten Vitamine, Mineralien, und Flavonoide und Polyphenole. Auch sie wirken antioxidativ und erhöhen den Zellschutz, helfen bei
Verdauungsbeschwerden, Gicht und Rheuma, bei Nervosität und Erschöpfung.
Rosenblütenblätter: Die Rose wirkt antiviral, antibakteriell, beruhigend, ausgleichend, entzündungshemmend und wundheilend.
Zitrusschalen: siehe Rotbusch-Kakaoschalen-Chai
Hier kommt noch ein Beruhigender Relax- und Schlaftee. Ich bin schon alleine vom Ansehen und von seinem Duft entspannt:)
Für ein 100 g Gläschen des
Beruhigenden Relax- und Schlaftees brauchst du:
20 g Kamillenblüten
20 g Passionsblume
15 g Blauer Lotus
15 g Rosenblätter
10 g Melissenblätter
10 g Lavendelblüten
10 g Fenchelsamen
Die Lotusblüten etwas zerpflücken, eventuell auch die Melissenblätter. Mit allen anderen Kräutern und Blüten vermischen und luftdicht in
einem Schraubglas aufbewahren. Für eine mittelgroße Kanne 1 1/2 EL in die Kanne geben, mit kochendem Wasser aufgießen und abgedeckt
7-10 min ziehen lassen und abseihen. Der Tee kann ziemlich bitter werden, dem wirkt ein Löffelchen Honig entgegen - vorher etwas abkühlen
lassen, damit die Wirkstoffe des Honigs erhalten bleiben.
Kamillenblüten: Die einst im alten Ägypten als Blume des Sonnengottes verehrte Kamille enthält ätherische Öle, Flavonoide und Schleimstoffe.
Die Kamille wirkt entzündungshemmend, beruhigt den Magen und den Darm, lindert Menstruationsschmerzen und ist krampflösend.
Weiterhin ist sie pilzhemmend und antibakteriell. Daneben ist sie beruhigend und entspannend auf die Psyche und hilft beim Einschlafen.
Die Kamille soll - so sagt die Forschung - genau denselben Mechanismus nutzen wie Benzodiazepine, also Medikamente gegen Einschlaf-
und Durchschlafprobleme und Angststörungen. Dabei docken bestimmte Stoffe der Kamille an dieselben Rezeptoren an, wie die Medikamente.
Passionsblume: Die Passionsblume (Passiflora) nutzt man bei Anspannung und Aufgeregtheit, sowie bei Einschlafstörungen und leichteren
Stresssymptomen. Hast du Unruhezustände? Dann kannst du es mit reinem Passionsblumentee bis zu 4 Tässchen am Tag probieren oder
Passionsblumenextrakt in Kapselform. Ich hatte mal so eine Zeit, wo bei mir sehr viel los war. Mir hat das sehr geholfen, man wurde ruhig,
aber nicht schläfrig und man hatte so eine angenehme LMAA-Stimmung. Passionsblume erhöht die Verfügbarkeit von GABA (Gamma-Amino-
buttersäure) in den Nervenzellen. GABA senkt die Erregbarkeit der Zellen und wirkt so ausgleichend und beruhigend.
Blauer Lotus: Die Blaue Seerose(Nymphaea caerulea) besitzt mehr als 20 verschiedene Antioxidantien, die höchste Konzentration ist in den
Blüten und Blättern enthalten. Die wichtigsten Wirkstoffe sind die beiden Alkaloide Apomorphin und Nuciferin. Bei Apomorphin denkt man
sofort an irgendetwas Betäubendes, das ist aber hier nicht so. Es handelt sich um einen Dopaminagonisten, also einen Stoff, der im Gehirn die
Wirkung von Dopamin nachahmen kann und so den Mangel dieses Botenstoffs ausgleicht. Es ist also ein Ersatz des Dopamin, unseres Glücklich-
machers. Das Nuciferin ist mit dem Apomorphin verwandt, besitzt eine entzündungshemmende Wirkung und man forscht momentan an der
Umkehrung von Leberschäden, Behandlung von Diabetes 2, Tumorhemmung. Aber Achtung: Apomorphin wird als psychoaktives Alkaloid bezeichnet.
Aber wie Paracelsus schon gesagt hat: Die Dosis macht das Gift. Blue Lotus soll auch die Träume verbessern und zu luziden Träumen verhelfen.
Melissenblätter: Die Melisse wirkt beruhigend, ausgleichend, entkrampfend, sie läßt uns zur Ruhe kommen und besser einschlafen.
Sie hilft bei Bauch- und Periodenschmerzen, auch in den Wechseljahren und lindert nervöse Unruhezustände.
Lavendel: Auch der Lavendel ist super gegen Nervosität, er wirkt schmerzlindernd, krampflösend und durchblutungsfördernd. Er löst
Ängste und Unruhe, reduziert Stress und depressive Verstimmungen.
Rosenblütenblätter: Die Rose wirkt antiviral, antibakteriell, beruhigend, ausgleichend, entzündungshemmend und wundheilend.
Fenchelsamen: Fenchel wirkt entspannend auf die glatte Muskulatur, also z. B. im gesamten Magen- und Darm-Trakt. Er wirkt krampflösend,
beruhigend, hilft gegen Kopfschmerzen, die durch Verdauungsprobleme entstehen, ebenso wie auf die oberen Atemwege, z. B. bei leichteren
Erkältungskrankheiten.
Teil 2 mit den letzten 3 Teemischungen folgt demnächst: Ein Blumenwiesen-Tee, ein Blauer-Wundertee und ein Erkältungstee!
Solltest du Rezepte oder Pflanzen hier vom blog ausprobieren, lies bitte dazu den Disclaimer.
Andere Heißgetränke:
Heißer Apfel-Cidre/mulled apple cider
Hot Needle oder Heiße Orangen-Fichte
Erkältungstee mit Haselkätzchen
Beruhigende Moon-Milk mit Blue Lotus und Ashwagandha