Hier kommt Teil 2 der 6 leckeren Teemischungen für den Winter. Die ersten 3 Teemischungen findest du hier.
Dort findest du einen Rotbusch-Kakao-Chai mit vielen Gewürzen und Kakaoschalen, einen Frisch und fruchtig-Tee mit Erdbeeren und
Lemongras und einen Beruhigenden Relax-und Schlaftee mit Blauem Lotus, Lavendel und Passionsblume.
Starten wir mit einem Blütentee, der den Blütenduft des Sommers in sich trägt.
Das Rezept für die Teemischung mit Sommerblumen:
für ein 100 g Glas:
20 g Rosenblütenblätter
20 g Chrysanthemenblüten
20 g Zitronenmyrte
10 g Hibiskusblüte
10 g Pfingstrosenblütenblätter
10 g Klatschmohnblumenblätter
10 g Korblumenblätter
Die Pfingstrosenblüten kommen gerne in Kugelform, diese etwas zerbröseln, ebenso große Hibiskusblütenstücke zerkleinern. In einer Schüssel
alle Zutaten miteinander vermischen und in ein luftdichtes Schraubglas abfüllen.
Für eine mittelgroße Kanne 2 EL in ein Teesieb geben oder direkt in die Kanne. Mit ca. 95 Grad heißem Wasser aufgießen und abgedeckt 8-10 min
ziehen lassen. Abseihen und genießen. Diesen Tee kannst du auch im Sommer als Eistee trinken oder in kalt in einen Fruchtsaft mixen.
Hibiskusblüten: Die säuerlich, frischen Blüten des Hibiscus sabdariffa geben dem Tee eine schöne rote Farbe. Er gehört zu den Malvengewächsen
und wird auch Afrikanische oder Rote Malve genannt. Neben verschiedenen Säuren, wie Zitronen- und Hibiskussäure, enthält der Tee viele
Anthocyane, Flavonoide und Vitamin C. Er hilft der Verdauung, ist krampflösend, gallentreibend, abführend und harntreibend. Er regt
den Stoffwechsel an, stärkt das Immunsystem und den Kreislauf und ist wohltuend bei Erkältung, nebenbei ist er ein starker Durstlöscher.
Rosenblütenblätter: Die Rose wirkt antiviral, antibakteriell, beruhigend, ausgleichend, entzündungshemmend und wundheilend.
Pfingstrosenblütenblätter: Der Aufguss der Pfingstrose wirkt krampflösend, entspannend und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt,
bei rheumatischen Beschwerden und Gichterkrankungen, bei Herzbeschwerden und Nervosität. Es gibt auch einen Tee der Pfingstrosen-
wurzeln, der ähnlich wirkt und zusätzlich bei neuralgischen Erkrankungen und Migräne hilfreich ist.
Zitronenmyrte: Die Zitronenmyrte gibt dem Tee eine frische Zitrusnote, die ich persönlich sehr mag. Die aus Australien stammende
Zitronenmyrte ist die Pflanze mit dem höhsten Citralgehalt, der ihr dieses starke Aroma verleiht. Sie ist kein zartes Kräutlein sondern ein bis zu
20 m hoher Baum, dessen Blätter schon von den Ureinwohnern Australiens, den Aborigines als Medizin genutzt wurden, sogar als natürliches
Antibiotikum. Sie besitzt antibakterielle Wirkung, unterstützt das Immunsystem, hilft bei Kopfschmerzen und macht den Kopf wieder klar,
gerade auch bei Erkältungsbeschwerden mit einem dicken Kopf. Die Zitronenmyrte wird momentan noch als Heilpflanze erforscht, denn sie ist
bei uns noch relativ neu. Durch den hohen Citralgehalt ist ein Tässchen während der Schwangerschaft wohl sicher, von andauerndem und
hohem Konsum ist abzuraten.
Chrysanthemenblüten: Eine Pflanze, die wir nicht so als Tee bei uns kennen ist die Chrysantheme. In China allerdings wird sie gerne und häufig
genutzt. Sie wird dort vor allem bei Erkrankungen getrunken, die aus dem "inneren Feuer" und der daraus resultierenden "Überhitzung"
enstehen. Dazu neigen vor allem 3 Organe, vor allem das Herz (Schlafstörungen, Unruhe), die Leber (psychosomatische Störungen) und der Magen
(Sodbrennen und Gastritis). Chrysanthementee besitzt eine "kühlende" Wirkung auf diese Organe und eignet sich dadurch auch zum Trinken bei
fiebrigen Erkältungskrankheiten. Er kann auch gerne im Sommer an heißen Tagen zur Kühlung genutzt werden. Für den Tee eignen sich allerdings
nicht alle Chrysanthemen, sondern nur die Süße Chrysantheme oder Teechrysantheme.
Klatschmohnblumenblätter: Unser schöner, roter Klatschmohn enthält das beruhigende Alkaloid Rhoeadin und hilft so bei Nervosität, Schlaf- und
Einschlafstörungen. Ebenso wirkt er beruhigend auf unseren Magen-Darm-Trakt und lindert dort Krämpfe. Er ist allerdings schulmedizinisch nicht
anerkannt, da seine Wirkung eher gering ist und wird normalerweise nur als Schmuckdroge im Tee genutzt.
Kornblumenblütenblätter: Auch die Kornblume wird eher als Schmuckdroge eingesetzt, aber sie kann auch was. Sie besitzt einige Bitter- und
Gerbstoffe, wirkt verdauungsfördernd und harntreibend, beruhigt gereizte Schleimhäute und wirkt entzündungshemmend.
Nun kommen wir zu einem Erkältungstee, der schon vorbeugend getrunken werden kann, aber auch wenn es einen mal erwischt hat - so richtig
mit Fieber, Verschleimungen und Kopf- und Gliederschmerzen.
Für den Erkältungstee brauchst du
für ein 100 g Glas:
15 g Mädesüß
15 g Holunderblüten
10 g Lindenblüten
10 g Holunderbeeren, getrocknet
10 g Hagebutten, getrocknet
10 g Eberraute
10 g Ringelblumenblüten
10 g Muskateller-Salbei
10 g Schafgarbenkraut
Mädesüß: In der Pflanze sind Vorläufer der Salicylsäure enthalten und so wirkt es als sanftes Schmerzmittel. Entzündungshemmend und Fieber
senkend, auch bei Erkältungen und grippalen Infekten zeigt sich seine Wirkung. Es ist auch geeignet bei Gelenkschmerzen.
Probier doch auch mal die Mädesüß-Tinktur oder die Erkältungstinktur mit Mädesüß.
Holunderblüten und Holunderbeeren: Sie stärken die Abwehrkräfte, sind schweißtreibend, fiebersenkend, harntreibend und helfen hartnäckige Verschleimungen und Giftstoffe zu lösen.
Auch lösen sie Verschleimungen bei Nasennebenhöhlenentzündungen und Husten und unterstützen den Körper bei viralen Infektionen. Sie reinigen
den Darm, entgiften und entschlacken. So empfiehlt es sich auch, zur Erkältungszeit ab und zu ein Gläschen Holunderbeer-Saft mit oder ohne Apfel
zu trinken.
Lindenblüten: Lindenblüten besitzen ebenfalls eine schweißtreibende und harntreibende Wirkung und bringen so die Giftstoffe schneller nach
draußen. Sie sind schleimlösend, lindern den Hustenreiz, sind entzündungshemmend.
Schafgarbe: Normalerweise nutzt man die Schafgarbe eher bei Verdauungsbeschwerden, aber sie wirkt auch allgemein entzündungshemmend
und gegen Erkältungen.
Eberraute: Eberraute oder Colakraut wirkt antioxidativ, kurbelt das Immunsystem an und es ist erwiesen, dass sich bei regelmäßigem Genuss
die Abwehrzellen im Blut erhöhen. Auch bei Krämpfen, Bronchitis und Fieber hilfreich. Auch solo getrunken über 6-8 Wochen, 2-3x täglich ist es
eine super Vorbeugung gegen Erkältungen.
Ringelblume: Wirkt antiviral, antimikrobiell und entzündungshemmend. Schon im Rachen hilft sie den Schleimhäuten und hemmt Entzündungen.
Hagebutte: Die Hagebutten enthalten viele Vitamine, vor allem C. Sie stärken das Immunsystem, sind entzündungshemmend in ihrer Wirkung
und fiebersenkend.
Muskateller-Salbei: Er ähnelt ein bisschen dem normalen Salbei, bringt aber noch eine Zitrusnote mit hinein. Schon im Mund und Hals beginnt
er mit seiner entzündungshemmenden, beruhigenden Wirkung auf die Schleimhäute und lindert Hustenreiz und Halsschmerzen.
Nun kannst du dein blaues Wunder erleben, denn ich hätte noch eine blaue Teemischung für dich: Das Blaue-Winterwunder! Du kannst mit ihm
ein wenig Magie verbreiten: Von Tiefblau, über hellblau mit einem Schuss Milch oder als moon-milk reicht sein Farbspektrum. Rosa wird er mit
einem Schuss Zitronensaft, mit ein wenig Hibiskus zusätzlich zur Mischung wird er rötlich-lila - all das durch die Beeinflussung des ph-Wertes.
Er ist auch ein prima Badezusatz, denn er färbt dein Badewasser ebenfalls blau. Das Blau wirkt beruhigend, klärend und entspannend.
Für das "Blaue-Winterwunder" brauchst du
für ein 100 g Glas:
20 g Blauer Lotus, blue lotus
20 g Blaue Schmetterlingsblüte, blue pea-Tee, Anchan-Tee
20 g Blaue Malve
15 g Kornblumenblumenblüten
15 g Holunderbeere, getrocknet
10 g Bio-Zitronenschale, getrocknet
Alle Zutaten in einer Schale miteinander vermischen und in einem Glas luftdicht aufbewahren.
Blauer Lotus: Die wichtigsten Wirkstoffe sind die beiden Alkaloide Apomorphin und Nuciferin. Es handelt sich um einen Dopaminagonisten,
also einen Stoff, der im Gehirn die Wirkung von Dopamin nachahmen kann und so den Mangel dieses Botenstoffs ausgleicht. Es ist also ein Ersatz
des Dopamins, unseres Glücklichmachers. Das Nuciferin ist mit dem Apomorphin verwandt, besitzt eine entzündungshemmende Wirkung und man
forscht momentan an der Umkehrung von Leberschäden, Behandlung von Diabetes 2, Tumorhemmung.
Aber Achtung: Apomorphin wird als psychoaktives Alkaloid bezeichnet. Aber wie Paracelsus schon gesagt hat: Die Dosis macht das Gift. Blue Lotus
soll auch die Träume verbessern und zu luziden Träumen verhelfen. Blauer Lotus hilft beim Ein- und Durchschlafen, er beruhigt und entspannt die
Muskulatur. Mehr über diese spannende Pflanze kannst du hier nachlesen: Beruhigende Moon-Milk mit Blue Lotus und Ashwaganha,
Blue Lotus-Hautöl und ein Blue Lotus-Glyzerit, ein Blue Lotus Wein-Elixier.
Blue-Pea-Tee: Heißt auch blauer Matcha, blauer Tee, Schmetterlingserbsentee, Schmetterlingswicke oder Clitoria ternatea. Er enthält viele
Antioxidantien mit antientzündlicher und immunsystemsteigernden Eigenschaften. Er enthält Cyclotide (Art von Peptiden), die auf Krebszellen
(besonders bei Lungenkrebs) toxisch wirken, was ihn in der Forschung sehr spannend macht.
Er wirkt weiterhin angstlösend und stimmungsaufhellend, stimuliert den Gallenfluss, soll günstig bei Asthma wirken, Fieber und Blutdruck
senken, günstig und entwässernd bei Ödemen wirken und das Herz stärken. Er hemmt die Zuckeraufnahme (für Diabetiker nicht unwichtig),
soll das Gedächtnis verbessern, er kann bei Haarausfall oder das Ergrauen eingesetzt werden und stimuliert Kollagenzellen, so dass sich die
Hautelastizität wieder erhöhen kann.
Blaue Malve: Die Wilde Malve oder Blaue Malve wird eigentlich eingesetzt bei Magenproblemen, wie Gastritis oder Sodbrennen, einem trägen
Darm oder bei Hustenreiz, Halsschmerzen, etc. Ich habe sie hier nur für die Farbgebung eingesetzt. Blaue Malven enthalten Schleimstoffe, die sich
wie eine Schutzschicht auf die Schleimhäute legt. Allerdings müsste man für diese Wirkung die Malve kalt ansetzen - Hitze zerstört die Schleimstoffe.
Einfach in ein Glas abgekochtes Wasser legen und ca. 2-3 Stunden ziehen lassen und abseihen. Nicht erhitzen. Immer wieder schluckweise trinken,
damit sich die Schutzschicht aufbauen kann. Ca. 2-3 Tassen täglich trinken und immer frisch ansetzen, da Schleimstoffe schnell verderben.
Kornblumenblütenblätter: Auch die Kornblume wird eher als Schmuckdroge eingesetzt, aber sie kann auch was. Sie besitzt einige Bitter-
und Gerbstoffe, wirkt verdauungsfördernd und harntreibend, beruhigt gereizte Schleimhäute und wirkt entzündungshemmend.
Zitronenschale: Zitronenschalen geben eine frische Note in den Tee, enthalten viele Vitamine und Antioxidantien, Pektine und Flavonoide.
Sie regen die Zellerneuerung an und die Verdauung an. Mehr über den Vorteil von Zitrusschalen findest du hier beim Zitrusschalen-Kräuter-Oxymel.
So, das waren 6 Teemischungen für euch! Ich hoffe, es war etwas passendes für euch dabei.
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
Schon ist wieder fast ein Jahr vorbei - kaum zu glauben. Ihr Lieben: Ich wünsche euch einen ruhigen Flug und eine sanfte Landung ins Jahr
2025, viel Gesundheit, Glück, aufregende, neue Erfahrungen und Momente und nette Menschen auf eurer Wellenlänge!
Es wird auf jeden Fall wieder spannend auf der Welt, hoffen wir das Beste! Aber gerade weil momentan soviel in Bewegung ist, ist es umso
wichtiger, gut für euch zu sorgen.
Ich hoffe, ich kann hier meinen Teil dazu beitragen.
Macht es gut, bis bald im Neuen Jahr!
Andere Tee-Rezepte:
Sechs leckere und hilfreiche Teemischungen, Teil 1
Heißer Apfel-Cidre/mulled apple cider
Hot Needle oder Heiße Orangen-Fichte
Erkältungstee mit Haselkätzchen
Beruhigende Moon-Milk mit Blue Lotus und Ashwagandha